Berufsaussichten Heilpraktiker?

6 Antworten

Für einen seriösen Heilpraktiker sehen die Chancen sehr gut aus. Es hat sich ja auch in der Schulmedizin herumgesprochen, dass der Körper keine reine Maschine ist. Zunehmend werden Naturheilverfahren mit der Schulmedizin kombiniert und beide sehen sich weniger als Konkurrenz, sondern vielmehr als Ergänzung. Ich spreche hier wirklich von seriösen Heilpraktikern!

Dann spielt es natürlich eine Rolle, in welchem Ort und in welcher Lage sich die Praxis befindet, wie sie bekannt gemacht wird usw. Als Angestellter bei einem Heilpraktiker zu arbeiten ist eher selten und am ehesten würdest du so eine Anstellung in einer großen Stadt finden. Über das Gehalt kann ich dir leider nichts sagen - es hängt natürlich von deinem Erfolg und deiner Auslastung ab. Im Prinzip sollte man aber vorrangig das tun, wozu man sich "berufen" fühlt - das mit dem Geld kommt dann oft automatisch nach. LG und alles Gute!

131618 
Fragesteller
 09.01.2012, 12:20

Hey! Danke für deine nette Antwort. Das mit Geld ist bei mir auch eher nebensächlich. Ich denke, dass es das bei den meisten Heilpraktikern nebensächlich ist. Es geht doch eher darum etwas zu erlernen, was WIRKLICH wichtig ist. Was uns Menschen hilft. Mal ehrlich, wer braucht schon einen Versicherungskaufmann, einen WIrtschaftswissenschaftler oder einen Banker? ;-) Nein danke, da werde ich lieber Heilpraktiker. Hast du Erfahrung mit Heilpraktikern?

Hallo, also ich würde mich nicht beirren lassen, wenn Heilpraktiker Dein Berufswunsch ist, es ist definitiv ein Zukunftsberuf aus vielerlei Gründen, eine medizinische Basis als Krankenschwester/Physiotherapeut/MTA oder ähnliches ist sicher empfehlenswert.In keinem anderen medizinischen Beruf hast Du als Nicht-Arzt einen derart grossen diagnostischen und therapeutischen Handlungsspielraum. Wenn Du Deine Patienten ganzheitlich therapierst und Spass an "medizinischer Detektivarbeit" hast, ist dieser Beruf ein Traumjob,von dem Du mehr als nur gut leben kannst. Es kommen eben viele Patienten zu Dir, die von der "Schulmedizin" enttäuscht sind, wenn Du denen hilfst, dann wird Dir die "Mundpropaganda" schnell immer neue Patienten bringen, wie bei den Ärzten auch gibt es bestimmt gute und schlechte Heilpraktiker.

Auskunft  16.01.2012, 08:16

.In keinem anderen medizinischen Beruf

Heilpraktiker ist kein "medizinischer Beruf".

Sie gelten als medizinische Laien, auch wenn das immer wieder verschwiegen bzw. fälschlicherweise anders behauptet wird.

jenssl  16.01.2012, 08:33
@Auskunft

NEIN, es sind auch vor dem Gesetz KEINE MEDIZINISCHEN LAIEN, das gilt auch, wenn sie nicht Medizin studiert haben, Heilpraktiker dürfen die Heilkunde am Menschen völlig legal und eigenverantwortlich ausüben, auch ohne Arzt zu sein, geht das vielleicht in deinen Kopf?

Auskunft  16.01.2012, 09:09
@jenssl

Juristisch gesehen, sind Heilpraktiker medizinische Laien!!

Dass sie mit diesem Status die "Heilkunde" ausüben dürfen, ist ein Kuriosum, das fast ausschließlich für die Bundesrepublik gilt und seinen Ursprung in der unheilvollen Vergangenheit Deutschlands hat.

Du solltest Dich erst gründlich informieren, bevor Du hier unhaltbare Behauptungen aufstellst.

jenssl  16.01.2012, 10:48
@Auskunft

Es gibt Menschen, die es entweder nicht verstehen können oder wollen. Manchmal sind es auch Ärzte oder man ist innerlich vor Neid zerfressen. Naturheilkundige gab es auch schon lange vor der Schreckensherrschaft der Nationalsozialisten, so dass der Ursprung der Heilpraktiker, wie du es nennst, keinesfalls im Dritten Reich zu suchen ist. Außerdem waren es Ärzte und nicht Heilpraktiker, die in den Konzentrationslagern schändliche Menschenversuche durchgeführt haben (Dr. Mengele). Das ist nur ein Beispiel. Fragt sich nur, wer sich gründlich informieren muss.

