Ich habe mich von der Belletristik schon länger verabschiedet und lese nur noch Sachbücher. Früher las ich sehr gerne Romane. Aber die Qualität hat inzwischen leider doch sehr nachgelassen.

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Geschichtliche Ereignisse sind natürlich Fakt. Ihre Darstellung ist aber immer eine Frage der Perspektive. Denn Geschichte wird letztlich auch nur von Menschen geschrieben und Menschen neigen zu subjektiven Betrachtungsweisen. Entsprechend wird manches hochstilisiert, anderes bleibt in der Betrachtung gern unberücksichtigt. Zwar bleiben die Fakten unbestritten. Aber in Summe führt das zu einem verzerrten Realitätsbild, das tendenziell auch immer dazu neigt, den Sieger als Helden und den Verlierer als Bösen zu skizzieren. Wir kennen das im Kleinen, wenn man die Meinung zweier Personen zu ein und demselben Thema hört.

Aktuell beschäftige ich mich mit den Ursachen und Auslösern des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges und hier zeigt es sich wiederum sehr deutlich, dass die Geschichtsschreibung lange Jahre allein aus amerikanischer Feder stammte. Entsprechend heroisch und großspurig kommt die Revolution daher und wird getragen von Idealen, die bei der Revolution wenig bis gar keine Rolle spielten. Vorrangig ging es um finanzielle Eigeninteressen.

Betrachtet man die Ereignisse neutral aus britischer und amerikanischer Sicht, erkennt man schnell, dass sich beide Seiten sehr intensiv, aber leider zu spät, um einen gütlichen Kompromiss bemüht haben, dass die Briten keine bösartigen Unterdrücker waren, die Gründerväter keine Heiligen, die Revolution nicht geschlossen und das Land voller innerer Spannungen und ohne jedwede Kontrolle und innere Stabilität. Auch waren die Whigs weit kriegerischer als die verteufelten Tories. Wenn Amerikaner heute auf die Straße gehen und die "Join or Die"-Symbolik schwenken, verdrehen sie nicht nur historische Fakten, sondern berufen sich auf Ideale, die aus dem Kontext gerissen werden und von denen sie so wenig verstehen wie die Kuh vom Eierlegen.

Betrachtet man geschichtliche Ereignisse ganz allgemein, fällt auch schnell auf, dass so mancher Held in Wahrheit kein Held war und dass der entscheidende Funke oft von anderen Personen kam, die namentlich völlig unerwähnt bleiben.

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Situps sind auch nichts für Leute OHNE Bauchmuskeln. Obendrauf kann man bei denen eine Menge falsch machen. Versuchs mal mit Cruches.

Diese hier sind auch gut:

https://www.youtube.com/watch?v=Nm0_NAMzY6Q

Es gibt noch weitere Übungen. Aber ohne Bilder sind die schwer zu beschreiben.

Wenn ich dir einen Rat geben darf: Da du bislang offenbar komplett falsch trainiert hast, würde ich mich vor dem Training beraten lassen. Denn natürlich ist dein Oberkörper im Verhältnis zum Rest zu schwer. Tragen muss das deine (nicht vorhandene) Bauch- und Rückenmuskulatur. Dass das auf Dauer nicht gut ist, weißt du wohl selbst. Für dein zukünftiges Training ist daher wichtig, dass du auf Ausgeglichenheit achtest.

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Indem man auf "gutefrage.de" die Fragen liest und Rückschlüsse auf die Fragesteller zieht.

Holmes ist eine fiktive Figur. Autoren sind Trickbetrüger, wenn es darum geht, die Genialität ihrer Figuren hervorzukehren. Das hat mit der Realität nichts zu tun.

Du kannst allerdings deine Beobachtungsgabe schärfen, indem du mit offenen Augen durchs Leben gehst. Beobachte deine Mitmenschen. Achte auf ihre Körpersprache, auf ihre Stimmlage und auf das, was sie sagen. Zwischen dem, was gesagt wird und dem, was gemeint ist, gibt es Diskrepanzen. Ebenso unterscheidet sich ein echtes Lächeln von einem Falschen daran, wie viele Gesichtsmuskeln dabei involviert sind. Darum sehen Zeugen Jehovas auch immer so gequält aus.

Rückschlüsse auf den Beruf aufgrund des Aussehens sind gefährlich. Es sei denn, vor dir steht ein Mann in verkleckster Malermontur. Beim geschniegelten Typen im Anzug wirds schon schwieriger. Banker? Autoverkäufer? Versicherungstyp? Unternehmer? Maurer scheidet wohl aus.

Die meisten Menschen sind aber eher unauffällige Alltagstypen. Die können beruflich alles Mögliche machen. Dem Programmierer sieht man den Nerd numal nicht zwangsläufig an und nicht alle Buchhalter sind langweilige Einsiedler mit buckligem Rücken und dicker Hornbrille.

