Jemand Erfahrung mit Nachblutung nach Mandel - Op?

4 Antworten

Es ist zwar schon länger her die Frage, aber vielleicht helfen meine Erfahrungen ja weiter.

Ich hatte am 4. Tag nach der OP (mein Entlassungstage) zu Hause auch plötzlich Nachblutungen. Diese waren aber "nur" mit normaler Spucke vermischt. Also nichts was jetzt super bedrohlich wirkt oder so. Ich würde es beschreiben wie Zahnfleischbluten.

Kühlkissen in den Nacken und völlig entspannt in die Klinik fahren lassen. Dort angekommen habe ich immernoch Blut in der Spucke gehabt (also schon seit ca. einer Stunde). Ich bin dann in die HNO Abteilung gegangen und dort wurde ich auch rasch wieder in Empfang genommen. Die Assistenzärztin hat die Blutungsquelle gesehen und es hatte sich ein Koagel gebildet. Es hatte dann auch ohne Behandlung aufgehört. Ich dachte mir: alles klar, ab wieder nach Hause und auf's Sofa mit meinem Leid. Zu meinem Erstaunen hat mich aber die Ärztin wieder stationär aufgenommen. Ich dachte noch: Muss das jetzt sein?! ....damit hat Sie mir vielleicht mein Leben gerettet...

In der Klinik hatte ich in der ersten Nacht wieder Blut in der Spucke (wie gesagt, als wenn man Zahnfleischbluten hat).

Dann kam die zweite Nacht --} ACHTUNG jetzt kommt Gray's Anatomy für Fortgeschrittene:

Ich wachte um 1 Uhr auf und mein Mund war voller "Speichel". Ich auf's Klo, um mich dem Mundsee zu entledigen. Was ich sah, war Blut...nur Blut...tief Rot. Ich dachte "Himmel-Arsch und Zwirn" jetzt hat sich da aber etwas verabschiedet und das gibt jetzt richtig gas.

Ich also ab zum Schwesternzimmer und mit meinem Hamsterbackengesicht versucht etwas zu sagen...das ging natürlich nicht. Ich habe mir dann die Blumenvase vom Tisch genommen und mich ihr liebevoll hingegeben, um meine Flüssigkeit in Ihre zu verbinden. Die Schwester hat sofort bei der Ärztin angerufen und mich mit Kühlpad und Spuckschale auf mein Bett gesetzt (das Zimmer war zum Glück direkt neben dem Schwesternzimmer - Halleluja!). Was soll ich jetzt sagen?! Der Tipp mit dem nicht herunterschlucken ist zwar fachlich völlig richtig, war aber bei mir in der praxis nicht möglich. Ganz im Sinne "einen Schluck für die Spuckschale einen für mich" hat mein Magen meinem Blut den Krieg erklärt. Somit fang ich dann an mich heftig zu übergeben. Wenn jetzt jemand sagt: "ruhig bleiben, Eis in den Nacken und alles ausspucken" dem sage ich "wenn ein Elefant Dich angreift, bleib stehen und mach dich groß". Das klappt beides eher suboptimal.

Ich war so froh, dass die Schwester so super ruhig geblieben ist und kühlen Kopf bewahren hat. Sie wirkte die ganze Zeit völlig entspannt und hat mir gut zugeredet, mir das Eis in den Nacken gehauen und mir einen Rollstuhl besorgt. Ich dachte: Top, die ist voll locker, also ist das also so eine berühmte Nachblutung von der alle immer reden. Nun aber ein Indikator für jeden Patienten der mich eines besseren belehrt hat. Ich saß kaum auf diesem Rollstuhl, da ist die Schwester mit mir über den Flur gerannt. Ab diesem Zeitpunkt dachte ich: Das ist hier ein ernstes Ding!

Ich also in Schwesternlichtgeschwindigkeit über den Flur Richtung OP Saal. Ich musste dann eine Flüssigkeit zu mir nehmen (gurgeln) die das Blut zu ekelhaften Schlieren verwandelt hat. Ich denke das nennt man Blitzgerinnung oder so... Auf jeden Fall würde ich dann im Hals abgesaugt und die Blutung wurde weniger. Nachdem ich dann noch zwei Unterschriften geben musste ging alles ganz fix.... ....

