Was bewegt Helikoptereltern?

7 Antworten

Ich denke, es ist die Diskrepanz zwischen Ich-Ideal und Real-Ich. Die Phänomen tritt eigentlich bei (fast) allen Menschen auf; aber es gibt ganz unterschiedliche Wege, damit umzugehen. Einer, der gern gewählt wird, besteht darin, das Ganze letztlich ganz falsch zu machen, weil man in  keinem Detail riskieren will, etwas falsch zu machen.

Weil diese Sorte von Eltern alles besser wissen. Es handelt sich schließlich um ihr Eigentum, ihr Kind und da kommt so ein Arzt, Lehrer oder sonst jemand und sagt ihnen was richtig oder falsch ist. 

Meine ganze Stadt ist voll von solchen Eltern und wenn ich etwas mitbekomme, könnte ich mit wachsender Begeisterung zu schlagen.

Interessanter Link dazu:
https://www.camelli.de/familie/helikopter-eltern.html
Da steht auch drin, warum Eltern so werden können.

Überfürsorge gab es schon immer, den Begriff dazu gibt es erst seit zwei Jahrzehnten. Die Symptome wandeln sich auch, früher waren es vorwiegend Mamasöhnchen, die mit 35-40 Jahren noch bei Muttern lebten, heute hat sich das noch deutlich ausgeweitet.

Einen Punkt, den ich besonders ansprechen möchte, ist, dass das Gefahrenbewusstsein höher ist und zudem die Wahrnehmung fremder Mütter verzerrt ist, zwischen Rabenmutter und Helikopter-Mama gibt es kaum Zwischenstufen. Der Stempel „Helikopter-Eltern“ wird einem sehr schnell aufgedrückt. Bin ich am Spielplatz und spiele mit den Kindern, bin ich Helikopter, sitze ich nur da, beschäftige ich mich womöglich noch anderwärtig, bin ich Rabe.

Früher sind Kinder schon im Grundschulalter mit Freunden den kompletten Tag unterwegs gewesen, ohne dass die Eltern zu jeder Zeit wussten, wo sie genau sind und was sie machen. Heute undenkbar. Da würde gleich das Jugendamt informiert werden und man müsste sich erklären und rechtfertigen, warum man die Kinder vernachlässige. Somit heutzutage Kategorie „Rabeneltern“. Gewisse Dinge sind wie früher nicht mehr möglich, nicht alles war schlecht genauso wie manches auch heute nicht gut ist und umgekehrt.

Die Diskussion wird zu sehr aufgebauscht. Ja, es gibt die Extreme, aber nahezu 100% oder auch nur „die Mehrheit“ in dem einen oder anderen zu sehen, ist fragwürdig. Das ist eine „Modeerklärung“, wie einst ADHS auch herhalten musste.

"Warum vertrauen manche Eltern keinem Arzt, keiner Hebamme, keinem Lehrer und keinem Erzieher mehr und ihrer eigenen Intuition am allerwenigsten?"

Weil schlechte Erfahrungen gemacht?

Jeder macht mal Fehler; wenn aber einer mal das Pech hatte, mehrmals von Fehlern von unterschiedlichen Ärzten/Hebammen/Lehrern/Erziehern betroffen zu sein, dann gibt es halt auch leicht Misstrauen gegen
Ärzten/Hebammen/Lehrern/Erziehern.

Selbiges kann auch passieren, wenn man nur von Fehlern liest/hört.

Angst und eigene Unsicherheit.

NeelaRasgotra 
Fragesteller
 22.10.2017, 12:34

Ist es die Angst, Erwartungen nicht zu erfüllen?

verreisterNutzer  22.10.2017, 12:38
@NeelaRasgotra

Wer stellt denn die Erwartungen? Nur sie selbst. Sie bekämpfen alles und jeden der sich dem Kind in den Weg stellt. Zum Beispiel ein Arzt der gerne Impfen möchte. 

Da aber anscheinend einem Kind bei der Impfung der Tot droht, wird lieber nicht geimpft und wir haben alle wieder die Masern. 

SoulandMind  22.10.2017, 12:38
@NeelaRasgotra

Mit Sicherheit auch,aber auch Angst um ihr Kind, Angst auch,selbst zu versagen.

Meistens wirken solche Eltern nach aussen hin sehr selbstbewusst,ohne es wirklich zu sein.

Kontrollzwang,den man oft bei solchen Eltern vorfindet, deutet immer auf Ängste hin-denn etwas kontrollieren zu wollen,verschafft einem eine gewisse Pseudo-Sicherheit.

Ich gehe sogar noch weiter in meiner Behauptung und meine,dass solche Eltern in ihrer eigenen Kindheit nicht wirklich Urvertrauen gelernt haben.

Lebenslauf  22.10.2017, 12:35

Keine Angst, sondern eher Arroganz und Überheblichkeit.

Grundula  22.10.2017, 12:38
@Lebenslauf

Angst, dass den Kindern was passiert oder falsch und ungerecht behandelt werden.