Machen Sie sich bewusst, dass diese Geräte allesamt der Lebenserhaltung eines Menschen dienen.

Und dass Sie von top geschultem Personal umgeben sind, die zu jeder Zeit genaustens wissen, wie diese Geräte zu bedienen sind ;)

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Der klassische Dienst (Frühdienst) beginnt morgens früh um 06:00 mit einer kurzen allgemeinen Besprechung.

Hier erfahren wir, wenn die Führungskräfte Neuigkeiten für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Station haben.

Danach erfolgt die Patientenübergabe am Bett.

Es folgt ein sogenannter "Bettplatzcheck" mit Überprüfung aller relevanten Geräte, einer kurzen, allgemeinen Untersuchung des Patienten, der Patientin (Lunge und Herz abhören, Atmung beobachten, Bewusstseinskontrolle, Pupillenkontrolle, allgemeiner klinischer Zustand des Patienten...).

Dann werden alle Medikamente überprüft, bei Bedarf vorgerichtet und ausgetauscht.

Jetzt werden die Patienten gepflegt, das heißt Waschen, Verbandswechsel, Positionierung u.Ä.

Immer mal wieder kommt es im Krankenhaus zu medizinischen Notfällen. Im Rahmen dieser fungiert das Team der Intensivstation sozusagen als hausinterner Rettungsdienst. Wir werden dann wie ein Rettungsdienst zum Unglücksort gerufen und versorgen die hier entstandenen Unglücksopfer, nehmen sie mit auf Station, führen Untersuchungen oder Diagnostik durch.

Gelegentlich kommt es zur Aufnahme eines Schwerstverletzten über den Schockraum der Notaufnahme.

Hier wird dieser Einsatz ebenfalls durch einen Intensivmediziner, sowie zwei Fachkräfte der Intensivpflege betreut.

Im Verlauf des weiteren Tages werden die Patienten weiterhin versorgt, noch ein paarmal anders positioniert und die Übergabe an den nachfolgenden Dienst erfolgt gegen 14:00.

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Auf den Intensivstationen gibt es nur eine sehr flache Hierarchie.

Gerade auch durch den Generationenwechsel im Gesundheitswesen erleben wir einen Wandel.

Die jungen ärztlichen Kolleginnen und Kollegen sehen uns in den meisten Fällen wirklich als das, was wir sind:

Ein wichtiges Glied in der Versorgungskette der Patientinnen und Patienten mit medizinischer Fachexpertise und eigener Erfahrung.

Ich bin daher der Entwicklung in der Zukunft gegenüber sehr positiv eingestellt.

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Ich sehe mich nicht als Helden, sondern als jemanden, der während der Pandemie seiner Ausbildung in dem von ihm gewählten Job nachgegangen ist.

Dem Berufsrisiko müssen Sie sich bewusst sein, bevor Sie solch einen Beruf erlernen.

Genauso wenig ist für mich ein Soldat ein Held, der im Krieg seinen Job tut oder ein Feuerwehrmann, der jemanden aus einem Gefahrenbereich gerettet hat.

Wir leisten eine sehr wertvolle, unersetzliche Arbeit und das jeden Tag, ja.

Helden sind wir dafür nicht. Wir tun unsere Arbeit.

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Ich bedanke mich zu allererst einmal für die überaus lieben Worte.

Gerne geben wir täglich unser Bestes.

Ich denke, dass ich in meinem Beruf auf jeden Fall meine Berufung gefunden habe, ja.

Woher wir die Kraft haben ist manchmal eine gute Frage. Ich denke, es ist ein gesundes Maß an Professionalität in Verbindung mit einem funktionierenden Rückhalt im Leben und der gewissen, notwendigen Demut gegenüber all dem, was schön ist im Leben.

Wissen, dass es jederzeit vorbei sein kann, dass einem Menschen nichts als selbstverständlich in die Wiege gelegt ist.

Alles was man im Leben hat zu schätzen.

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Natürlich versuche ich immer, einen gesunden Abstand zwischen Arbeit und Privatleben zu wahren.

Dennoch: Ja.

Solche Fälle kann es geben, dass man in ruhigen Momenten zuhause mal über das Ein oder Andere erlebte nachdenkt. Dafür sind wir Menschen.

Es ist unfassbar wichtig, dass Sie in solchen Momenten nicht alleine sind und dass Sie jemanden haben, der für Sie da ist.

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Grundsätzlich gilt: Abstand von 11 Stunden zwischen zwei Diensten.

Ausnahme: Krankenhäuser, Tierheime o.Ä.

