Angegebenes Gewicht für Narkose stimmt nicht mehr

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Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Also, ehrlich, das Gewicht ist zwar wichtig - je weniger man wiegt, desto wichtiger ist es. (Kann man sich ja vorstellen, bei einem Kind machen zwei Kilogramm mehr aus, als der Unterschied zwischen 120 und 122 kg.) In Deinem Bereich ist ein Kilo nicht so furchtbar relevant. Im Gegensatz zu meinem Vorredner kann ich als Anästhesistin aber sagen, dass ich immer lieber auf- als abrunde, weil bei zu knapper Berechnung eine unerwünschte Wachheit ("awareness") etwas eher auftreten könnte. Eine so gravierende Überdosierung, wie mein Vorredner hier als Teufel an die Wand malt, kommt mit Sicherheit nicht durch ein oder zwei Kilogramm mehr oder weniger zustande. Im Übrigen möchte ich alle mal bitten, Menschen, die eine Narkose vor sich haben, nicht mit allen erdenklichen Horrorstories zu versorgen, die ihnen einfallen. Das ist nicht hilfreich! Ich empfinde es als genau so unsinnig, wie es wäre, wenn man Leuten, die demnächst in den Urlaub fliegen möchten und leichte Sorgen äußern, eine sorgfältig ausgearbeiteten Mappe schenkt, die eine Sammlung der furchtbarsten Flugzeugunglücke der letzten Jahre enthält. Was soll das bringen??? Was die Risiken angeht: Ja, jeder medizinische Eingriff hat seine Risiken. Auch die Narkose. Aber diese Risiken sind sehr gering. Bezogen auf die Gesamtzahl der jährlich durchgeführten Narkosen passiert verdammt wenig, und dabei sind auch Narkosen bei Hochrisikopatienten mit jeder Menge Vorerkrankungen eingeschlossen. Die Fahrt zur Klinik ("etwa im AUTO??? OH NEIN!!! WAS DA ALLES PASSIEREN KANN!!!!") hat auch ihre Risiken, und jeder Gang die Treppe rauf und runter auch. Ich bitte, meinen Anflug von Sarkasmus zu entschuldigen, ich nehme Ängste sehr ernst und versuche auch in jedem meiner Vorgespräche durch gute Aufklärung die Ängste abzubauen. Mich ärgern nur die "Ratgeber", die genau das Gegenteil tun. Alles Gute! :-)

Hi, ich wollte mich für alle Antworten bedanken! Ich kann mir vorstellen, dass diese vielleicht auch nochmal für andere hilfreich sein können. Ich wurde am Montag operiert und einige Minuten vorher hat mich die Narkoseschwester (heißt das so?) nochmal nach meinem.Gewicht gefragt, woraufhin ich den einen Kilo natürlich mitangegeben habe. Die Op ist traumhaft verlaufen, ich hatte keine Schmerzen, keine Übelkeit, gar nichts. Alle Ärzte und Schwestern waren sehr routiniert und sicher. So sicher, dass ich gar nicht die Zeit hatte, Angst zu bekommen. ;) seit gestern bin ich wieder zu Hause und lasse mich hier ordentlich versorgen. Das schreibe ich deshalb, da ich mir vorstellen kann, dass einige Antworten vielleicht einige Soon to be- Patienten verunsichert haben (auch wenn alle nach bestem gewissen geantwortet haben- danke dafür!). Also, macht euch keine Sorgen, sogar meine Angst vor Spritzen ist jetzt geheilt. (Ist auch besser so, da ich mir die nächsten 20 Tage täglich eine Ins Bein hauen darf.)

Liebe Grüße, Anna

Normalerweise kommt da nochmal jemand, der dich genau untersucht oder dich Sachen fragt. Es muss J auch unterschrieben werden, da es bei der op ja zu Fehlern kommen kann. Da kannst du Bescheid geben. Bin zwar kein Mediziner aber ich denke mal bei ner op solltest du auf jeden Fall auf Nummer sicher gehen. Geh aber nicht davon aus, dass das von großem Gewicht ist. Wichtiger wäre eher, wenn du drastisch abgenommen hättest.

Mit deinem Gewicht rechnet der Anästhesist die Dosis der Medikamente für die Narkose aus. Es ist immer besser etwas weniger anzugeben. Denn je höher dein Gewicht, desto mehr Medikamente. Wenn du nicht gleich einschläfst, weil der Anästhesist vielleicht etwas zu wenig gespritzt hat merkt er es und dosiert nach. Das ist besser als gleich eine Überdosis weil er zu viel berechnet hat. Denn jeder Mensch reagiert etwas anders auf diese Medikamente. Wer untergewichtig ist, reagiert in der Regel sowieso stärker auf Narkosemedikamente also benötigt weniger. Wenn du an einen verantwortungsvollen bzw. gewissenhaften Anästhesisten gerätst der auch Einfühlungsvermögen besitzt ist alles halb so schlimm. Dennoch würde ich wenn es geht, immer eine N. vermeiden. Bei einer N. ist es wichtig, dass der Anästhesist viel Erfahrung hat damit du nicht zu viel aber auch nicht zu wenig an N-medikamenten bekommst. Bekommst du zu viel, reicht die Palette von kognitiven Beeinträchtigungen, geist. Behind. bis hin zum Tod. Bekommst du zu wenig, wachst du während der N. auf. Wenn du Glück hast, ist das Schmerzmittel optimal dosiert, so dass du nur wach wirst, dabei aber keine Schmerzen verspürst. Das wäre mir persönlich lieber als eine Überdosis an N-med. Wenn aber der Anästhesist auch das Schmerzmittel zu niedrig dosiert hat und man beim Aufwachen Schmerzen bekommt, ist das der Horror schlecht hin. Aber das würde der A. sofort bemerken, denn dann würde dein Puls und Blutdruck sofort in die Höhe gehen und er würde sofort die Dosis erhöhen. Aber gerade dann (besonders wenn es ein Anfänger mit wenig Erfahrung ist), ist die Gefahr sehr groß eine Überdosis zu bekommen. Dann passiert das Gegenteil und die Narkose wird zu tief. Die Folgen können Hirnschäden, Herzinfarkt, Schlaganfall, Lungenembolie sein. In der Regel können sich die Pat. aber nicht daran erinnern, dass sie mal kurz aufgewacht sind denn die Medikamente verursachen auch eine Amnesie. Also immer nachfragen wie lange der Anästhesist schon arbeitet bzw. wieviel Erfahrung er hat. LG

Das ist kein Problem. Da geht es nur um das ungefähre Gewicht, damit der Arzt die Narkose nicht voll daneben dosiert. Ein halbes Kilo macht da keinen Unterschied. Außerdem ist der Anästhesist ja auch bei der OP dabei und kann gegebenenfalls nachdosieren. Du wirst ruhig schlafen!