Es

E

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Ahlbre  31.01.2019, 19:45

....sorry. der Text wurde nicht 100% übernommen..... Hier geht's weiter

...ich, völlig abgekämpft, der Oberarzt aus dem Schlaf gerissen (er wurde angepiept und musste von zu Hause ins KH kommen ---keine 5 Minuten und er stand angezogen im OP. Wo er wohnt? Keine Ahnung, aber respekt!). Weitere Protagonisten: Die Assistenzärztin und 2 Anestisisten.

Ich wurde ins Land der Träume verabschiedet und bin dann um Punkt 4 Uhr im Aufwachraum wach geworden. Eine engelhafte Stimme sagte mir: Alles ist gut verlaufen, ruhen Sie sich jetzt aus. Gesagt getan...ich schlief ein. Auf einmal werde ich Wach, von einem Gefühl das mir bekannt war. Zu viel Speichel im Mund...."zu viel Speichel im Mund" sagte ich mir selbst und riss die Augen auf (Adrenalin). Ich fasste in meinen Mund....und tataaa Blut Blut Blut.... ! Ich habe den Roten Escape Knopf gedrückt und rasch kam auch das engelhafte Stimmmchen. Hinzu die Assistenzärztin. Zugegebenermaßen waren beide verdammt Jung und sahen dazu auch noch gut aus und ich habe mich kurz bei dem Gedanken erwischt, wohl den Eingriff nicht überlebt zu haben und im Paradies zu sein (YES! geschafft!). Dieser Gedanke wurde aber zerstört, als ich wieder den Supertrank Blitzgerinnung gurgeln musste. Die Blutung war aber nicht so heftig wie die erste , dafür aber von der linken Wundstelle (das erste war die rechte Wundstelle). Ich habe dann gesagt, das die beiden mich aufs Feld schieben sollen und mich dort sterben lassen können. Daraufhin kam natürlich der Männerschnupfen-Spruch. Wir einigten uns aber auf einen echten halben Schnupfen. :)

Also bekamen die Damen das Ding schnell in den Griff und ich stand ohne Blut im Mund da. Zum Glück. Ich durfte noch ein bisschen Fernsehen gucken, aber um 4 Uhr Nachts läuft wirklich krasses Zeug.

Um 5 Uhr war ich dann wieder auf Station und durfte ein Nickerchen halten. Aber aufrecht im Bett, da ich mit liegen schlechte Erfahrung gemacht habe. Nach dem Nickerchen (und Achtung, das ist kein Scherz) bin ich dann wach geworden und habe gedacht: Boa, was für ein krasser Albtraum und so völlig real. Dann blickte ich an mir herunter und sah das OP Leibchen...

Das war gestern. Mal gucken was die Nacht bringt. :)

So und nun mal im ernst: der Chefarzt war den Tag vor dem Vorfall bei mir und meinte : "kleine Blutungen können die Vorboten von Großen sein". Wie Recht er in meinem Fall hatte...wie recht. Wenn das zu Hause passiert wäre (wir wohnen eher ländlich) dann hätte dieser ganze Spaß sehr bitter ausgehen können. Also hört auf Euer Bauchgefühl. Das sagt euch wann es Zeit wird :)

Es ist zwar schon eine etwas ältere Frage, aber vielleicht helfen meine Erfahrungen ja weiter. Auf geht's :)

Ich hatte am 4. Tag nach der OP (mein Entlassungstage) zu Hause auch plötzlich Nachblutungen. Diese waren aber "nur" mit normaler Spucke vermischt. Also nichts was jetzt super bedrohlich wirkt oder so. Ich würde es beschreiben wie Zahnfleischbluten.

