Wo geht das Geld aus der Rente hin?

4 Antworten

Du rechnest mit statischen Beträgen, was über einen Zeitraum von 40-50 Jahren kaum Sinn ergibt.

Wenn Du die reine Kapitalanlage vergleichen willst, solltest Du private Rentenversicherungsangebote vergleichen und einfach Deine Rentenzahlungen (inkl. AG-Beitrag) als Sparrate angeben. Wenn Du diese Privatrenten mit der zu erwartenden Staatsrente vergleichst wirst Du merken, dass der Unterschied nicht allzu groß ist (wobei die garantierten Renten sehr niedrig sind, was beim Staat eben nicht passiert)..

Zu Deiner Frage: Deine Rentenbeiträge (inkl. AG) werden relativ günstig zu Deiner Rente umgerechnet und zwar nicht wesentlich schlechter als private Kapitalanlagen, die einigermaßen sicher sind.

Das Ganze ist umso günstiger, weil ein automatischer Inflationsausgleich stattfindet (über die jährliche Anpassung des Rentenpunktwertes), die BRD das Ganze garantiert und jede Menge Zusatzleistungen inkludiert sind, die man erst dann wahrnimmt wenn man sie braucht (Witwen- & Waisenrente, Erwerbsminderungsrente, Übergangsgelder, AHB/Reha/Wiedereingliederungsmaßnahmen usw.). Dazu kommen noch politisch motivierte und gesellschaftlich gewollte Ausgaben ohne Einzahlungen wie Mütterrenten, Basisrenten.... Dazu noch die extrem billigen Krankenkassenkosten für Rentner...

Das Ganze funktioniert übrigens nur weil der Staat jedes Jahr rund 100 Milliarden Steuergelder zuschießt. Alternativ müssten die Rentenbeiträge kräftig erhöht werden.

superseegers  29.08.2023, 22:01

Sauber dargestellt, Daumen hoch

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HappyFella 
Fragesteller
 29.08.2023, 22:01

Ich denke das ganze würde mich weniger stören wenn man mich nicht zur Zahlung erpressen würde.

Ich sehe dennoch leider nicht wohin die 100.000€ die übrig sind verschwinden. Kannst du mir das genauer erklären? Müsste es nicht sogar mehr werden, bei 47 Jahren inflation?

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okieh56  29.08.2023, 22:11
@HappyFella

Das liegt allein daran, dass deine Rechnung vorne und hinten nicht stimmt.

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Deine Milchmädchenrechnung geht nicht auf.

Zunächst einmal stimmt es nicht, dass jeder Beitragszahler durchschnittlich monatlich über 600 € einzahlt, sondern lediglich etwas über die Hälfte.

Außerdem einmal ist es nicht so, dass jeder 47 Jahre in die Rentenversicherung einzahlt, nur die Wenigsten zahlen mehr als 45 Jahre lang ein und kaum jemand nimmt keine vorzeitige Altersrente in Anspruch, wenn er die Möglichkeit hat.

Das Renteneintrittsalter ist nicht 67 Jahre. Auch für Jahrgänge ab 1964 (die noch gar nicht im Rentenalter sind) gilt, dass sie bereits mit 63 Jahren die Altersrente für langjährig Versicherte in Anspruch nehmen können, abschlagsfrei die Altersrente für besonders langjährig Versichertemit 65 Jahren (wenn sie die Wartezeit erfüllen).

Zudem hat jemand nach 47 Arbeitsjahren als Durchschnittsverdiener eine Rente von momentan 1.767,20 € zu erwarten. Die durchschnittliche Rente für Rentenempfänger mit min, 45 Arbeitsjahren beträgt momentan rund 1.600 €.

Was du auch unterschlägst ist die Tatsache, dass es Hinterbliebenenrenten gibt. Es gibt knapp 5 Millionen Witwen und Witwer. Dazu kommen noch knapp 300.000 Waisen- und Halbwaisenrenten sowie Erziehungsrenten.

Man muss gar nicht so alt werden wie du denkst, um die eingezahlten Beiträge mit der Rente wieder raus zu haben. Ich erlebe immer wieder wie erstaunt die Rentenantragsteller sind, wenn man ihnen vorrechnet, dass sie - ungeachtet der Rentenerhöhungen - in max. 7 - 8 Jahren Rentenbezug ihre gesamten eingezahlten Beiträge wieder raus haben (bei Selbständigen dauert es länger, weil sie keinen Zuschuss vom Arbeitgeber bekommen haben.

Bedenkt man, dass man die RV-Beiträge zunehmend von der Steuer absetzen kann und es jedes Jahr (bis auf wenige Ausnahmen) eine Rentenerhöhung gibt, ist es bei der heutigen Zinspolitik eine lukrative Anlage.

Außerdem vergisst du, dass es 1,8 Millionen Erwerbsminderungsrentner gibt, die gar nicht die Möglichkeit hatten, so lange einzuzahlen.

Letztlich vergisst du auch, dass die Rentenversicherung nicht nur Renten, sondern auch medizinische Rehabilitationen, berufliche Umschulungen, Hilfsmittel, und Präventionsmaßnahmen zahlt.

HappyFella 
Fragesteller
 29.08.2023, 22:37

Wie kommst du auf all deine Zahlen? Sie machen keinen Sinn. Google doch bitte die Zahlen und berichtige deine Antwort. Dann kommst du auf das selbe wie ich. So ist deine Rechnung einfach falsch.

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okieh56  29.08.2023, 23:13
@HappyFella

Ich kenne die Zahlen.

Keine Ahnung, wo du deine Zahlen her hast, ich kenne den aktuellen Rentenspiegel. Daher weiß ich, dass meine Zahlen stimmen.

