Würdet ihr eher die RAM nehmen oder die 2ten?

4 Antworten

Hallo

Die Speichercontroller in den Ryzen Serie 7000 AM5 Prozessoren sind für den Betrieb mit bis zu DDR5-5200 Dual Channel RAM ausgelegt, bei Bestückung mit einer Speicherbank (Rank) pro Speicherkanal.

Hier mal ein paar Beispiele:

https://www.amd.com/en/product/13551

https://www.amd.com/en/product/12756

https://www.amd.com/en/product/12161

https://www.amd.com/en/product/12731

https://www.amd.com/en/product/12741

Max Memory Speed:
2x1R - DDR5-5200
2x2R - DDR5-5200
4x1R - DDR5-3600
4x2R - DDR5-3600

https://www.amd.com/en/product/12166

Max Memory Speed:
2x1R - DDR5-5200
  • 2x1R - Dual Channel mit 2 Single Rank (1R) RAM Module
  • 2x2R - Dual Channel mit 2 Dual Rank (2R) RAM Module
  • 4x1R - Dual Channel mit 4 Single Rank (1R) RAM Module
  • 4x2R - Dual Channel mit 4 Dual Rank (2R) RAM Module

Für Speichergeschwindigkeiten jeweils darüber hinaus wird der Speichercontroller in dem jeweiligen Prozessor übertaktet, was funktionieren kann, was aber nicht vorab garantiert funktionieren muss und was die Lebenserwartung der übertakteten Komponenten verkürzt. Das würde dann den Prozessor und die XMP bzw. EXPO overclocking RAM Module betreffen. Das wird leider von vielen gekonnt ignoriert, was dann aber zu Problemen führen kann.

Außerdem sinkt die maximal erreichbare Speichergeschwindigkeit, je mehr Speicherbänke (Rank) pro Speicherkanal eingesetzt werden. Das liegt an der Mehrbelastung des Speichercontrollers durch mehr Speicherbänke und an den physikalischen Eigenschaften des Speicherbusses im Hochfrequenzbereich. Vereinfacht lässt sich sagen, das mit zwei RAM Modulen höhere Speichergeschwindigkeiten erreichbar sind, wie mit vier RAM Modulen. Das sollte vor allem bei MEM overclocking beachtet werden.

Eine Speicherbank ist aber nicht immer gleich ein RAM Modul. Es gibt Single Rank RAM Module, da entspricht eine Speicherbank einem kompletten RAM Modul und es gibt RAM Module auf denen sind bereits zwei Speicherbänke untergebracht. Das sind dann Dual Rank RAM Module. Dabei verhält sich ein Dual Rank RAM Modul in etwa so, wie zwei eingesetzte Single Rank RAM Module in Single Channel Konfiguration.

Für einen stabilen und langlebigen Betrieb kann daher maximal nur ein einzelnes DDR5-5200 Dual Channel Standard RAM Modul Kit empfohlen werden.

https://www.mindfactory.de/product_info.php/32GB-Crucial-DDR5-5200-DIMM-CL42-Dual-Kit_1506410.html

Ersatzweise können auch DDR5-5200 XMP bzw. EXPO RAM Module eingesetzt werden, um einen stabilen Betrieb zu gewährleisten. Diese bieten eine etwas niedrigere Latenz und reagieren dadurch minimal schneller, wovon man aber in der Regel nichts spürt. Allerdings werden diese RAM Module selbst via XMP übertaktet und durch die zum übertakten der RAM Module höhere Spannung, wird auch der Speichercontroller in dem Prozessor stärker belastet, so das auch dies bereits eine Auswirkung auf die Lebenserwartung des Prozessors hat. Genaue Vorhersagen kann ich dazu aber auch nicht machen.

https://www.mindfactory.de/product_info.php/32GB-G-Skill-Ripjaws-S5-weiss-DDR5-5200-DIMM-CL36-Dual-Kit_1441030.html

Das ist das, was ich dir als Antwort auf deine Frage empfehlen kann.

Wenn sich dir jetzt die Frage stellt, wie das sein kann, denn in den Mainboard Spezifikationen sind u.U. doch noch viel höhere Speichergeschwindigkeiten angegeben und wenn du wissen möchtest wie die Prozessor Spezifikationen, die Mainboard Spezifikationen und die Speichergeschwindigkeit zusammenhängen, dann ließ einfach mal hier weiter.

Es ist eine weitverbreitete aber falsche Vorstellung, das allein die RAM Module für die nutzbare Speichergeschwindigkeit verantwortlich sind und das dass Mainboard den RAM auf die gewünschte Speichergeschwindigkeit einstellt und das dieser deshalb mit der gewünschten Speichergeschwindigkeit läuft. Es ist auch nicht das Mainboard, das da irgendetwas "schafft", denn das war nur früher mal so. Das Ganze verhält sich heutzutage ein bisschen anders.