Kühlkissen in den Nacken und völlig entspannt in die Klinik fahren lassen. Dort angekommen hatte ich immernoch Blut in der Spucke (also schon seit ca. einer Stunde). Ich bin dann in die HNO Abteilung gegangen und wurde dort auch rasch wieder in Empfang genommen. Die Assistenzärztin hat die Blutungsquelle gesehen und es hatte sich ein Koagel gebildet. Es hatte dann auch ohne Behandlung aufgehört zu bluten. Ich dachte mir: alles klar, ab wieder nach Hause und auf's Sofa mit meinem Leid. Zu meinem Erstaunen hat mich aber die Ärztin wieder stationär aufgenommen. Ich dachte noch: Muss das jetzt sein?! ....damit hat Sie mir vielleicht mein Leben gerettet...

In der Klinik hatte ich in der ersten Nacht wieder Blut in der Spucke (wie gesagt, als wenn man Zahnfleischbluten hat).

Dann kam die zweite Nacht --} ACHTUNG jetzt kommt Gray's Anatomy für Fortgeschrittene:

Ich wachte um 1 Uhr auf und mein Mund war voller "Speichel". Ich auf's Klo, um mich dem Mundsee zu entledigen. Was ich sah, war Blut...nur Blut...tief Rot. Ich dachte "Himmel-Arsch und Zwirn" jetzt hat sich da aber etwas verabschiedet und das gibt jetzt richtig gas.

Ich also ab zum Schwesternzimmer und mit meinem Hamsterbackengesicht versucht etwas zu sagen...das ging natürlich nicht. Ich habe mir dann die Blumenvase vom Tisch genommen und mich ihr liebevoll hingegeben, um meine Flüssigkeitnmit ihrer zu verbinden. Die Schwester hat sofort bei der Ärztin angerufen und mich mit Kühlpad und Spuckschale auf mein Bett gesetzt (das Zimmer war zum Glück direkt neben dem Schwesternzimmer - Halleluja!). Was soll ich jetzt sagen?! Der Tipp mit dem nicht herunterschlucken ist zwar fachlich völlig richtig, war aber bei mir in der praxis nicht möglich. Ganz im Sinne "einen Schluck für die Spuckschale einen für mich" hat mein Magen meinem Blut den Krieg erklärt. Somit fang ich dann an mich heftig zu übergeben. Wenn jetzt jemand sagt: "ruhig bleiben, Eis in den Nacken und alles ausspucken" dem sage ich "wenn ein Elefant Dich angreift, bleib stehen und mach dich groß". Das klappt beides eher suboptimal.

Ich war so froh, dass die Schwester so super ruhig geblieben ist und kühlen Kopf bewahrt hat. Sie wirkte die ganze Zeit völlig entspannt und hat mir gut zugeredet, mir das Eis in den Nacken gehauen und mir einen Rollstuhl besorgt. Ich dachte: Top, die ist voll locker, also ist das so eine berühmte Nachblutung von der alle immer reden. Zugegebenermaßen fand ich die Blutmenge wirklich beeindruckend und die kam mit jedem Pulsschlag.

Alles locker also...? Nun ein Indikator für jeden Patienten zu wissen, wann es ernst wird. Ich saß kaum auf diesem Rollstuhl, da ist die Schwester mit mir über den Flur gerannt. Ab diesem Zeitpunkt dachte ich: Oh Oh, das ist hier ein ernstes Ding!

Ich also in Schwesternlichtgeschwindigkeit über den Flur Richtung OP Saal. Ich musste dann eine Flüssigkeit zu mir nehmen (gurgeln) die das Blut zu ekelhaften Schlieren verwandelt hat. Ich denke das nennt man Blitzgerinnung oder so... Auf jeden Fall wurde ich dann im Hals abgesaugt und die Blutung wurde weniger. Nachdem ich dann noch zwei Unterschriften geben musste ging alles ganz fix...

...ich, völlig abgekämpft, der Oberarzt aus dem Schlaf gerissen (er wurde angepiept und musste von zu Hause ins KH kommen ---keine 5 Minuten und er stand angezogen im OP. Wo er wohnt? Keine Ahnung, aber respekt!). Weitere Protagonisten: Die Assistenzärztin und 2 Anestisisten.

