Kann man mit 40 noch Medizin studieren?

14 Antworten

Hallo,

natürlich kann man auch mit 40 noch Medizin studieren. Man sollte aber selber überlegen, ob es einem etwas bringt.

Während meiner Studienzeit habe ich mehrere ältere Kommilitonen, sowohl weibliche, als auch männliche, im Studium versagen sehen.

Gerade das eigenständige Lernen war für diese Kommilitonen besonders schwer, da sie dich schon einige Jahrzehnte aus der Schule raus waren. Außerdem war es für sie nicht immer einfach, Familie und Studium unter einen Hut zu bekommen.

Ein solcher Schritt sollte gut überlegt sein. Mindestens 6 Semester wird man auf jeden Fall brauchen, um das Studium abzuschließen, wenn es schlecht läuft braucht man länger. Auf jeden Fall muss man als Familie überlegen, wie man diese Zeit finanziell überbrückt. Das Medizinstudium selber ist ein Vollzeitstudium, nebenher weiterhin in Vollzeit zu arbeiten ist nicht möglich. Das sollte auf jeden Fall durchgerechnet werden, wenn eine Familie von zwei Erwachsenen ernährt wird.

Hi,

Kann man mit 40 noch Medizin studieren?

Können tut man es - sofern man über das Zulassungsverfahren einen Platz ergattert, kann man selbstverständlich auch mit 40 Medizin studieren. Ein Höchstalter für die Zulassung gibt es nicht.

Es ist eher eine Frage der Sinnhaftigkeit - und des "Wollens".

Man muss bedenken...

  • das Medizinstudium ist umfassend und anspruchsvoll - es wird keinesfalls einfacher, wenn man Frau und Kind zuhause hat, einen gewissen Lebensstandard gewöhnt ist und neben dem Studium noch andere Verpflichtungen hat. Man sollte vorneweg mehr Zeit einplanen als die Regelstudienzeit
  • das Lernen fällt im "Alter" schlichtweg schwerer - neben dem eigentlich Stoff des Studiums wird dementsprechend wesentlich mehr Zeit in Grundlagenwissen auffrischen, Vor- und Nachbereitung erforderlich sein
  • Finanziell wird sich der Schritt von "Vollzeitarbeit"(?) auf mindestens 12 Semester Studium nicht mehr lohnen
  • "Karrieretechnisch" wird es sich schlichtweg nicht mehr lohnen - mit frühestens 46 hättest Du die Approbation, mit frühestens 51 den Facharzt.

Ob man vorneweg 11 Jahre Zeit in Ausbildung investieren will, um irgendwann vielleicht noch 10, maximal 15 Jahre als Facharzt zu arbeiten? Das muss jeder selbst entscheiden.

Ich bitte einfach um eine realistische Betrachtung - und da kann man es nicht empfehlen.

Aus gesellschaftlicher Sicht ist der Arzt, der jahrelang einen Studienplatz in Anspruch nimmt, um - überspitzt ausgedrückt - direkt danach in den Ruhestand zu gehen, einfach kein Gewinn. Und vielleicht sollte man aus diesem Gesichtspunkt - mit maximal vorstellbaren Ärztemangel - doch lieber einem Jüngeren den Vortritt lassen, wo die Person selbst und die Gesellschaft "mehr" profitiert.

LG

Möglich ist das, aber ist es auch sinnvoll? Statistisch brauchen Menschen über 25 länger für ihr Medizinstudium als die Regelzeit. D. h. ungefähr 7 Jahre. Mit der anschließenden Facharztausbildung wäre diese Person ca. mit 53 oder 54 Jahren ausgebildeter Facharzt. Für den Staat lohnt es sich daher nicht unbedingt entsprechende Ärzte auszubilden (ein Medizinstudium kostet den Steuerzahler ca. 250.000 bis 300.000 Euro), da diese nicht sehr lange arbeiten können. Persönlich würde ich sagen, hängt es stark von der Situation ab. Wenn man wirklich dafür brennt und das der Traum ist, wieso denn nicht? Es wird natürlich nicht einfach, aber möglich ist es.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Das hängt von vielen Faktoren ab. Finanzierung ist No. 1. Ist Fulltime. kein Platz um nebenbei Geld zu verdienen. Hartz4 oder Bürgergeld ist Sozialbetrug. 7 Jahre verstecken und Weglaufen. Meine Meinung: ohne vorher ein naturwissenschaftliches Gymnasium und Faible für Chemie, Biologie, Physik -> keine Chance. Ausserdem Wenigestens ! Mentor, der das schon getan hat, ein Arzt, eine Ärztin; nicht fremd, nah, Freundeskreis, die die das unterstützt. Last not least, Motivation: Nur um Geld zu verdienen? Erspare uns und Dir so etwas!

Theoretisch geht das schon. Praktisch ist so ein Studium mindestens ein Vollzeitjob, eher mehr, und es ist nicht bezahlt, sondern kostet Geld. Die wenigsten Familien können und wollen sich leisten, dass ein Elternteil ohne Bezahlung den ganzen Tag weg ist.