Das BIOS/UEFI stellt die Speichergeschwindigkeit nicht irgendwo auf dem Mainboard ein und auch nicht direkt am RAM, sondern das BIOS/UEFI stellt den Speichercontroller auf die gewünschte Geschwindigkeit ein und weil der Speichercontroller dann mit der eingestellten Geschwindigkeit läuft, steuert dieser dann auch mit dieser Geschwindigkeit die Zugriffe auf den RAM, woraus sich erst der Speichertakt ergibt. Der RAM selbst ist nicht getaktet. Der Speichertakt ergibt sich erst durch die Anzahl der Speicherzugriffe pro Zeiteinheit. Deswegen benutzt man auch den Ausdruck "den RAM übertakten", wenn der RAM außerhalb seiner eigentlichen Spezifikationen betrieben wird, auch wenn der RAM selbst nicht getaktet wird. Am Ende ist es aber so, das der Speichercontroller auf die gewählte/gewünschte Speichergeschwindigkeit eingestellt wird und nicht der RAM.

Je schneller nun der Speichercontroller arbeitet, um so schneller wird auf den RAM zugegriffen, was einen höheren Speichertakt ausmacht. Und diesen müssen die RAM Module nun wiederum aushalten können. Deshalb gibt es RAM Module mit so vielen unterschiedlichen Geschwindigkeiten und wer mag auch für MEM overclocking, aber nicht damit man einfach nur die freie Auswahl hat, denn am Ende entscheidet immer der Speichercontroller über die tatsächlich erreichbare Speichergeschwindigkeit.

Der Speichercontroller steckt aber weder wie früher mal auf dem Mainboard, noch im RAM, der steckt heute im Prozessor und deshalb gibt auch der Prozessor vor, welche Speichergeschwindigkeit tatsächlich erreichbar ist und nicht der RAM und/oder das Mainboard. Das wird von vielen einfach nicht beachtet, einfach ignoriert, oder einfach falsch verstanden, was dann aber zu Problemen führen kann.

Das was in den Mainboard Spezifikationen steht, das sagt lediglich aus, das diese Speichergeschwindigkeiten vom BIOS/UEFI eingestellt werden können, mehr nicht. Das sind keine unter allen Umständen garantiert erreichbaren Speichergeschwindigkeiten.

Das Mainboard wurde zwar mit den in den Spezifikationen angegebenen Speichergeschwindigkeiten erfolgreich getestet und die RAM Module die das geschafft haben sind jetzt auch in der Memory Support Liste zu finden, aber für diese Tests verwenden die Mainboard Hersteller speziell selektierte Engineering Sample Prozessoren. Prozessoren für den Endkundenmarkt schaffen diese Speichergeschwindigkeiten in aller Regel nicht oder nur selten und auch nicht unter Garantie mit den RAM Modulen aus der Memory Support Liste. Auch mit diesen RAM Modulen werden die angegebenen Speichergeschwindigkeiten nur dann erreicht, wenn der eingesetzte Prozessor dabei mitspielt, das ist die Bedingung daran.

Die maximal erreichbare Speichergeschwindigkeit ist also vorrangig von den individuellen Eigenschaften des eingesetzten Prozessors abhängig und nicht vom RAM oder dem Mainboard. Das BIOS/UEFI muss die gewünschte Speichergeschwindigkeit lediglich einstellen können und der RAM muss natürlich auch mit der eingestellten Speichergeschwindigkeit mithalten können. Aber erst mal muss der Speichercontroller mit der eingestellten Geschwindigkeit laufen und wenn der nicht mitspielt, dann kann das BIOS/UEFI einstellen was es will und dann können auch die RAM Module für aberwitzige Speichergeschwindigkeiten ausgelegt sein, aber dann wird es trotzdem nix mit der gewünschten Speichergeschwindigkeit.

Die in den Mainboard Spezifikationen mit (OC), (O.C.), (A-XMP OC MODE) oder (EXPO) gekennzeichnete Speichergeschwindigkeiten sind also nur durch übertakten des Speichercontrollers möglich und deshalb sind diese Geschwindigkeiten nicht vorab garantiert. Wenn der Speichercontroller in dem eingesetzten Prozessor nicht mitspielt, dann wird es damit nix.

