Was für Beruhigungsmittel kann mir mein Hausarzt verschreiben?

5 Antworten

Im Prinzip kann dir jeder Arzt jedes Medikament verschreiben. Beruhigungsmittel können also rein theoretisch auch von Dermatologen, HNO-Ärzten oder Gynäkologen verschrieben werden. In der Praxis sind es in erster Linie Hausärzte, Psychiater und Neurologen welche diese Medikamente verordnen.

Will man eine medizinisch relevante Panikattacke abklemmen muss das Medikament jedoch nicht nur beruhigend sondern in erster Linie angstlösend wirken. Beispielsweise haben viele Antipsychotika wie Quetiapin, Promethazin oder Pipamperon zwar eine stark beruhigend aber keine angstlösende Wirkung.

Die einzigen Arzneimittel welche auf die Schnelle beruhigend und stark angstlösend wirken sind Benzodiazepine wie beispielsweise Lorazepam, Alprazolam oder Bromazepam. Sie können einfach bei Bedarf eingenommen werden, wirken bereits nach ca. 20 Minuten, sind hoch wirksam und haben nahe zu keine Nebenwirkungen. Das Problem ist jedoch, dass sämtliche Benzodiazepine bei zu häufiger Anwendung (nach ca. 4-8 Wochen) schwer abhängig machen. Die Behandlung mit Benzodiazepinen muss also zu kurz wie möglich gehalten werden (nur so lange bis ein anderes nicht suchterzeugendes Arzneimittel wirkt) und es sollte die tiefst mögliche Dosis verschrieben werden. Hier eine Übersicht mit Detailinformationen zu den bei Angststörungen relevantesten Benzodiazepine.

Folglich setzt man zur längerfristigen medikamentösen Behandlung von Angstzuständen andere Arzneimittel ein. Primär sind dies Antidepressiva aus der Gruppe der SSRI und SNRI. Diese wirken ebenfalls relativ zuverlässig angstlösend, jedoch nicht beruhigend. Antidepressiva machen nicht abhängig, haben jedoch andere Nachteile: Sie müssen täglich eingenommen werden, wirken erst nach 2-5 Wochen und können vor allem zu Beginn der Behandlung starke Nebenwirkungen haben. Die meisten unerwünschten Effekte gehen nach einigen Wochen der Therapie zurück, doch wenige sehr belastende können für die Zeitdauer der ganzen Behandlungsperiode bestehen bleiben (falls man von ihnen betroffen ist). Dies sind bei SSRI und SNRI Antidepressiva in erster Linie sexuelle Funktionsstörungen. Kurz: Antidepressiva sind nicht angenehm zu nehmen, stellen ab einer gewissen Intensität der Beschwerden jedoch das kleinere Übel dar. Hier eine Übersicht mit Detailinformationen über sämtliche SSRI's und SNRI's (siehe Indikation, in diesem Fall Panikstörung).

Alternativ zu den SSRI's und SNRI's gibt es noch Behandlungsoptionen mit älteren trizyklischen Antidepressiva wie beispielsweise Doxepin oder Opipramol. Hier mehr dazu. Ferner wird auch das angstlösende Antiepileptikum Pregabalin eingesetzt, welches jedoch kein besseres Nebenwirkungsprofil hat als Antidepressiva. Hier mehr zu Pregabalin.

Du brauchst eher einen Therapeuten, als einen praktischen Arzt.

Mit Spray ist dir nicht geholfen. Panikattaken kann man damit nicht heilen!

Im Übrigen bekommt man Nervenschäden entweder sofort oder gar nicht, aber niemals erst Jahre später.

Das was er für dich für richtig hält und nicht das was du dir wünscht.

Du musst also keine Medikamtennamen kennen.

Geh zum Arzt und erzähl ihm von deinem Problem

Cocacola99367 
Fragesteller
 27.01.2022, 15:01

Hasse solche Menschen wie dich, Sinnes Geschwätz und nichts hilfreiches…

Also aufgrund der teilweise haarsträubenen Aussagen die ich hier lese folgendes Vorgehen:

Dein Arzt ist hoffendlich ein Neurologe oder Psychater. Wenn dem so ist, wird er die richtigen Mittel kennen und auch die Frage deiner Ursachen klären können.

Wenn Du einen Termin beim Hausarzt hast, solltest du den Psychater zügig einschalten, weil Hausärzte hier zumindest mittel- bis langfristig die falschen Ansprechpartner sind

LouPing  27.01.2022, 11:38

Der Neurologe hat eher nichts mit Psychosomatik zu tun…der kümmert sich um andere Krankheiten.

ziv07  27.01.2022, 11:44
@LouPing

ich verstehe ehrlichgesagt die Einlassung nicht. Der Fragesteller hat zwei Themen:

  1. Er hat ein psychatrisches Problem
  2. Er hat eine neurologische Fragestellung

Also sind diese beiden Ärzte die beste Anlaufstelle im Vergleich zum Allg.-Mediziner. Und von der Vorgehensweise und dem Denken sind die sich auch ähnlicher. Die würden nämlich nur sehr vorsichtig mit Benzodiazepinen sein und das ist das worum es mir geht.

LouPing  27.01.2022, 11:56
@ziv07

Der Hausarzt ist grundsätzlich die erste Anlaufstelle…ER entscheidet wie es weitergeht. Das ist zeitnah möglich und deshalb auch der logische Weg.

Dir ist weder die Anamnese noch das wirkliche Krankheitsbild des FS bekannt, auf Termine bei den genannten Fachärzten wartet man derzeit im Schnitt 9 Monate - ergo KEINE Chance auf schnelle Hilfe…

Noch Fragen?

ziv07  27.01.2022, 11:57
@LouPing

nee lass mal stecken - am Ende ist wichtig, dass der Fragesteller die richtigen Schlüsse zieht. Ich habe ja hier keinen Bildungsauftrag.

LouPing  27.01.2022, 11:58
@ziv07

Der FS sucht ZEITNAHE HILFE….

Selbstverständlich kann der HA den Termin beim FA beschleunigen bzw. die Wartezeit medikamentös unter Aufsicht überbrücken…

Warum bleibe ich hartnäckig? …..Berufserfahrung.

Von Experte DianaValesko bestätigt

Dein Arzt wird Dir das aufschreiben, was er für richtig und hilfreich hält.

Alles Gute :-)