Auskunft  16.01.2012, 10:59
@jenssl

Du redest total am Thema vorbei, weil Du offensichtlich meinen Kommentar nicht richtig gelesen oder ihn nicht verstanden hast.

Es geht nicht um "Naturheilkunde", sondern um den Status "Heilpraktiker", der fast ausschließlich so nur in Deutschland existiert und um die geschichtlichen Hintergründen seiner andauernden Existenz!

Hallo,

bin seit ca 20 Jahren selbständig als Heilpraktikerin tätig und kann mich nicht beklagen, Es gab Zeiten, da habe ich richtig viel verdient und viel gearbeitet. Ich denke mal, es kommt auf die Qualifikation an und auch auf die Begeisterung. Angestellt hab ich noch nie einen Heilpraktiker, kenne aber Kollegen in Norddeutschland, die das tun. Ich selbst habe Krankenschwester gelernt, einige Zeit als Arzthelferin gearbeitet und eine Baubiologische Ausbildung mit Abschluß gemacht. Also einiges an Hintergrundwissen.

Um wirklich gut und sicher arbeiten zu können braucht es viele Jahre Arbeit und Erfahrung. Ich würde Dir raten bei einem guten Kollegen zu hospitieren;-)

Es ist ein wundervoller und schöner Beruf und das ist das wichtigste;-)9

lg

chingrichard1  23.11.2012, 23:28

wie viel?

chingrichard1  23.11.2012, 23:29
@chingrichard1

Gehalt? die Zahlen-mindestens,höchstens-?

chingrichard1  23.11.2012, 23:31
@chingrichard1

pro Monat,pro Stunde ,sowie pro Patietenbesuch?

chingrichard1  23.11.2012, 23:38
@chingrichard1

Entgelt pro Stunde/ Minute pro Patient,beweis?

Dieser Thread ist zwar schon alt, aber immernoch ein aktuelles Thema bei vielen Interessierten.

Wenn man als Heilpraktiker tätig sein möchte, MUSS man eine eigene Praxis eröffnen. Als sog. "Wandergeselle" nur Hausbesuche zu machen ist definitiv nicht erlaubt, so das Heilpraktikergesetz. Es besteht zwar die Möglichkeit, sich anstellen zu lassen, aber welcher Heilpraktiker verdient schon so viel Geld, dass er auch noch einen Angestellten bezahlen kann? Das ist also eher utopisch.

Wer Ambitionen hat, kann auch als Dozent in einer Heilpraktikerschule arbeiten. Die meisten Heilpraktikerschulen verlangen aber einige Jahre Berufserfahrung. Dozenten verdienen recht gut.

Ob Heilpraktiker allein von ihrer Praxis leben können, wage ich sehr zu bezweifeln. Ich kenne einige Heilpraktikerinnen, die im Büro arbeiten, weil sie da ein gesichertes Einkommen haben. Die meisten Heilpraktiker haben zwar einen guten Stundenlohn, nichtsdestotrotz wird man wohl nicht jeden Tag ausgelastet sein. Da bleibt einem nur die Möglichkeit, Zusatzleistungen anzubieten (Hypnose, Massagen, Yoga...).

Fazit: Es ist ein schöner Job und auch okay für einen Nebenverdienst. Ernähren kann man sich davon jedoch nicht!



Die Berufschanchen für Heilpraktiker sehen schlicht und ergreifend schlecht aus. Die meisten der ca. 20000 Heilpraktiker in Deutschland können nicht alleine von ihrer Praxis leben, und angestellte Heilpraktiker gibt es so gut wie nicht.

131618 
Fragesteller
 09.01.2012, 12:29

Hey danke, aber woher beziehst du dein Wissen?

Djoser  09.01.2012, 13:34
@131618

Ich bin seit über 20 J. Insider der Heilpraktiker-Szene. Aber die Infos, die ich dir oben gegeben habe kannst du auch ganz rasch selbst ergoogeln, wenn du die Websites der ganzen HP-Schulen und Werbeartikel zur HP-Ausbildung auslässt.

Mein Tipp: am besten macht man als Heilpraktiker gleich eine eigene HP-Schule auf. Da hat man ruckzuck mehr Schüler als die meisten Heilpraktiker Patienten. ;-)

131618 
Fragesteller
 09.01.2012, 13:39
@Djoser

Okay, vielen Dank für deine Antwort. Ich werde zunächst sowieso eine Ausbildung zum Physiotherapeuten machen. Ich dachte später aber vielleicht an eine Weiterbildung zum Heilpraktiker.