Wenn nun für schnellere RAM Module eine höhere Speichergeschwindigkeit eingestellt wird als der Prozessor nativ unterstützt, also ohne übertakten des Speichercontrollers und der Rechner sollte dann instabil laufen oder gar nicht mehr starten, nachdem das XMP bzw. EXPO von den RAM Modulen im BIOS/UEFI aktiviert wurde, dann funktionierte das einfache MEM overclocking via XMP bzw. EXPO nicht, weil die Einstellungen durch das XMP bzw. EXPO zu viel für den Prozessor sind. In dem Fall müsste zum einstellen der Speichergeschwindigkeit manuell eingegriffen werden. Möglicherweise stehen auch mehrere XMP bzw. EXPO Profile zur Auswahl, wovon eines vielleicht funktioniert. Ansonsten muss die Speichergeschwindigkeit bei aktiviertem XMP bzw. EXPO manuell soweit gedrosselt werden, bis der Prozessor stabil damit arbeitet oder die Speichergeschwindigkeit, die Timings und die RAM Modulspannung werden komplett manuell eingestellt. Viel Spaß dabei.

Ach ja, XMP bzw. EXPO RAM Module werden ebenfalls übertaktet. Die Basisgeschwindigkeit ohne aktiviertem XMP bzw. EXPO entspricht der Standard Geschwindigkeit dieser RAM Module. Diese werden dann erst via XMP bzw. EXPO auf ihre vorgesehene Geschwindigkeit übertaktet. Das ist aber kein wirkliches Problem, da XMP bzw. EXPO RAM Module vom Hersteller dafür vorgesehen wurden. Allerdings wird die sogenannte lebenslange Hersteller Garantie meistens auf 3 bis 5 Jahre Lebenserwartung vom Hersteller festgelegt.

Ansonsten gibt es auch noch Standard RAM Module, die nicht übertaktet werden müssen und die sich strikt nach der JEDEC Spezifikation für DDR RAM richten. Diese haben aber eine etwas höhere Latenz (CL) als gleich schnelle XMP bzw. EXPO RAM Module. Da sie mit der Standard Spannung betrieben und nicht übertaktet werden, haben sie auch meistens keine Kühlkörper, woran Standard RAM Module recht gut zu erkennen sind.

Da overclocking, durch den höheren Takt und der damit verbundenen Erhöhung der Spannung der übertakteten Komponenten, den Effekt der Elektromigration verstärkt, altern übertaktete Komponenten schneller, was in dem Fall den XMP bzw. EXPO overclocking RAM betreffen würde und den Speichercontroller in dem Prozessor. Genaue Vorhersagen kann aber auch nicht dazu machen. Durch overclocking kann der Rechner außerdem auch instabil werden oder gar nicht mehr funktionieren. Siehe auch da:

https://www.heise.de/meinung/Bit-Rauschen-der-Prozessor-Podcast-Uebertakten-nuetzlich-oder-gefaehrlich-7464285.html?wt_mc=nl.red.ho.ho-nl-newsticker.2023-06-21.link.link

Da ich nicht empfehlen kann, was zu Problemen führen kann und was möglicherweise nicht funktioniert, kann ich in deinem Fall nur den Einsatz von einem einzelnen DDR5-5200 Dual Channel Standard RAM Kit empfehlen. Wenn du dich an MEM overclocking mit höheren Speichergeschwindigkeiten, schnelleren RAM Modulen und mit mehr als zwei RAM Module versuchen möchtest, dann kannst du das gerne machen, mit allen Konsequenzen die sich daraus ergeben können. Das ist dann aber deine Entscheidung und nicht meine Empfehlung.

Die immer wieder angesprochene Latenz (CL) hat auch einen gewissen Einfluss auf die Speichergeschwindigkeit, speziell auf die Reaktionszeit des RAM. Vereinfacht lässt sich sagen, je niedriger die Latenz, um so schneller reagiert der RAM auf Speicherzugriffe. Allerdings darf man das auch nicht überbewerten, denn der Leistungszuwachs durch eine geringere Latenz ist nicht spürbar, sondern lässt sich höchstens messtechnisch nachweisen. Dafür kosten RAM Module mit einer niedrigeren Latenz gleich wieder etwas mehr. Die Kosten dürfte man wohle mehr spüren, als den Geschwindigkeitsunterschied.

mfG computertom

Alan1235  29.09.2023, 10:49

ich habs nicht gelesen aber ich schätze mal du hast erklärt warum 6000 Mhz existiert und kein problem ist.
Ich frag mich immer warum sind Leute erst jetzt vorsichtig, bei DDR4 war das "maximum" ja auch 3200 trotzdem hat jeder 3600 als standard in sein PC gefühlt, manche sogar mit 4000.

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computertom  29.09.2023, 11:02
@Alan1235
ich habs nicht gelesen aber ich schätze mal du hast erklärt warum 6000 Mhz existiert und kein problem ist.

Schade das du es nicht gelesen hast, denn ich hatte genau das gegenteilige erklärt, nämlich warum DDR5-6000 RAM zum Problem werden kann, nicht muss.

