Die Königszeit
(753 v. Chr.-510 v. Chr.)
Nach dem Merksatz "753, Rom kriecht aus dem Ei" wurde das antike Rom im Jahre 753 v. Chr. von den Brüdern Romulus und Remus geründet. Die Gründungsgeschichte beruht hauptsächlich auf Sagen und Legenden, Wissen über die Königszeit erhalten wir aus archäologischen Funden und aus den überlieferten Institutionen. Schriftliche Quellen existieren kaum.
Die Brüder Romulus und Remus wurden der Sage nach auf Befehl von Amulius, König der Stadt Alba Longa, ausgesetzt, da er in ihnen eine Gefahr für seine Herrschaft sah. Er hatte vorher seinen älteren Bruder Numitor vom Thron gestoßen und dessen Tochter Rhea Silvia zu einer Priesterin gemacht. Rhea Silvia soll vom Gott Mars vergewaltigt worden sein und schließlich die Brüder zu Welt gebracht haben. Die Jungen wurden in einem Weidenkorb auf dem Fluss Tiber ausgesetzt, ihre Mutter wurde getötet.
Der Korb strandete und die Kinder wurden von einer Wölfin entdeckt. Diese nahm die Jungen zum Säugen mit in ihre Höhle, wo sie schließlich von einem Schweinehirten gefunden wurden. Er und seine Frau nahmen die beiden ausgesetzten Waisenkinder bei sich auf und zogen sie groß.
Nach einem Streit mit den Hirten von Numitor wurde Remus von diesen gefangengenommen und zum gestürzten König gebracht. Während Romulus eine Streitmacht zusammenstellte, um seinen Bruder zu befreien, einigten sich Remulus und Numitor darauf, dass sie gemeinsam gegen Amulius kämpfen würden. Auch Romulus schloss sich ihnen an und gemeinsam stürmten sie mit vielen Kriegern den Palast und töteten Amulius.
Zur Belohnung erlaubte Numitor den Brüdern schließlich, eine Stadt auf den sieben Hügeln zu gründen. Die Brüder gerieten in Streit darüber, wer der neuen Stadt den Namen geben darf. Romulus entschied den Streit für sich und begann, eine Stadtmauer zu bauen. Remus war über seine Niederlage sehr enttäuscht und sprang über die noch niedrige Mauer in die neue Stadt hinein. Daraufhin wurde er von seinem Bruder erschlagen. Romulus baute seine Stadtmauer und den Stadtgraben weiter aus.
Somit war die neue Stadt gegründet und Romulus herrschte bis 716 v. Chr. über Rom. Ihm sollen weitere sechs Könige gefolgt sein, allerdings sind sich die Wissenschaftler nicht einig über den Wahrheitsgehalt dieser Sagen. Auch über die Taten der Könige ist nur wenig bekannt. Der zweite König, Numa Pompilius, soll religiöse Bräuche eingeführt haben, sein Nachfolger Tullus Hostilius zerstörte Alba Longa. Der Hafen Ostia soll vom vierten König, Ancus Marcius, gebaut worden sein. Lucius Tarquinius Priscus, der fünfte König, dehnte Roms Macht erstmals auch auf benachbarte Völker aus, sein Nachfolger Servius Tullius teilte die römische Bevölkerung in die sogenannten Hundertschaften ein. Der letzte der sieben legendären römischen Könige war schließlich Lucius Tarquinius Superbus, welcher wegen seiner Tyrannei etwa 509 v. Chr. aus Rom vertrieben wurde.
Nachdem der letzte König gestürzt war, übernahm der Senat die Herrschaft in Rom und die römische Republik entstand. Der Senat, der vorwiegend aus adligen Männern bestand, übernahm fortan die Gesetzgebung und Regierung in der Stadt.
Römische Geschichte
Die Zeit der Republik
(509 v. Chr.–133 v. Chr.)
Zwischen 509 v. Chr. und 133 v. Chr. befand sich das Römische Reich in einem großen Umbruch. Das Zeitalter der sechs Könige des Römischen Reiches war zu Ende. Dies ist die Zeit der Römischen Republik.
Im Regierungssystem der Römischen Republik gab es fünf Prinzipien. Da wären zum einen zu nennen das Annuitätsprinzip. Das heißt, die Ämter werden nur für ein Jahr ausgeübt. Zum Zweiten geht es um das Iterationsverbot. Wobei verboten wurde, dass sich eine zweite Amtszeit anschließen konnte. In Punkt drei geht es darum, dass alle Ämter zweimal besetzt wurden. Dies nannte sich Kollegialität. Im vierten Punkt geht es darum, dass die Ämter nur in einer bestimmten Reihenfolge erfolgen durften. Wurde ein Amt falsch hintereinander ausgeübt hatte das schwere Konsequenzen. Der fünfte Punkt handelt davon, dass der zeitliche Abstand mindestens zwei Jahre betragen musste.
