Da hilft tatsächlich nur ein langsames Umgewöhnen. Das kann eine verzögerte Schlafphasenstörung sein. Auszug aus meinem Buch:
Ohne Einwirkungen von außen würden Menschen mit verzögerter Schlafphasenstörung erst sehr spät aufstehen, zum Teil vielleicht erst gegen 16.00 bis 17.00 Uhr. Oft werden diese Menschen als Nachteulen bezeichnet.
Viele Teenager gehen gern spät ins Bett und stehen dann auch entsprechend spät auf. Mitunter liegt es daran, dass sie so ihre Freunde treffen können, die auch sehr spät unterwegs sind. Es ist eben schick, endlich zu den Großen zu gehören.
Die Ursache für diese Veränderung kann allerdings auch eine
Verschiebung des zeitlichen Rhythmus (Schlaf-Wach-Rhythmus) sein.
Für die betroffenen Jugendlichen ist es oft sehr schwer, morgens aufzustehen und zur Schule zu gehen. Selbst wenn sie zu einer normalen Zeit ins Bett gegangen sind, sind sie morgens unausgeschlafen und träge.
Im Gegensatz zu Menschen mit Insomnie haben sie aber keine Probleme beim Einschlafen. Dafür aber riesige Schwierigkeiten mit dem Aufstehen.
Tagsüber sind die betroffenen Jugendlichen oft sehr müde und schlafen teilweise sogar im Unterricht ein. Die genauen Ursachen für diese Schlafstörung sind unbekannt. Es ist nur klar, dass es sich um eine Störung des normalen Wach-/Schlafrhythmus handelt.
Eine Behandlung ist notwendig, wenn die betroffenen Jugendlichen auf einen konventionellen Tagesablauf mit den entsprechenden Schlaf-/Wachphasen umgestellt werden müssen.
Dafür kommen Lichttherapie, Chronotherapie, Melatoningaben und teilweise auch Schlafmittel zum Einsatz.
Bei der Lichttherapie wird versucht, über eine gezielte Bestrahlung die innere Uhr mit dem Tag zu synchronisieren. Es wird versucht, die Phase mit der geringsten Körpertemperatur in Richtung der Nacht zu verschieben.
Bei der Chronotherapie wird versucht, innerhalb einer Woche die innere Uhr zu verschieben. Dabei wird täglich die Schlafenszeit um insgesamt drei Stunden vorverlegt.
Wenn also jemand um 09:00 Uhr müde ist und um 14.00 Uhr schlafen will, wird er an diesem Tag um 17:00 Uhr ins Bett gehen.
Am nächsten Tag wird das ins Bett gehen dann auf 20:00 Uhr verschoben. Diese Verschiebung wird eine Woche lang geübt.
In dieser Zeit kann der Betroffene nicht zur Schule gehen. Wenn dann eine passende Schlafenszeit gefunden ist, muss diese auch sehr diszipliniert eingehalten werden, da sonst der Therapieerfolg gefährdet ist.
Es gibt verschiedene medikamentöse Behandlungen bei der verzögerten Schlafphasenstörung. Melantoningaben können bei einer Verschiebung des Wach-/Schlafrhythmus helfen. Aber auch Schlafmittel können insbesondere bei Erwachsenen hilfreich sein.
Falls du weitere Fragen dazu hast, schreib mich gerne an.
Ich wünsche dir alles Liebe und dass du immer gut schlafen kannst
Herzlichst
Barbara