Ausdrucksweise und Verhalten können aber durchaus helfen, auf Bildungsstand und Werdegang zu schließen. Ebenso erkennt man körperlich arbeitende Menschen an ihren Händen und an der Hautbräune und sportlich aktive Mnschen erkennt man an Figur und Haltung. Menschen, die gewohnt sind, zu reden, reden oft übermäßig viel. Menschen, die gewohnt sind, Entscheidungen zu treffen, treten bestimmt und selbstsicher auf. Ebenso gibt es Muster, die sich regelmäßig in einer Person kombinieren, was zu dem bekannten Schubladendenken führt. Oder wie man so schön sagt: da passt einfach alles zusammen.

Um Menschen wirklich einzuschätzen, brauchst du in erster Linie aber eins: Erfahrung. Es gibt Situationen im Leben, die wiederholen sich immer wieder. Das menschliche Hirn gleicht Situationen mit dem ab, was es bereits kennt und kommt dadurch zu einem Schluss, was es davon halten soll.

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Eine gerade Haltung war damals etwas, das von Kindesbeinen anerzogen und erlernt wurde. Das betraf Jungs übrigens ebenso wie Mädchen. Sobald sie Laufen konnten, trugen sie ein Schnürmieder. Das Skelett war in solch zartem Alter noch formbar und Ziel war es, eine gerade, stolze Haltung so früh wie möglich anzutrainieren. Während die Jungs ihr Mieder irgendwann im Laufe des heutigen Grundschulalters abnahmen, tauschten die Mädchen das ihre gegen ein Korsett mit Fischbein, das sie fortan ein Leben lang trugen. Das galt übrigens nur für die oberen Gesellschaftsschichten. Das Schnüren war zeitaufwendig und Fischbein war teuer. Davon abgesehen war man mit einem Korsett in der Bewegung stark eingeschränkt und konnte sich auch nicht bücken, was bei körperliche arbeitenden Landvolk gar nicht möglich gewesen wäre.

Es gab auch Leute, die es übertrieben und ihre Kinder schon von der Wiege an fest einschnürten. Manche Amme meinte es dabei so gut, dass das Kind daran starb. Man nannte es Fatschen, ein Baby von Hals bis Fuß zu verschnüren.

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Für den Aufbau von Szenen den Ablauf von Konflikten wurde hier ja bereits ausreichend viel geschrieben. Ich will noch etwas näher darauf eingehen, wie man Text lebendig gestaltet - wenn ich dich richtig verstehe, liegt hierin ja dein Hauptproblem. Ich kann das Thema hier leider nur anreißen. Sonst ufert der Beitrag aus. Bei Fragen kannst du aber gern nachfassen.

Zunächst mal: Dein enttäuschendes Resultat ist normal. Was sich in Romanen so natürlich liest, entsteht nicht einfach so. :)

Hier also mal ein paar der Kernpunkte grob umrissen, wie du aus langweiligem Text einen interessanten Text zauberst (ohne dabei auf Spannungsaufbau einzugehen. Den müsste man für sich behandeln).

  • Deine Szenen bestehen mal grob aufgeteilt aus drei Sorten von Text:

Handlung

Beschreibung

narrative Zusammenfassung

Beispiele hierzu bitte ich dich aus Zeitgründen zu googeln. Ohne deinen Text gelesen zu haben, wette ich, er besteht zu großen Teilen aus LETZTEREM. Und das macht ihn schnarch-langweilig, es geht nichts vorwärts, man kann sich bildlich nichts vorstellen und Atmosphäre entsteht auch keine in der Szene. Deshalb sollte Narration nur als Füllmaterial und Umblende verwendet werden. Dein Schwerpunkt sollte auf der Handlung liegen. Beschreibungen machen das Ganze plastischer und bringen Stimmung in den Text.

  • Details, Details, Details...

Details machen eine Situation glaubwürdig und führen sie plastisch vor Augen. Als Beispiel lies mal die erste Szene aus Frederick Forsyths "Der Schakal" online in der Leseprobe.

  • Beschränke dich auf das Wesentliche - heißt: kürze deinen Text ein

Alles, was weder zur Charakterisierung deiner Figuren dient, noch den Konflikt voranzutreibt, musst du hinterfragen. Ebenso Adjektive und Adverbien. Bringe Tempo in den Text, indem du all das rauswirfst, was dich nicht vorwärts bringt. Das trifft für gewöhnlich vorrangig die narrativen Parts. Wenn du all die überflüssigen Pfunde los bist, liest sich der Text gleich ganz anders.

  • Ein guter Textfluss erfordert guten Stil

Präzise Wortwahl, gut strukturierte Sätze, Verben den Vorzug geben, eingeschobene Nebensätze meiden - das sind nur einige Beispiele, um einen guten Textfluss zu generien.

