Schwester auszahlen?
Hallo, seit fünf Jahren gehört meiner Schwester und mir ein Haus als Erbengemeinschaft. Dieses will ich nun komplett übernehmen. Das Haus inklusive Grundstück ist ca 100.000€ Wert. Dann würde meine Schwester doch 50.000€ bekommen, oder sehe ich das falsch? Würden dann auch nur diese 50.000€ als Grundlage für die Gebühren (Notar und Grundbuch) anfallen?
Danke für eure Hilfe!
6 Antworten
Frage 1 ist, ob Deine Schwester mitmacht? Denn zwingen kannst Du sie nicht, dann landet ihr eher in der Teilungsversteigerung.
Seid ihr euch einig, dann könnt ihr eine Erbauseinandersetzungsvereinbarung abschließen, ein Vertrag in dem ihr regelt wer was bekommen soll. Dieser kann privatschriftlich erfolgen, ohne dass ihr einen Notar braucht. Nur für die Umsetzung (Übertragung des Grundstücks) braucht ihr dann einen Notar. Die Kosten dafür sind nicht sehr hoch.
Für die Grundbuchänderung ist so oder so ein Notar nötig und die Kosten dafür würden noch zusätzlich anfallen, aber wenn sie damit einverstanden ist, könntet ihr die ja auch teilen.
Keine Ahnung, das musst Du den Notar fragen. Ich vermute aber weder noch, es geht ja nur um eine Umschreibung und seine Beglaubigung bzw. Beurkundung.
Wurde ein Gutachter bestellt der ein Verkehrswertgutachten erstellt hat ?
Das würde ich auf jeden Fall mal machen.
Ihr könnt auch auch so einigen, das deine Schwester nur die 50 000 bekommt. Und dann würde ich es auf jeden Fall bei einem Notar schriftlich festhalten. Damit sie nicht nachher noch kommen kann und Geld verlangen.
Wie das mit den Gebühren ist, würde ich beim Notar fragen.
Ja, sie ist damit einverstanden. Zumal man auch noch 100.000€ investieren muss in das Haus. Zum Notar müssen wir doch sowieso, oder geht die Grundbuchumschreibung auch ohne?
Der Gutachter meinte in einer groben Schätzung, dass 100.000€ passen.
Ohne Notar geht's nicht.
Okay. Grunderwerbssteuer fällt ja bei dieser Auseinandersetzung nicht an, richtig?!
Wo lebt ihr denn, das ein Haus mit Grundstück 100 tsd wer ist? Gibt es ja eigentlich gar nicht.
Wie bereits beschrieben, ist das Haus an sich nichts mehr Wert. Das Dach muss neu, die Fassade muss mit Dämmung neu, Elektrik und Wasserleitungen sind auch über 40 Jahre alt und der Keller muss abgedichtet werden. Alles in allem ca 100.000€ Aufwand mit Eigenleistung. Da bleibt bei einem haus, was damals 90.000 Mark gekostet hat, nicht viel über.
Das Grundstück zählt auch mit.
Ist deine Schwester denn bereit, für den Betrag auf ihren Anteil am Haus zu verzichten?
Ja, ist sie.
Und auf welcher Grundlage werden die Kosten berechnet? 50.000€ oder Verkehrswert?