Ist der Tod durch die Guillotine schmerzlos?

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Seit der Einführung der Guillotine streiten sich Ärzte und Wissenschaftler, ob der abgetrennte Kopf sofort das Bewußtsein verliert oder noch eine Weile weiterlebt. Zeitgenössische Beobachtungen berichten von mimischen Bewegungen oder Sprechversuchen der abgetrennten Schädel.

Der Kopf der Charlotte Corday, welche den Gewalt predigenden Revolutionär Marat erstochen hatte, soll sogar rot angelaufen sein, nachdem sie von dem Henkersknecht vor den Augen der Menge geohrfeigt wurde.

Kritiker hielten die Guillotine für die grausamste Hinrichtungsart, da der abgetrennte Kopf seine eigene Hinrichtung beobachten könne.

Der Pariser Chirurg Prof. Sue sagte 1795 aus, das mehrere französische und ausländische Beobachter überzeugt sind, daß der Guillotine-Tod wegen seiner Gewaltsamkeit und Dauer einer der schrecklichsten sei.

Der Arzt Johannes Wendt beobachtete bei Versuchen mit den Köpfen Enthaupteter, dass diese die Augenlider schlossen, wenn er seine Hand auf die Augen zuschnellen ließ oder den Kopf mit den Augen ins grelle Sonnenlicht hielt.

Der französische Arzt Beaurieux schrieb 1905, daß ein Kopf kurz nach seiner Hinrichtung die Augen öffnete, nachdem er ihn mit seinem Namen angesprochen hatte.

Die heutige Wissenschaft geht davon aus, dass 3 Minuten nach der Enthauptung die Großhirnzellen sterben und nach etwa 8 Minuten der individuelle Tod eintritt.

Enthauptung durch eine Guillotine, der Kopf "lebt" danach noch ein paar Minuten!!! | wallstreet-online.de - Vollständige Diskussion unter:

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joerosac  26.12.2018, 10:53

Vielen Dank für den Stern!

Als Kind habe ich immer gesagt bekommen, dass das kopflos durch den Hof rennende Huhn, dessen Beine meine Oma am Hackeklotz losließ, nichts mehr spüre - es seien bloß die Nerven! Bei uns auf dem Land reichte diese Erklärung.

Und obwohl ich es nicht gern auf einen Selbstversuch ankommen lassen würde, halte ich den Tod durch die Guillotine für immer noch schmerzärmer (falls das keine zynische Steigerung ist!), weil kürzer - verglichen mit Organentnahme ohne Narkose, so wie es in Deutschland üblich ist; in der Schweiz wird immerhin noch eine Narkose gegeben, denn es handelt sich ja dabei nicht um einen Toten, sondern um einen Sterbenden, der so lange am Leben gehalten wird, bis die Organentnahme abgeschlossen ist. Dass jemand sich nicht mehr äußern, nicht mehr wehren und auch hinterher nicht mehr sagen kann, was er empfunden war, darf kein Kriterium für fahrlässiges Schmerzzufügen sein - soviel gebietet die Ethik. Schlimme Bilder von so ausgeweideten Menschen mit schmerzverzerrtem Gesicht sprechen Bände! Aber das wird gern ausgeblendet.

Wie immer, wenn Profit und nicht das Wohl des Menschen an erster Stelle steht, werde ich da seeeeehr skeptisch.

Vermutlich.

Dafür sprechen sowohl systematische Gründe als auch keine modernen bestätigungen historischer Beobachtungen von vermeintlichen Reaktionen des enthaupteten Kopfes auf z.B. Zurufe...

Jeder eintretende Tod ist fürchterlich, wenn er denn nicht im Schlaf kommt.

Der Aufprall verursacht Kopfschmerzen. Vorher lieber ne Ibuprofen nehmen.