Ich wurde ins Land der Träume verabschiedet und bin dann um Punkt 4 Uhr im Aufwachraum wach geworden. Eine engelhafte Stimme sagte mir: Alles ist gut verlaufen, ruhen Sie sich jetzt aus. Gesagt getan...ich schlief ein. Auf einmal werde ich Wach, von einem Gefühl das mir bekannt war. Zu viel Speichel im Mund...."zu viel Speichel im Mund" sagte ich mir selbst und riss die Augen auf (Adrenalin). Ich fasste in meinen Mund....und tataaa Blut Blut Blut.... ! Ich habe den Roten Escape Knopf gedrückt und rasch kam auch das engelhafte Stimmmchen. Hinzu die Assistenzärztin. Zugegebenermaßen waren beide verdammt Jung und sahen dazu auch noch gut aus und ich habe mich kurz bei dem Gedanken erwischt, wohl den Eingriff nicht überlebt zu haben und im Paradies zu sein (YES! geschafft!). Dieser Gedanke wurde aber zerstört, als ich wieder den Supertrank Blitzgerinnung gurgeln musste. Die Blutung war aber nicht so heftig wie die erste , dafür aber von der linken Wundstelle (das erste war die rechte Wundstelle). Ich habe dann gesagt, das die beiden mich aufs Feld schieben sollen und mich dort sterben lassen können. Daraufhin kam natürlich der Männerschnupfen-Spruch. Wir einigten uns aber auf einen echten halben Schnupfen. :)

Also bekamen die Damen das Ding schnell in den Griff und ich stand ohne Blut im Mund da. Zum Glück. Ich durfte noch ein bisschen Fernsehen gucken, aber um 4 Uhr Nachts läuft wirklich krasses Zeug.

Um 5 Uhr war ich dann wieder auf Station und durfte ein Nickerchen halten. Aber aufrecht im Bett, da ich mit liegen schlechte Erfahrung gemacht habe. Nach dem Nickerchen (und Achtung, das ist kein Scherz) bin ich dann wach geworden und habe gedacht: Boa, was für ein krasser Albtraum und so völlig real. Dann blickte ich an mir herunter und sah das OP Leibchen...

Das war gestern. Mal gucken was die Nacht bringt. :)

So und nun mal im ernst: der Chefarzt war den Tag vor dem Vorfall bei mir und meinte : "kleine Blutungen können die Vorboten von Großen sein". Wie Recht er in meinem Fall hatte...wie recht. Wenn das zu Hause passiert wäre (wir wohnen eher ländlich) dann hätte dieser ganze Spaß sehr bitter ausgehen können. Also hört auf Euer Bauchgefühl. Das sagt euch wann es Zeit wird :)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich habe meine Mandeln entfernt bekommen und hatte auch mehrere Nachblutungen. Das wichtigste ist es zunächst Ruhe zu bewahren und sich einen Eisbeutel in den Nacken zu legen, damit sich die Gefäße verengen! Je nach dem wie schlimm es blutet, kannst du in der Klinik bzw. bei deinem HNO anrufen oder direkt einen Krankenwagen rufen.

Es gibt unzählige Horrorgeschichten von Mandel OPs, aber davon darf man sich nicht verrückt machen lassen! Bei mir gab es leider mehrere Nachblutungen und eine Arterie musste sogar nochmal verödet werden, aber auch das geht vorbei!

Das wichtigste ist wirklich ruhig zu bleiben damit dein Blutdruck nicht ansteigt oder dein Kreislauf absackt. Ich weiß, dass es Angst machen kann, wenn man auf einmal blutet, aber je ruhiger du bleibst, desto besser ist es.

Jetzt ruh dich erstmal aus und lenk dich ein bisschen ab. Ich drück dir ganz fest die Daumen, dass alles gut und ohne weitere Komplikationen abheilt.

Was mir gerade einfällt ist, einfach Arzt benachrichtigen. Denn nach 6 Tagen sollte es dies doch nicht mehr geben.

SammyundKimmy 
Fragesteller
 10.08.2015, 20:28

14 Tage besteht es... Es ist eine Komplikation die auftauchen kann. 

Trotzdem beängstigend denn ich dachte ich ersticke bis der Krankenwagen dann endlich da war. 

AnabellA30  10.08.2015, 20:38

Nein ersticken kannst du nicht. Wünsche dir gute Besserung!