Weiß die Krankenkasse bescheid wenn man die Krankmeldung nicht zusendet?
Ich habe mich vom Arzt krankschreiben lassen, aus einem echt blöden Grund. Ich hatte quasi eine 'null bock phase' und hab beim Arzt einige Dinge gesagt, sodass er auf den Entschluss gekommen ist, dass ich psyschiche Probleme habe und mir eine Überweisung zum Psychologen verschrieben, bei welchem ich aber nie war, da ich keinerlei psychologische Probleme hatte und habe. Die Krankmeldungen habe ich nie an die Krankenkasse gesendet. Macht der Arzt das? Weiß die Krankenkasse dennoch darüber bescheid bzw. ist das in meiner Krankenakte zu lesen? Und kann ich dem Arzt irgendwie vermitteln, dass das alles ein Fehler war und er einen anderen Befund einträgt? Liebe Grüße
5 Antworten
Der Arzt schickt seine Rechnung der Krankenkasse, damit er sein Geld erhält, das ist alles! Er darf keinerlei Angaben über deine Krankheit, über den Grund der Krankschreibung machen. In der Krankenakte des Arztes ist natürlich alles Vermerkt, die Akte unterliegt der Schweigepflicht, und darf ausser vom Arzt selber, ohne deine Einwilligung von niemandem eingesehen werden. Er wird keinen anderen Befund eintragen, weil nullbockphase kein Befund ist. Du kannst trotzdem nochmals zum Arzt gehen und ihm alles erklären. Dies wird er dann ebenfalls in die Krankenakte eintragen. Er wird dir möglicherweise zukünftig mit mehr Misstrauen begegnen und dir keine Gefälligkeitskrankschreibungen mehr machen.
Aha! Da habe ich mich demfall geirrt. Danke für deine Richtigstellung!
Das war ganz sicher ein Fehler. Der Arzt hat eine Diagnose gestellt, welche du ihm vorgegaukelt hast. Diese Diagnose wird als ICD-10-Kodierung mit den Leistungsziffern über die kassenärztliche Vereinigung an die Kassen weitergegeben und dort natürlich gespeichert.
Das bedeutet, die Diagnose ist der Kasse bekannt, und sie wird dir evtl. später Schwierigkeiten bereiten, denn immer, wenn du z.B. eine Lebensversicherung, eine BU-Versicherung oder gar eine private Krankenversicherung abschließen willst, musst du relevante Vorerkrankungen angeben, wozu auch psychische Erkrankungen zählen, und du musst bei Antragsstellung üblicherweise eine Entbinmdung von der Schweigepflicht unterschreiben, sodass sich der Versicherer bei deiner Krankenversicherung und evtl. bei deinem Hausarzt über gestellte Diagnosen informieren darf. Beim Vorliegen relevanter Vorerkrankungen wird entweder ein Risikoaufschlag erhoben oder das Versicherungsverhältnis abgelehnt. Verschweigst du relevante Vorerkrankungen, droht dir die fristlose Kündigung, sobald der Schwindel auffliegt - was er oft tut.
Wenn sich das ganze in diesem Quartal (also seit dem 1.7.) abgespielt hat, solltest du dringend mit deinem Hausarzt reden, wenn es allerdings schon im letzten Quartal war, wurden die Daten mit der Quartalsabrechnung bereits weitergeleitet.
So isses!
Diagnosen können und dürfen nachträglich nicht geändert werden. Die Krankenkasse bekommt auch den Diagnoseschluessel, da dies die Basis für die Abrechnung ist, daher wissen sie auch was war. Sie können soweit gehen dir einen Betrug zu unterstellen.
Dir ist hoffentlich bekannt das bei vielen Versicherungen eine Entbindung der ärztlichen Schweigepflicht verlangt wird, sowas kann zur Ablehnung der Versicherung führen. Auch bei vielen beruflichen Eignungstests ist die Entbindung von der Schweigepflicht eine Vorgabe.
Würde sagen, erst denken, dann handeln.
Wenn du die Krankmeldung nicht hinsendest, weiß die Krankenkasse das nicht und du verlierst den Anspruch auf Krankengeld
Nein, der Arzt schickt die in der Regel nicht, dafür bekommt man alle 3 Exemplare in die Hand gedrückt. Hast du das für den Arbeitgeber abgegeben? Wenn ja, dann wird die Krankenkasse ggf. auf dich zukommen bzw. dein Arbeitgeber. Wenn es ein Umlagebetrieb ist, wird er versuchen, sein Geld von der Kasse zu bekommen.
Spätestens dann melden die sich wegen der fehlenden Meldung bei dir.
Die Krankankassen erhalten mit den ärztlichen Abrechnungen die gestellten Diagnosen gemäß des ICD-10, sind also über jeden Behandlungsgrund informiert.