Hallo, ich (18 / bio. w) bin genaugenommen nicht homosexuell, sondern polysexuell. Trotzdem hoffe ich, dass dich das nicht stört , denn ich stehe so oder so zu 1000% auf Frauen. Nur eben auch auf Trans-Frauen(Trans steht hier bei für Transgender im Allgemeinen und nicht (nur) für Transsexuelle). Und ich werde auch oft als Lesbe bezeichnet, was mir nichts aus macht, da die meisten ja nicht wissen, was Polysexualität ist. :3
Meiner Familie habe ich mit 13 Jahren gestanden, dass ich auf Frauen stehe.
Sie haben es zwar erst als Scherz aufgefasst, aber nachdem sie begriffen haben, dass es mir erst war/ist, haben sie mir gesagt, dass es ihnen nichts ausmache.
Das kann ich leider bis heute nicht wirklich glauben, denn in den folgenden Jahren, haben sie mich immer wieder gefragt, ob ich vielleicht doch auf Männer stünde, haben versucht mich mit einem Jungen zu verkuppeln oder haben sich über meine Sexualität lustig gemacht (sie gehen übrigens davon aus, dass ich homosexuell bin).
Ansonsten war meine sexuelle Orientierung aber kein Thema und wird auch kaum noch angesprochen.
Außerhalb der Familie habe ich mich, bis jetzt, eigentlich selten geoutet (Internet nicht mit einbezogen), wobei ich es nicht abstreiten würde, wenn mich jemand fragt. Doch die wenigen, die es wissen, haben es meist akzeptiert bzw. nicht weiter angesprochen oder hinter meinem Rücken darüber gelästert, aber so, dass ich es höre.
Im Allgemeinen fühle ich mich mehr kritisiert, als akzeptiert.
Sowohl von meinen Mitmenschen ( Familie, Schule,...), welche z.B. Homo, Schw***.Lesbe, Transe oder ähnliches als Beleidigung verwenden, als auch von der Regierung.
Schließlich haben gleichgeschlechtliche Paare, wenn sie heiraten oder eher eine eingetragene Partnerschaft eingehen nicht die selben Rechte wie ein Paar bestehend aus Mann und Frau.
Am schlimmsten finde ich dabei, dass wir keine Kinder bekommen dürfen.
Ich würde später nämlich sehr gerne welche bekommen, sowohl selbst, als auch durch Adoption. Sollte sich das in den nächsten Jahren nicht ändern, kann ich das, zumindest hier, vergessen.
Ich habe schon seit mehreren Jahren schwere Depressionen und meine Sexualität ist daran nicht ganz unschuldig. bzw. wie die Leute darauf regieren.
Es heißt war, dass Lesben von der Gesellschaft mehr toleriert werden als Schwule, doch das ist nur oberflächlich der Fall. Meistens werden Lesben oder generell Frauen, die auf das weibliche Geschlecht stehen, nämlich nicht wirklich ernst genommen und das vor allem vom (heterosexuellen) männlichen Geschlecht. Für die sind wir, auf gut Deutsch gesagt, nur M***vorlagen, die man ja noch "umdrehen" könne . Zumindest kommt mir das so vor.
Ich hoffe ich konnte dir weiter helfen. °-°