Übertarifliche Zulage streichen - Was tun?

Wenn Sie nicht unterschreiben kann Ihnen Ihr Arbeitgeber nicht deswegen kündigen.

Ist Ihr Arbeitgeber tarifgebunden und sind Sie in der Gewerkschaft oder wenn per Arbeitsvertrag vereinbart wurde das der entsprechende Tarif bezahlt wird, dann gilt folgendes:

1. Der Arbeitgeber muss die Tariferhöhung bezahlen.

2. Sie müssen dafür nichts unterschreiben, die Erhöhung gibt es automatisch.

Nun zur übertariflichen Zulage:

Prüfen Sie ob vereinbart wurde ob die übertarifliche Zulage jederzeit widerrufbar ist.

Wenn ja, kann der Arbeitgeber diese ohne Ihr Einverständnis anrechnen.

Falls die übertarifliche Zulage arbeitsvertraglich unwiderruflich als Gehaltsbestandteil vereinbart wurde, kann der Arbeitgeber diese nicht ohne Ihr Einverständnis anrechnen. Vielleicht ist es das was Sie unterschreiben sollen.

Lassen Sie sich auf jeden Fall erklären was Sie da unterschreiben sollen. Wenn es einen Betriebsrat gibt, schalten Sie diesen ein. Wenn Sie Gewerkschaftsmitglied sind, können Sie auch dort nachfragen.

Zahlt der Arbeitgeber die Tariferhöhung freiwillig ohne tarifgebunden zu sein, dann muss der Arbeitgeber Ihnen die Tariferhöhung nicht gewähren, in diesem Fall kann es sinnvoll sein auf den übertariflichen Gehaltsbestandteil zu verzichten, da 3,4% Lohnerhöhung mit Sicherheit mehr sind als 5 Cent pro Stunde.

Peter Kleinsorge

Solche Zulagen werden normalerweise immer mit dem Zusatz versehen, dass sie bei Tariferhöhungen verrechnet werden können. Da musst du schon in deinen Vertrag schauen.

Du kannst doch selbst ausrechnen was günstiger ist. Selbst bei einem angenommenen sehr niederen Stundenlohn von 5 Euro sind 3,4 % bereits mehr als die gestrichenen 5 Cent und bei höherem Stundenlohn wird der Vorteil immer größer und beträgt bei 8 Euro bereits über 3 Cent.

Dann bleibts halt wie es ist (= keine Lohnerhöhung).