Was hat ein Arzt davon, wenn er ein Privatrezept ausstellt?

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Was hat ein Arzt davon, wenn er ein Privatrezept ausstellt?

Einfache Frage, einfache Antwort. Der Arzt hat tatsächlich absolut nichts davon, wenn er ein Rezept ausstellt. Das ist natürlich ganz bewusst so geregelt, der Hintergrund sollte klar klar sein.

Warum der Arzt so fleißig Benzodiazepine verschreibt kann dir hier niemand sagen. Es gibt Ärzte die handhaben das durchaus mal so und verlieren das dann aus den Augen. Erst recht, wenn die Rezepte vorgefertigt unterschrieben sind und die Arzthelfer nur noch das drauf drucken, was der Patient haben möchte. Der Arzt sieht das Rezept in dem Fall überhaupt nicht. Tatsächlich handhaben äußerst viele Arztpraxen es so, dass es vorunterschriebene Rezepte gibt, um die Wartezeiten zu minimieren. Selbst vorunterschriebene Betäubungsmittelrezepte und die liegen einfach vorne rum, was eigentlich mal gar nicht geht.

Gruß Chillersun

NeedaMedic 
Fragesteller
 15.01.2016, 16:51

Stimmt, das habe ich schon gesehen, dass die Unterschrift bereits auf meinem letzten Rezept (kein Benzo) war. Ich habe gesehen, wie es gedruckt wurde.

Schon übel, wenn der Arzt die Intervalle prüfen würde, in denen der Patient das Rezept holt, könnte er sich die Tagesdosis von 35,xx mg Diazepam ausrechnen.

Ontario  15.12.2020, 15:56

In Spanien geht das nicht, wie das bei uns in manchen Fällen möglich ist. Wenn ein Patient in Spanien ein Medikament verschrieben bekommt, welches er längere Zeit einnehmen muss, dann wird ihm erst dann wieder ein neues Rezept über dieses Medikament ausgestellt, wenn die Packung aufgebraucht ist.

Der Patient kann also Medikamente nicht sammeln, weil die Verschreibungsintervalle überprüft werden, was in bestimmten Fällen , je nach Medikamentenart zur Überdosierung durch den Patienten führen kann.

Bei uns sieht man das offenbar nicht so eng. Denn für jedes erstellte Rezept gibt es Geld.

Zum einen gibt es viele Ärzte, denen gar nicht bewusst ist, dass sie ihren Patienten beim 'Umstieg von der Pulle auf die Pille' unterstützen.

Zum anderen gibt es Ärzte, die lieber schnell ein Rezept ausstellen, als sich lange mit dem Patienten zu befassen.

Es gibt auch Ärzte, die wissen, wie machtlos sie gegenüber einem Süchtigen sind: Stellen sie das Rezept nicht aus, SUCHT sich der Patient einen anderen Arzt, der das Rezept ausstellt.

Erstmal wird die Ausstellung eines Rezeptes von der Krankenkasse bezahlt und zweitens wird ein Privatrezept nicht auf das Arztbudget angerechnet.

Der Arzt verlangt sicher Ordinationshonorar.

Der Arzt wird doch sicher für jedes Rezept bezahlt. Jede Konsultation und jede Leistung kostet, sei es ein Bericht oder ein Telefonat oder eben ein Rezept.

Der Arzt hat sicher auch Abkommen mit den Produzenten und Vertreibern von Medikamenten vielleicht sogar eine Belohnung? Schon gut, das ist eine Unterstellung ;-)

Ausserdem kann er davon ausgehen, dass dein Bekannter durch das Medikament richtig krank wird und somit ein guter Kunde auf lange Sicht bleibt.

Jemanden abhängig zu machen ist die beste Methode, Macht über ihn zu gewinnen.

Meine Schwiegermutter wurde nach dem Tod ihres Mannes richtiggehend mit Psychopharmaka abgefüllt. Sie war dann regelmässig beim Arzt, weil dies und das und jenes plötzlich Beschwerden verursachte.

Chillersun03  10.01.2016, 02:15

Der Arzt wird doch sicher für jedes Rezept bezahlt. Jede Konsultation und jede Leistung kostet, sei es ein Bericht oder ein Telefonat oder eben ein Rezept.

Ähm, nein, natürlich nicht. Der Arzt wird erst recht nicht für ausgestellte Rezepte bezahlt! Und Telefonate und Berichte werden faktisch auch nicht abgerechnet - dafür gibt es eine ganz einfache Pauschale - die gleich hoch bleibt egal ob der Patient jeden Tag 10 mal anruft und 10 Rezepte abholt!

gamine  10.01.2016, 12:23
@Chillersun03

Ok, dann ist das bei euch anders als bei uns - sorry.