Zum Psychiater ohne Absprache mit behandelndem Therapeuten?
Hi,
kann ich zum Psychiater um mit diesem über eine mögliche Medikamenten-Einnahme gegen die Depressionen zu sprechen, wenn ich keine Überweisung vom behandelnden Therapeuten oder Hausarzt habe? Meine Situation ist nämlich etwas schwer momentan.
ich habe seit zwei Jahren Depressionen und sie werden durch die Therapie nicht besser. Ich habe kurzzeitig opipramol eingenommen, da mir das mein Hausarzt verschrieben hat, eigentlich wegen Problemen beim einschlafen. Das musste ich allerdings wieder aufhören, beziehungsweise hat mein Arzt mir kein weiteres Rezept ausgestellt, da die Probleme mit dem einschlafen besser wurden und opipramol wohl süchtig machen kann. Bevor ich die genommen habe, war ich auch schon mal bei einem Psychiater, das war zwar mit dem Therapeuten abgesprochen, aber ich kann mich ehrlich gesagt nicht mehr daran erinnern, ob ich eine Überweisung von ihm hatte (ich glaube aber schon). Dieser Besuch war ein totaler Misserfolg.
der Psychiater fragte mich nur, wie es in der Schule läuft und ob ich mich umbringen will, dann ging er für 10 Minuten aus dem Raum, kam wieder und sagte, dass ich nichts bekomme. Außerdem wurde ich extrem schlecht behandelt, kaum ernstgenommen und ich hatte das Gefühl, als mache man sich über mich lustig :(
das habe ich dem Therapeuten erzählt, dieser hat sich mit der Praxis und anderen Patienten zusammengesetzt und es wurde festgestellt, dass sich sehr viele Patienten dort so fühlen wie ich und der Psychiater, der mich „behandelt“ hat, arbeitet nun nicht mehr da.
jetzt ist meine momentane Situation so, dass mein Therapeut mich als nicht therapierbar einstufen und die Therapie abbrechen möchte, wenn es mir nicht bald besser geht! Da habe ich aber Angst vor, da es mir momentan sehr schlecht geht und ich auch wieder diverse andere Probleme (schlafen, Konzentration, Gedächtnis...) habe. Ich weiß, dass es mir mit Medikamenten besser gehen würde, deshalb würde ich gerne zu einem anderen Psychiater um Medikamente zu bekommen. Kann ich da nur mit Überweisung vom Therapeuten hin? Denn mein Therapeut ist absolut gegen Medikamente. :(((( bin echt verzweifelt.
4 Antworten
Sich grundlegend gegen Neuroleptika oder Antidepressiva auszusprechen ist aus ärztlicher Sicht nicht mehr zeitgemäß, es sei denn es liegt ein triftiger Grund individuell bei einem Patienten vor. Sie sind nicht immer der Weisheits letzter Schluss, aber manchmal notwendig um den Patienten überhaupt therapierfähig zu bekommen.
Die „geh raus in den Wald und entspanne“-Zeiten sind vorbei.
Ohne Überweisung brauchst du bei einem Facharzt normalerweise nicht antanzen, es gibt aber auch Ausnahmen, wenn dich der Arzt einfach so mit ins Programm aufnimmt.
Wenn du denkst, das du nicht vernünftig behandelt wirst, dann suche einen 2. Therapeuten auf, und wenn es nur um die 2. Meinung geht.
Vereinbar einen Termin bei einem anderen Psychiater, es geht auch ohne Überweisung, falls dein Hausarzt dir keine ausstellen will (was ich mir eigentlich nicht vorstellen kann). Und such dir auch einen neuen Therapeuten, nicht alle sind wirklich gut und kennen ihr Handwerk. Alles Gute für dich.
Ist dein Therapeut ein Arzt? Ein psychol. Psychotherapeut kann dir keine Überweisung ausstellen. Dann musst du zum Hausarzt gehen.
Aber was du nicht tun solltest, ist, zum Psychiater hinter dem Rücken des Therapeuten gehen. Und dann auch noch Medikamente ohne sein Wissen nehmen. Damit boycottierst du die Therapie.
Sprich also mit deinem Therapeuten, geh zum Hausarzt wegen der Überweisung, aber geh offen und ehrlich damit um.
Lass Dir einen Termin geben und dann gehst Du da hin.
Musst ihm aber sagen, dass Dein Therapeut nichts von Medikamenten hält.