Hier gilt: Dienstunterbrechung ungestört min 10 Stunden, wenn die Ruhezeit gemäß der geleisteten Mehrarbeit innerhalb von 4 Wochen anderweitig gewährt wird.

Arbeitswege zählen nicht mehr als Arbeitszeit. Fährst du also eine Stunde zur Arbeit und eine Stunde zurück, hast also einen Aufenthalt zuhause von 8 Stunden ist das auch zulässig.

Deine Schwester hat mit Sicherheit auch mal Dienste, zwischen denen mehr als 11 Stunden liegen, daher geht das klar.

Nachzulesen im Arbeitszeitgesetz (ArbZG §5 Abs. 1-2)

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Es gibt verschiedene Kriterien, die allesamt dafür sprechen, einen Patienten oder eine Patientin auf der Intensivstation weiter zu behandeln.

Es ist eine Mischung aus

  • Klinischem Zustand des Patienten
  • Wille des Patienten
  • Versorgungsmöglichkeiten der jeweiligen Intensivstationen und der einzelnen Häuser
  • Notwendigkeit, Indikationsstellungen für die Gabe bestimmter Medikamente, die eine intensivmedizinische Überwachung erfordern.

Die meisten Patientinnen und Patienten liegen auf Intensivstation weil sie eine Beatmung und oder Überwachung benötigen, einen sehr kritischen Allgemeinzustand aufweisen, nach einer großen Operation mit schwerwiegenden Komplikationen zu rechnen sein kann ( Infektion, Blutung, o.Ä.).

Ein Zimmer auf Intensivstation sieht in etwa so aus:

https://image.bz-berlin.de/data/uploads/multimedia/archive/00452/charit_-intensivsta_452788a-1024x576.jpg

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Nein, gruselig sind die Geräte nicht.

Man sollte auf alle Fälle einen gesunden Respekt vor ihnen wahren, da nicht selten ein einzelner Knopfdruck über das Leben eines Menschen entscheiden kann, aber gruselig sind sie weniger.

Sie dürfen sich meinen Alltag auch nicht wie im TV vorstellen.

Nach gewissen Tagen kann es lediglich mal sein, dass Ihnen der Schädel brummt von den vielen, auf Sie einwirkenden Geräuschen auf einer Intensivstation.

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Absolvieren Sie ein Praktikum, eine Hospitation in Ihrem städtischen Krankenhaus. Fragen Sie dort nach der Gelegenheit, auch einmal mit in den OP schauen zu dürfen.

Sollten Sie explizites Interesse an der vierjährigen Ausbildung haben, so schreiben Sie mich gerne per PN an. Wohl möglich, dass ich vermitteln kann.

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Nein. Ich sage hier in der Öffentlichkeit nichts Unvertretbares und leiste im Rahmen meiner Erfahrungen und meiner bislang erworbenen Kompetenzen eine wertvolle Aufklärungsarbeit.

Grundsätzlich glaube ich sogar, dass mein Arbeitgeber dies sehr schätzen würde.

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Vielen lieben Dank zunächst für die guten Wünsche, gerne zurück an Sie!

Besonders in Erinnerung geblieben ist mir der erste Covidpatient, den ich auf Intensivstation mitbehandeln durfte. Nach 6 Wochen Kampf um das Überleben nahm man ihm das Beatmungsgerät als er stark und gesund genug dafür war.

Er sah mir direkt in die Augen und bevor er überhaupt etwas anderes sagen konnte meinte er zu mir:

Herr Pfleger, Sie dürfen niemals aufhören zu kämpfen.

Wenn Sie dann da stehen, als Anfang 20 Jähriger Berufseinsteiger und solch ein Statement zu hören bekommen, das kann ich Ihnen sagen, da lernen Sie, das Leben in allen Facetten als Geschenk demütig anzunehmen.

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In der Notaufnahme beklagen sich die meisten Menschen, wenn sie sich denn beklagen über eine hohe, zustande kommende Wartezeit.

Hier ist aber ganz klar zu sagen, dass grundsätzlich gilt:

Wer in der Notaufnahme lange warten muss, der befindet sich in einem Zustand, bei dem das Warten keine Komplikationen auslösen kann.

Man behandelt in einer Notaufnahme immer denjenigen Patienten, diejenige Patientin zuerst, die am Dringendsten und Schnellsten den Kontakt zu medizinischem Personal braucht. Wer also warten gelassen wird, der kann sich sicher sein, dass er oder sie Gemeinerhand warten kann.

Ansonsten muss ich sagen, dass die meisten unserer Patientinnen und Patienten die an ihnen geleistete Arbeit sehr schätzen.

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