Das höchste Amt in der damaligen Römischen Republik war das Konsulat. Die Konsule waren im Prinzip für alles Verantwortlich. Zum einen für die Heeresführung, die Rechtssprechung, das Finanzwesen und die Leitung vom damaligen Senat. Diese wurde damales ebenfalls schon von einer Instanz kontrolliert, dem Senat und den Volksversammlungen. Also kannten die Römer im Prinzip schon Ansätze einer Demokratie. Um schließlich Konsulat werden zu können, musste man eine mehrstufige Rangfolge von Ämtern einhalten.
Zum einen war da der Quästor der für die Untersuchungsrichter, Verwaltung der Staatskasse also Steuergelder inne hatte. Das nächste war der Ädil. Er hatte Verantwortung für die Polizeigewalt, eine rigorose Marktaufsicht, eine Festaufsicht damit sich niemand daneben benahm, die Tempelfürsorge in Bezug auf die Religion und die Ausrichtung von Spielen jediglicher Art und die üblich waren. Das letzte Amt war dann der Prätor. Verantwortung trug er für die Rechtssprechung und Urteile und er vertrat wenn diese verhindert waren die Konsuln. Konsuln und Senat hatten in Krisenzeiten schwerwiegende Entscheidungen zu treffen. Z.B. war es ihnen möglich, für ein halbes Jahr einen Diktator zu ernennen.
340 v. Chr. erweiterte sich das Römische Reich erheblich und man wurde zur Großmacht. Erst wurde Latium eingenommen und später dann Süditalien. Hier waren seid Jahrhunderten die Griechen zu Hause. Desweiten mussten damit das Römische Reich stabil blieb Bündnisse mit anderen Stämmen geschlossen werden. In der Zeit, wo das Römische Reich zur Großmacht aufstieg (zwischen 264 v. Chr. und 146 v. Chr.), wurden viele große Kriege geführt. Diese nannten sich die Punischen Kriege. Schließlich dann wurde man zur gereizten Weltmacht. Dies geschah, als man Karthago vernichtete und Griechenland eroberte. Von nun an hatte das Römische Reich über die bekannte westliche Welt seine Macht.
Es gab insgesamt drei Punische Kriege. Im zweiten Punischen Krieg kämpfte man gegen Hannibal (siehe Bild oben rechts). Im dritten Punischen Krieg ging es gegen den karthagischen Reststaat.
Römische Geschichte
Zeit der Bürgerkriege
(ab 133 v. Chr.)
Zwischen 133 und 30 v. Chr. wurden im Römischen Reich Bürgerkriege geführt. Das Römische Reich, welches die Länder des Mittelmeerraumes und deren Nachbarn umfasste, wurde stärker und größer. Aber es kam zu Unstimmigkeiten zwischen der Bevölkerung. Während die Großgrundbesitzer viel Land besaßen und die Arbeit von Sklaven erledigen lassen konnten, hatten die Bauern nur wenig Besitz und wurden immer ärmer.
Weil er die Lage der Bauern verbessern und das Land gerechter aufteilen wollte, führte der vom Volk gewählte Tiberius Sempronius Gracchus eine Landreform ein. Damit seine Gesetze auch weiterhin galten, ließ er sich für ein erneutes Jahr als Führer wählen, was aber vom Staat verboten war. Daraufhin wurde Gracchus, zusammen mit 300 seiner Gefolgsleute, erschlagen. Die Bevölkerung lehnte sich dagegen auf und wurde militärisch bekämpft. Im Jahre 123 v. Chr. setzte Gracchus jüngerer Bruder, Gaius Sempronius, dessen Werk fort. Man erklärte ihn zum Staatsfeind. Er musste aus Rom fliehen und ließ sich von einem Sklaven umbringen.
Die Ansichten und Ideen der beiden Brüder teilte auch Konsul Gaius Marius (Bild rechts), welcher 111 v.Chr. an die Macht kam. Er hatte sehr erfolgreich gekämpft und war ein sehr angesehener Mann. Ihm gelang es nun endlich, die Agrarreformen durchzusetzen. Wer nicht mehr im Heer kämpfen konnte, bekam ein Stück Ackerland. Darüber entschieden die einzelnen Heeresführer, was zu einer starken Bindung der Bürger an die einzelnen Machthaber führte. Dabei verlor die Macht des Staates an Bedeutung.
Zwischen 91 und 89 v. Chr. fand der Bundesgenossenkrieg statt. Hier rebellierten mehrere römische Stammesgruppen. Sie wollten als gleichwertige Bürger Roms angesehen werden. Lucius Cornelius Sulla hatte mit Gaius Marius in diesem Bundesgenossenkrieg gekämpft. Er war aber gegen dessen eingeführte Reformen. 88 v. Chr. wurde Sulla von seinen Anhängern zum Konsul gewählt. Als erster Feldherr der Geschichte marschierte er in Rom ein und erlangte die militärische Macht zurück. Weil er Krieg in Kleinasien führte, musste Sulla Rom bald darauf verlassen. Nun sah Marius seine Chance erneut gekommen. Zusammen mit dem neuen Konsul Lucius Cornelius Cinna erkämpfte er die Macht und begann in Rom eine Schreckensherrschaft zu führen.