Ich frag mich immer warum sind Leute erst jetzt vorsichtig, bei DDR4 war das "maximum" ja auch 3200 trotzdem hat jeder 3600 heutzutage als standard in sein PC gefühlt, manche sogar mit 4000.

Aus Erfahrung weiß ich aber, das viele damit auch Probleme bekommen haben. Außerdem kam es bei DDR4 RAM auch auf die Prozessorgeneration an. Nur die letzten CPU Generationen mit DDR4 RAM Unterstützung waren für den Betrieb mit DDR4-3200 RAM ausgelegt. Bei den ersten CPU Generationen mit DDR4 RAM Unterstützung waren die Spezifikationen sogar noch früher am Ende.

Ich bin nur immer wieder erstaunt, wie viele etwas garantieren, was nicht mal die Hersteller selbst garantieren wollen und können.

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Alan1235  29.09.2023, 11:18
@computertom

Achso komisch mein Fehler natürlich,

Aus Erfahrung weiß ich aber, das viele damit auch Probleme bekommen haben. 

Ich spreche halt auch aus meiner eigenen Erfahrung und den berichten von Nutzer auf anderen Foren. Ich und meine 3 Freunde haben alle XMP/EXPO aktiviert und unser RAM auf 6000 Laufen (in meinen fall hab ich 6400 gekauft weil es im Rabatt war). Keiner von uns hat irgendwelche Probleme bisher gehabt. (Eine Probegröße von 4 ist natürlich nicht aussagend).

Aus den Foren höre ich auch nur noch gutes das die ganzen 6000er Kits direkt funktionieren und keine Probleme mehr aufweisen, und wenn sie das tun dann liegt das oft an defekten RAM. Ich bin mir bewusst das 4 DIMMs immer noch gern große Probleme bereiten wenn man sie Overclocked, aber 2 DIMMs laufen.

Ich bin nur immer wieder erstaunt, wie viele etwas garantieren, was nicht mal die Hersteller selbst garantieren wollen und können.

So viele garantieren es einfach weil sie es selbst keine Probleme damit haben.
Streng genommen klar, musste DDR4 auch optimiert werden bevor es für 3200 Mhz ausgelegt war aber das ändert nichts daran das der Standard für viele 3600 Mhz ist. AMD und Intel kann oder wollen dabei auch nicht garantieren das es höher geht obwohl es ja locker funktioniert.

Ich würde aber sagen zusammengefasst, so viel Leistung verliert/gewinnt man jetzt auch nicht wirklich. Egal welche seite vom Argument richtig liegt. 6000 Mhz kit kosten nicht so viel mehr... Daher wie andere schon gesagt haben einfach kaufen, probieren und wenns nicht funktioniert einfach runterclocken.

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Ich würde es wie folgt machen: 6000mhz RAM Expo RAM kaufen und probieren ob er mit Expo Profil läuft (funktioniert in praktisch 99,9% der fälle solange es nicht 4 ramsticks sind).

Wenn die 6000mhz dann doch nicht funktionieren kannst du einfach im BIOS den RAM runter schrauben auf zb 5200mhz und dann hast du auf jeden Fall stabilität. Mit 6000mhz hättest du natürlich mehr Leistung und grade Ryzen profitiert sehr von Raumgeschwindigkeit!

Deshalb lieber 6000mhz kaufen, was auch funktionieren wird und selbst wenn nicht hast du ja keine Nachteile gegenüber dem 5200mhz Kit weil du ganz einfach den Ramtakt manuell runter setzen kannst und es dann so wäre als ob du ein 5200mhz Kit gekauft hättest.

ARCPr0logg 
Fragesteller
 29.09.2023, 10:48

ich daachte man kann nur XMP aktiviren und deaktiviren, aber nicht das man die mhz einstllen kann, das geht?

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ILM321  29.09.2023, 10:50
@ARCPr0logg

Standardmäßig läuft selbst ein 6000mhz Kit auf nur 4800mhz. Erst wenn man das xmp bzw Expo Kit aktiviert wird der Ramtakt hochgestellt auf den Wert den das rammodul halt vorgibt. Bei jedem BIOS kann man aber auch den Ramtakt manuell umstellen.

Deshalb Kauf 6000mhz RAM, lade xmp und wenn's Probleme macht stell es einfach 1-2 Stufen weiter runter (5600mhz zb).

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Absolut egal. Ist beides der selbe RAM mit den selben Chips nur von verschiedenen Herstellern.

ARCPr0logg 
Fragesteller
 29.09.2023, 10:43

also das ist dasselbe wie mit den GPUs selbe Platine nur jeder macht ein andere Kühlkörper  weil er glaubt so ist es besten

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