  • Stimmung transportieren/den richtigen Ton treffen

Düstere Stimmung verträgt keine geblümten Wörter. Gestalte deinen Text so, dass er die Stimmung der Szene stützt, nicht ihr widerspricht! Meide auch Emotionssprünge bei deinen Figuren. Ich beobachte immer wieder, dass Anfänger hier oft zu viele Seiten ihrer Figuren auf einmal zeigen wollen. Der Leser weiß dann nicht mehr, auf welche Eindrücke er sich eigentlich konzentrieren soll.

  • das richtige Tempo - mit den Beats (Pausen) spielen - Hier darf es dann auch mal Narration sein
  • Knappe und knackige Dialoge

Damit mache ich für jetzt Schluss. Ich hoffe, das bringt dich weiter

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Fünf Jahre sind auch eine lange Zeit, in der man sich entwickelt. Vielleicht ist es die Fanfiction an sich, die dich nicht mehr reizt und du brauchst eine reifere Literatur. Geschmack ändert sich immer wieder im Leben.

Vielleicht brauchst du aber auch einfach nur eine Schreibpause. Zwingen solltest du dich in jedem Fall nicht. Wenn es keinen Spaß mehr macht, straft dich das Resultat. Und das macht dich nur noch unzufriedener. Das Bedürfnis, etwas zu Schreiben wird sicher von selbst wieder zurückkehren. So ist das immer. Und wenn dazwischen zwanzig Jahre vergehen.

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Da gibt es mehrere.

http://www.dsfo.de/

Das ist ein ziemlich stark frequentiertes Forum. Allerdings ist dort die Qualität der Beiträge sehr unterschiedlich und es sind auch viele Laien unterwegs. Falls du Motivation und Austausch suchst, ist es eine brauchbare Plattform. Für fundierte Textkritiken ist es m.E. aber nur bedingt brauchbar. In dem Fall empfehle ich eher das hier:

http://www.federfeuer-forum.de/

Davon gibts ein "Duplikat", das entstand, als das Federfeder mal pausiert hat.

https://www.federteufel.de/forum/index.php

Dann gibts noch die Schreibwerkstatt. Die habe ich mir allerdings nie angesehen.

http://www.schreibwerkstatt.de/

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Ein guter erster Satz muss zum Weiterlesen animieren. Das heißt: Keine Sätze wie: Der Wecker klingelte. Verschlafen stieg er aus dem Bett. Das ist lahm.

Auch die damals mal so heiß geliebten Landschaftsbeschreibungen über dreißig Seiten und Raumbeschreibungen, in denen die Farbe jeder einzelnen Fliese benannt wird, sind natürlich out.

Nimm dir deine Lieblingsbücher zur Hand und lese den ersten Satz. Oder die ersten drei Sätze.

Der Leser ist heutzutage ungeduldiger denn je. Wenn der Buchanfang nicht überzeugt, gibt man dir keine drei Seiten - egal, wie gut das Buch dann wird.

Hier beispielhaft ein paar Einleitungen aus meinen Geschichten:

"Guadeloupe ist ein netter Flecken Erde, wenn niemand auf einen schießt."

"Vom Tagelöhner zum Tuchhändler - für diesen Weg braucht man Generationen. Ich schaffte ihn in neun Jahren. Die Erwartungen in meinen Abstieg sind entsprechend hoch und ich bin bereit, sie zu übertreffen."

"Wenn Sie Marlow mit dem Finger auf einer Karte suchen - vergessen Sie's. Marlow ist ein Kaff das man nur deshalb kennt weil es sich dreist auf die Straße zwischen Manchester und Warrington gepflanzt hat; irgendwo inmitten von „nirgendwo“ und umgeben von meilenweitem „Nichts“."

Ich hoffe, es wird ein wenig klar, worauf es ankommt. Man muss den Leser mit starken Sätzen, die Neugier wecken und Fragen aufwerfen in die Geschichte ziehen, so dass er sich außerstande sieht, die Lektüre abzubrechen.

Als nächstes musst du so schnell wie möglich die wichtigste Eigenschaft deiner Figur zeigen und einen Konflikt einführen. Es ist entscheidend, dass der erste Höhepunkt so schnell wie möglich kommt.

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Für Ämter und Kirchenpositionen musste man Bildung mitbringen (v.a. Lesen und Schreiben). Das konnten die Menschen aus einfachen Schichten nicht.

Für Lehrberufe gab es meist Zugangsbeschränkungen, etwa durch die Zünfte. Der höchste Lehrberuf, den man in einem Unternehmen bekommen konnte war der Buchhalter. Aber der musste ja wiederum lesen, schreiben und rechnen können. :)

Geheiratet wurde im gleichen Stand - aus materieller Sicht nachvollziehbar.

Es war also ungeheuer schwierig, sich hochzuarbeiten oder in einen höheren Stand zu heiraten. Es war nicht unmöglich, aber eher die Ausnahme.

Meistens betätigte man sich also in dem Beruf, in dem man von zu Hause her vertraut war und das man von Kindesbeinen an kannte.

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