82 v. Chr. kehrte Sulla (Bild links) nach Rom zurück und bekämpfte die Anhänger Marius. Nachdem Sulla 79 v.Chr. von seinen Ämtern zurück getreten war, kamen mit Marcus Licinius Crassus und Pompeius wieder Befehlshaber des Heeres an die Macht. Sie schlossen sich, zusammen mit Julius Caesar, zu einem Triumvirat zusammen. Der Staat durfte keine Entscheidungen treffen, denen die drei nicht zustimmten. Caesar führte erfolgreich Krieg. Crassus wurde 53 v. Chr. in einer Schlacht getötet. Pompeus arbeitete wieder enger mit dem Staat zusammen und wurde von diesem beauftragt, gegen Caesar zu kämpfen. Was Caesar sich nicht gefallen ließ und mit seinen Truppen am 10. Januar 49 v. Chr. den Grenzfluss Rubikon überschreitet und in Rom einmarschiert. Pompeius selbst besiegt er in der Schlacht von Pharsalos in Griechenland.
Nun galt Caesar als alleiniger Herrscher in Rom. Er war jedoch mit den politischen Aufgaben überfordert und wurde 44 v. Chr. hinterhältig ermordet. Erst die Alleinherrschaft Octavians, des späteren Augustus, beendete 30 v. Chr. die Bürgerkriege im Römischen Reich.
Römische Geschichte
Spätantike
(ab 284 n. Chr.)
Als Spätantike wird die Zeit bezeichnet, in der sich die Länder des Mittelmeerraumes in der Übergangsphase zwischen Antike und Mittelalter befanden. Diese Epoche wurde eingeleitet, als Diokletian am 20. November 284 n. Chr. zum römischen Kaiser ausgerufen wurde. Bereits wenige Jahre nach seiner Wahl wurde spürbar, dass eine neue Epoche des Römischen Reichs begann. Die Menschen mussten sich nicht mehr ständig vor Kriegen fürchten, denn es herrschte Frieden. Der Staat stellte strenge Gesetze und Regeln auf, über die der Kaiser allein entschied. Die Städte und Dörfer wurden nicht mehr selbst verwaltet und auch der Senat und das Militär hatten ihren früheren Einfluss verloren. Diokeltian selbst stellte sich über sein Reich und ließ sich als eine Art Gott verehren. Wer dies nicht tat, wurde getötet. Im Jahre 303 n. Chr. ordnete Diokletian die letzte große Christenverfolgung der Geschichte an. Zwei Jahre später trat er freiwillig als Kaiser des Römischen Reiches zurück.
Um den neuen Kaiser-Posten wurde erbittert gekämpft. Konstantin der Große (rechts) konnte seine Rivalen besiegen. Doch viele seiner Feinde bekämpften ihn weiter. So zum Beispiel in der Schlacht an der Milvischen Brücke. Vor der siegreichen Schlacht soll Konstantin ein Kreuz-Zeichen erschienen sein, welches ihn zum Christen werden ließ. Er baute die Reformen Diokletians aus und ließ das Christentum als Religion anerkennen. Die Bischöfe gewannen an Macht und die Kirchen wurden vom Kaiser reich beschenkt. Im Jahre 330 n. Chr. verlegte Konstantin seinen Amtssitz von Rom in die griechische Stadt Byzanz, welche er in Konstantinopel umtaufte. Kaiser Konstantin starb im Jahre 337 n. Chr.
Wieder wurde um die Macht blutig gestritten. Als Sieger ging Konstantins Sohn Constantius II. hervor, welcher 353 n. Chr. Die alleinige Macht besaß. Er sicherte die Grenzen des Römischen Reiches und baute das Christentum weiter aus. Sein Vetter und Nachfolger Julian Apostata, ein sehr intelligenter und gebildeter Mann, wollte die weitere Ausbreitung des Christentums verhindern, kam jedoch bereits 363 n. Chr. bei einer Schlacht ums Leben.
Nun brachen für das Römische Reich schwere Zeiten an. Als 375 n. Chr. die Hunnen, ein asiatisches Reitervolk, im Römischen Reich einfielen, begann die Zeit der Völkerwanderung. Als neuer Kaiser im östlichen Reich wurde der spanische General Theodosius I. 379 n. Chr. ernannt. Ihm gelang es, die Grenzen abzusichern und die Eindringlinge zu vertreiben. Im westlichen Teil des Reiches hatte man weniger Glück. Die Völkerwanderung ging weiter und 395 n. Chr. kam es zur endgültigen Teilung des Römischen Reiches. Im Osten herrschte weiter Frieden und das Reich erstarkte. Die kluge Wirtschaftspolitik Kaiser Anastasios I. bescherte dem Land Reichtum. 541 n. Chr. forderte eine schwere Pest-Epidemie zahlreiche Opfer. Als Beginn des Mittelalters gilt das Jahr 568 n. Chr., als die germanischen Langobarden ins Römische Reich einfielen und wichtige Landesteile in ihren Besitz nahmen.