Auskunft  09.01.2012, 15:23
@131618

Die Ausbildung zum Physiotherapeuten ist der richtig Weg. Immerhin zählt er zu den Medizinalfachberufen.
Ob man bei der "Ausbildung" zum Heilpraktiker dann noch von einer Weiterbildung sprechen kann, wage ich stark zu bezweifeln:

  • In Deutschland regelt das Masseur- und Physiotherapeutengesetz (MPhG) seit 1994 die Ausbildung zum Physiotherapeuten.

  • Zu dem MPhG gehört eine Ausbildungs- und Prüfungsverordnung

  • Der Theorie-Unterricht findet nur in staatlich zugelassenen Schulen statt.

  • Den Abschluss bildet eine staatliche Prüfung (Examen). Hat der Schüler diese bestanden, so ist er staatlich anerkannter Physiotherapeut“.

  • Um sich in Deutschland als Physiotherapeut ausbilden zu lassen, benötigt man als Zugangsvoraussetzung mindestens die Mittlere Reife. Für das Verbundstudium zum Bachelor of Science in der Physiotherapie (FH) ist die Fachhochschulreife oder eine abgeschlossene Ausbildung zum Physiotherapeuten Voraussetzung. Außerdem sind gute Noten in den naturwissenschaftlichen Fächern und auch im Fach Deutsch erwünscht.

(Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Physiotherapeut)

So, und jetzt einmal zu den Gegebenheiten für Heilpraktiker:

  • Es gibt kein Gesetz über Ausbildung und Ausübung des Berufes des Heilpraktikers, d.h. Heilpraktiker ist auch kein Ausbildungsberuf

  • Es gibt keine verpflichtende Berufsordnung, es gibt keine Studien- und Prüfungsordnung es gibt nur eine Überprüfung, dass ein HP keine Gefahr für die Volksgesundheit darstellt

  • Somit handelt es sich beim HP juristisch gesehen um einen medizinischen Laien

  • Ausreichend ist ein Hauptschulabschluß und ein Alter von 25 Jahren, die körperliche und geistige Eignung für den Beruf (ärztliches Attest und polizeiliches Führungszeugnis), Genehmigung durch das Gesundheitsamt

  • Sofern der angehende Heilpraktiker sich nicht als Autodidakt betätigt und eine Heilpraktiker-Schule besucht, handelt es bei diesen nicht um staatlich zugelassene Schulen, sondern um private Einrichtungen.
    Es besteht allerdings keinerlei gesetzliche Verpflichtung, eine durch eine Heilpraktiker-Schule organisierte Ausbildung zu absolvieren

Für Physiotherapeuten existieren zahlreiche qualifizierte Weiterbildungsangebote auf der Grundlage Deiner Ausbildung.
Das wäre ein Weg, den Du beschreiten solltest.

131618 
Fragesteller
 09.01.2012, 15:33
@Auskunft

Sehr hilfreich, vielen Dank!!

Auskunft  09.01.2012, 15:37
@131618

Gern geschehen!

jenssl  14.01.2012, 13:46
@Auskunft

auch wenn alles richtig ist ,was Du schreibst, so muss man doch konstatieren, dass der Heilpraktiker in Deutschland nicht mehr wegzudenken und eine fest etablierte Größe unter den Medizinalfachberufen ist. Ein Physiotherapeut darf die Heilkunde nur auf seinem Gebiet und auf Weisung eines Arztes ausüben, er darf keine Diagnosen stellen, der Heilpraktiker hingegen darf die Heilkunde in ihrer Gesamtheit ausüben(=selbstständig und in eigener Verantwortung diagnostizieren und therapieren!)

Auskunft  16.01.2012, 08:12
@jenssl

unter den Medizinalfachberufen

Das ist eine falsche Aussage, die leider nur allzu gerne die Runde macht.

Heilpraktiker verfügen über keine medizinische Ausbildung, schon gar nicht über eine Ausbildung zu einem "Medizinalfachberuf" und sind daher als medizinische Laien anzusehen.

Es ist mehr als bedenklich, dass immer wieder versucht wird, diese Tatsachen anders darzustellen.

Djoser  23.01.2012, 10:44
@jenssl

Deine Aussagen zeugen von der unter Heilpraktikern leider weit verbreiteten maßlosen Selbstüberschätzung und sind obendrein grundfalsch!

  1. Der Heilpraktiker zählt nicht zu den Medizinalfachberufen. Wie Auskunft bereits schrieb, absolviert der Heilpraktiker weder die für einen Medizinalberuf notwendige Fachausbildung noch eine Fachprüfung. Er ist daher als medizinischer Laie zu betrachten.

  2. Der Heilpraktiker ist weit davon entfernt, die Heilkunde "in ihrer Gesamtheit" ausüben zu können und zu dürfen. Dafür sorgen seine schlechte Ausbildung und eine Reihe einschlägiger Gesetze.