Worum handelt es sich bei einem bürgerlichen Trauerspiel?

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Das „bürgerliche Trauerspiel“, als literarische Bewegung, umfasst inhaltlich eine drastische Umorientierung vieler Repräsentanten der Literatur zu Zeiten der Aufklärung, welche sich vermehrt von Prinzipien der Ständeklausel unterschied. Im Gegensatz zu vorher bestehenden Stücken, in welchen der Adel im Zentrum des Geschehens stand, versuchten Dichter nun auch die unteren Gesellschaftsschichten in den Mittelpunkt zu rücken. Insbesondere dem Hochadel, vertreten im Publikum, sollte nahegelegt werden, dass auch Personen des Bürgertums gleichwertig anständige Charaktereigenschaften besitzen können. 

Das Bürgerliche Trauerspiel stellte den Versuch dar, die Menschen und Zuschauer moralisch zu bessern, erste Schritte hin zur Überwindung der Ständegesellschaft zu gehen und die sittlichen Grundlagen der jener zu verbessern.

Als bürgerliches Trauerspiel wird eine Form des Dramas und folglich ein Thatergenre bezeichnt, das vor allem in der Aufklärung entstand . Wesentlich ist für das bürgerliche Trauerspiel, das es Schicksale von Menschen zeigt, die bürgerlichen Standes sind. Diese Entwicklung galt als besonders, weil noch im Barock durch die Ständeklausel untersagt wurde, dass Bürger die Protagonisten eines Trauerspiels sein können, weshalb es dem Adel vorbehalten war . Bürgerliche Stoffe wurden zuvor vor allem in der Komödie gezeigt . Im bürgerlichen Trauerspiel wurde dann der tragische Konflikt zumeist durch den starken Gegensatz der sozialen Schichten ausgelöst, wodurch es zwar gewisse Privilegien der Stände überwand, doch ihr Vorhandensein im gleichen Maße festigte. Dieses Lösen vom klassischen Bild der Tragödie wurde auch in der Sprache deutlich. Statt in Versform – wie sonst in der Tragödie üblich – wurde das bürgerliche Trauerspiel in Akten verfasst.



yannik

Bürgerliches Trauerspiel

Bürgerliche Trauerspiel haben ihren wesentlichen Ursprung in Großbritannien, Frankreich und Deutschland. Im Gegensatz zu den Dramen und der Komödie beschäftigen sich bürgerliche Trauerspiele eher mit Alltagsproblemen, außerdem steht das Bürgertum mehr im Vordergrund und wird im Vergleich zum Adel positiver dargestellt. Sie wurden vom Anfang des 18. Jahrhundert bis ins 19. Jahrhundert zunehmend populärer und dienten der Emanzipation des Bürgertums zu Zeiten der Aufklärung. Bürgerliche Trauerspiele beruhen meist auf zwei Grundgesetzen, die wären, die negative Veränderung und Manipulation eines tugendhaften Charakters, durch die Gesellschaft bzw. die Eltern, der zweite Grundsatz bezieht sich auf die durch den Adel verletzte Privatsphäre des Bürgertums, bei dem so verdeutlicht wird wie hilflos das Bürgertum gegenüber dem Adel war. Zudem gibt es zwei grundlegende Entwicklungsphasen der bürgerlichen Trauerspiele, in der ersten Phase( empfindsame,private bürgerliche Trauerspiele) ist die Kritik unoffensichtlicher, der Zuschauer( derzeit meist aus dem Adel) soll Mitleid mit dem Opfer aus dem Bürgertum bekommen, in der zweiten Entwicklungsphase( ständischer gesellschaftskritischer Einschlag)wird der Konflikt zwischen den ständen deutlicher dargestellt und kritisiert( G.E. Lessing, schrieb Theaterstücke in denen beide Phasen wirder zu finden sind).

Ein bürgerliches Trauerspiel ist ein Drama, dabei gibt es zwei Grundsätze:

1.Der Mensch ist von Natur aus gut, doch wird durch die Gesellschaft verdorben.

  • Liebe als Natur -> von Eltern/ Familie und Adel verdorben
  • Leben als Natur -> Selbstmordgedanken durch Intrigen

2.Die bürgerliche Familie ist der moralische Zufluchtsort gegen die Gesellschaft (z.B. höfische oder Lasterhafte Gesellschaft).

  • Ständegesellschaft (Adel und Bürgertum) und Mätressenwesen -> Gesellschaftskritik.

Der Ursprung des bürgerlichen Trauerspiels liegt im 18. Jahrhundert. Zu dieser Zeit wurde es in drei großen Gesellschaften (Großbritannien, Frankreich, Deutschland) ,,entwickelt´´. Die Verbürgerlichung sagt aus, dass Menschen, die nicht zum Adel gehören auch ein recht auf Bildung haben.

Man wandte sich anderen Themen, wie Familienprobleme oder Alltagssituationen zu und nicht mehr den zwei großen Formen des Theaters (Tragödie und Komödie).

In Deutschland gab es zwei Phasen: Einmal die Vorstufe bei Andreas Gryphius und Christian Weise. Und einmal den Ständischen Einschlag , dieser wurde von Konflikten zwischen den Ständen (Sozialkritik) geprägt. Für beide Phasen ist G.E. Lessing wichtig, da er der Vertreter der beiden Phasen ist. G.E. Lessing wies der weiteren Entwicklung des Theaters den Weg. Seine Werke werden bis heute noch in den Theatern aufgeführt.

In einem bürgerlichen Trauerspiel handelt es sich meist um ein Drama das ein tragisches Ende nimmt. Die Grundsätze sowie die Entwicklungsphasen eines bürgerlichen Trauerspiels lauten wie folgt:

Ist der Mensch von Natur aus gut, so wird diese Person von der Gesellschaft zum Beispiel durch die Familie oder dem Adel verdorben sofern es um die Liebe der Person geht. Geht es um das Leben als Natur so entstehen Selbstmordgedanken durch Intrigen (Hinterhältige Machenschaften).

Die bürgerliche Familie ist zudem meist der moralische Zufluchtsort für die beteiligte Person um vor der (höfischen, lasterhaften) Gesellschaft zu fliehen.

Probleme in der Gesellschaft (Gesellschaftskritik) entstanden meist durch durch die unterschiedlichen Stände sowie durch Mätressen (Edelnutten).

Das bürgerliche Trauerspiel entstand im 18. Jahrhundert in den drei großen Gesellschaften:

  • Großbritanien
  • Frankreich
  • Deutschland

Die zwei großen Formen des Theater, Tragödie und Komödie, finden weniger Beachtung, dadurch hat sich die Gesellschaft interessanteren Themen zugewandt. Und zwar den Familienproblemen und den Situationen im Alltag.

In Deutschland entstanden die ersten Stücke/ Lektüren und oder Dramen des bürgerlichen Trauerspiels durch Andreas Gryphius und Christina Weise.

Der ständische Einschlag wurde durch Konflikte zwischen den Ständen geprägt.

Wichtig ist, das G. E. Lessing der Vertreter der beiden Phasen war und somit die Nachwelt geprägt hat.