Die Frage ist sehr vereinfacht ausgedrückt, deshalb hier noch einmal konkret der Zusammenhang:
Gestern ist eine meiner besten Freund*innen auf ein Geheimnis von mir gestoßen, was ich niemandem erzählt hatte und auch nicht vorhatte zu erzählen. Allerdings hat sie nur einen kleinen, zusammenhangslosen Teil „entdeckt“. Es hat sie ziemlich verletzt/sie war beleidigt, da sie mir sonst auch fast alles erzählt (wobei ihre Geheimnisse weit nicht so „gravierend“ sind wie meine und eigentlich auch keine wirklichen Geheimnisse, da sie ihre jedem erzählt).
Ich stehe nun vor dem Problem ihr alles zu erzählen oder unsere Freundschaft „oberflächlich“ zu lassen und sie zu verletzen. (Vertrauen beruht schließlich irgendwie auf Gegenvertrauen). Gleichzeitig habe ich Angst ihr alles zu erzählen, da in ihrem Leben alles „perfekt“ läuft und sie meine Handlungen nicht nachvollziehen könnte bzw. verurteilen würde. Das Gefühl nicht mehr ein „oberflächliches“ Ich meiner Selbst zu leben, wäre aber auch befreiend.
Erzählt ihr euren Freund*innen alles? Wart ihr schon einmal in so einer ähnlichen Situation? Wie würde sich unsere Gesellschaft verändern, wenn jede*r seine/ihre Geheimnisse erzählen würde?