Zitat von Cicero?

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Die bekannte Redewendung lautet:

Ubi bene, ibi patria.

„Wo es mir gut geht, da/dort ist meine Heimat/mein Vaterland.“

Bei Cicero steht:

Patria est, ubiqumque est bene.

„Heimat ist, wo immer es gut ist/mir gut geht.“

Er zitiert eine Stelle aus der Tragödie „Teucer“ des Dichters Marcus Pacuvius.

Marcus Tullius Cicero, Tusculanae disputationes 5, 108:

Postremo ad omnis casus facillima ratio est eorum, qui ad voluptatem ea referunt quae secuntur in vita, ut, quocumque haec loco suppeditetur ibi beate queant vivere. Itaque ad omnem rationem Teucri vox accommodari potest:

'Patria est, ubicumque est bene'.
Socrates quidem cum rogaretur, cuiatem se esse diceret, 'mundanum' inquit; totius enim mundi se incolam et civem arbitrabatur. Quid? T. Albucius nonne animo aequissimo Athenis exul philosophabatur? cui tamen illud ipsum non accidisset, si in re p. quiescens Epicuri legibus paruisset.

In der Komödie „Ploutos“ („Der Reichtum“) des Dichters Aristophanes sagt der Gott Hermes (Vers 1151):

πατρὶς γάρ ἐστι πᾶσ᾽ ἵν᾽ ἂν πράττῃ τις εὖ.

Dies geschieht in Anlehnung an das griechische Sprichwort:

Τῷ γάρ καλώς πράσσοντι πάσα γή πατρίς.

rhenusanser  02.04.2013, 12:55

ausführlicher gehts nicht!!

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Albrecht  03.04.2013, 04:28

ubicumque est bene kann auf verschiedene Weise wiedergegeben werden, z. B. „wo immer es gut ist“, „wo immer es mir gut geht“, „wo immer es einem gut geht“, „wo immer es einem wohlergeht“, „wo immer man sich wohlbefindet“, „wo immer man sich wohlfühlt“.

M. Tullius Cicero, Tusculanae disputationes : Lateinisch/Deutsch = Gespräche in Tusculum. Übersetzt und herausgegeben von Ernst Alfred Kirfel. Stuttgart : Reclam, 1995 (Universal-Bibliothek : Römische Literatur ; Nr. 5028), S. 469:
„Schließlich ist bei allen Schicksalsschlägen die Überlegung derjenigen die einfachste, die die Ereignisse des Lebens auf die Lust beziehen, so daß sie, wo auch immer sie zur Verfügung steht, dort glücklich leben können. Deshalb kann man das Wort des Teukros auf jede Lage anwenden: »Wo immer es gut ist, dort ist meine Heimat.« Als Sokrates gefragt wurde, was für ein Landsmann er sei, sagte er: »Ein Weltbürger.« Denn er glaubte, Bewohner und Bürger der ganzen Welt zu sein. Wie? Philosophierte nicht T. Albucius mit größter Gelassenheit in Athen als Verbannter? Doch selbst das wäre ihm nicht zugestoßen, wenn er sich in seinem Staat ruhig verhalten und den Lehren Epikurs gehorcht hätte.“

πατρὶς γάρ ἐστι πᾶσ᾽ ἵν᾽ ἂν πράττῃ τις εὖ.

„Denn Heimat ist alles, wo es einem gut geht/wo jemand sich wohlbefindet/wo jemand glücklich ist.“

Aristophanes, Die elf erhaltenen Komödien. Übersetzt von Wolfgang Schöner. 1. Auflage. Wien : Verlag Deltos, 1989, S. 492 (Reichtum Vers 1151):

„Zuhause ist man überall, wo's einem gut geht.“

Τῷ γάρ καλώς πράσσοντι πάσα γή πατρίς.

„Denn für jemand, dem es gut geht/der glücklich ist/der sich wohlbefindet, ist jedes Land Heimat/Vaterland.“

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