Da ich jedes Jahr rund 200 Rentenanträge aufnehme, kenne ich auch individuelle Daten der Versicherten. Daher weiß ich, dass man die eingezahlten Beiträge in max. 8 Jahren wieder raus hat. Berücksichtigt man die Rentenerhöhungen, sogar noch schneller.

In meinem Fall sind es knapp 80 Monate, also keine 7 Jahre. Zusammen mit den Arbeitgeberzuschlägen sind es also 14 Jahre, dann bin ich 78 Jahre alt.

Jeder, der 1960 geboren ist und die Wartezeit von 35 erfüllt, kann in diesem Jahr mit 63 Jahren die Altersrente für langjährig Versicherte beantragen - allerdings mit einem Abschlag von 12%.

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HappyFella 
Fragesteller
 29.08.2023, 23:15
@okieh56

Dann stimmten alle zahlen im Internet nicht? Dann sind die offiziellen Zahlen von 2022 alle gelogen?

Machen wir’s mal einfach, bei welchen meiner zahlen denkst du sie wären anders und was denkst du was die echten Zahlen sind?

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okieh56  29.08.2023, 23:16
@HappyFella

Wo hast du denn die Zahlen her?

Wenn du bereits eine Renteninformation bekommen hast, kannst du selbst ausrechnen, ob es sich für dich lohnt.

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okieh56  29.08.2023, 23:30
@HappyFella

Die Durchschnittsrente sagt überhaupt nichts aus, denn eine Rente bekommen auch z.B.

  • Hausfrauen, die nie etwas eingezahlt haben, aber Kindererziehungszeiten für min. 2 Kinder geltend machen,
  • Beamte, die vor ihrer Verbeamtung einen Rentenanspruch erworben haben
  • Selbständige, die lediglich 5 Jahre eingezahlt haben, bevor sie versicherungsfrei wurden
  • Ausländer, die durch zeitweiligen Aufenthalt in Deutschland einen Rentenanspruch erworben haben...

Wenn man die Höhe der Rente betrachtet, sollte man nur von denjenigen ausgehen, die min. 45 Jahre eingezahlt haben.

Auch das Durchschnittseinkommen ist nicht relevant, denn es liegt viel höher als der Median (der viel aussagekräftiger ist). Außerdem ist nicht jedes Einkommen beitragspflichtig in der RV.

Außerdem zahlen Beschäftigte nicht 18,6% RV-Beiträge, sondern die Hälfte, denn Rest zahlt der Arbeitgeber.

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HappyFella 
Fragesteller
 29.08.2023, 23:39
@okieh56

Du willst also sagen dass ich die ganzen nicht- Zahler mit meiner Rente mittragen muss und das Geld dahin verschwindet. Dann ist die Rente wirklich so ein großer Scam wie angenommen.

Übrigens ist es egal wann ich die 18,6% zahle, es bleiben 18,6%. Auch wenn der Arbeitgeber erst 9,3% an die Rentenkasse zahlt und mir dann weitere 9,3% gibt die dann ich an die Rentenkasse zahle sind das insgesamt 18,6%. Das Geld könnte er auch gleich ganz überweisen oder es ganz mir zum überweisen lassen. Kein Unterschied. Der Betrag bleibt gleich.

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okieh56  29.08.2023, 23:43
@HappyFella

Nein, mit deinen RV-Beiträgen zahlst du nur die laufenden Renten - also die Rentenansprüche, die von den Rentnern erworben worden sind.

Anspruch auf Grundsicherung im Alter hat allerdings jeder und diese wird von unser aller Steuergelder finanziert - natürlich auch von den Steuern der Rentenempfänger, falls sie welche zahlen.

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HappyFella 
Fragesteller
 29.08.2023, 23:45
@okieh56

Letztenendes zahle ich mehr ein als ich jemals rausbekomme…außer ich werde 95.

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okieh56  30.08.2023, 21:52
@HappyFella

Nein.

Du musst lediglich das 72. Lebensjahr erreichen, wenn du mit 65 Jahren die Altersrente für besonders langjährig Versicherte in Anspruch nimmst. Rechnest du die Beiträge deines Arbeitgebers dazu, musst du mindestens 80 werden (ungeachtet der jährlichen Rentenerhöhung).

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HappyFella 
Fragesteller
 30.08.2023, 21:54
@okieh56

Ich denke du rechnest das mit 9,3%, statt den eingezahlten 18,6%

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okieh56  30.08.2023, 21:55
@HappyFella

Lies noch mal. Wenn du mit 18,6% rechnest, musst du gerade mal 80 werden und nicht 95.

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HappyFella 
Fragesteller
 30.08.2023, 21:56
@okieh56

Warte, das heißt du hast tatsächlich mit 9,3% gerechnet? Auch wenn ich es bereits wusste ist die Erkenntnis dennoch schockieren. Welchen Grund hättest du dazu?

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Leider sind Rechnung und Annahmen komplett falsch, so dass es auch keinen Sinn macht auch ansatzweise darüber zu diskutieren.

Das ist der Grund weshalb unser umlagenfinanziertes System nicht funktioniert...

Ein kleiner Haken hat deine Berechnung und zwar lebt man nicht durchschnittlich 14 sondern über 20 Jahre in der Rente.

So lange leben Bezieher einer Altersrente im Schnitt (fischer2.com)

In deiner Alterserwartung sind ja auch Kinder, usw. mit einberechnet die nie einzahlen.

LG

LizenzfireArtZ  29.08.2023, 21:34
@HappyFella

Lies meinen Kommentar nochmal und schau dir den Link an den ich dir geschickt habe...

Um zu berechnen wie lange man durchschnittlich in der Rente lebt kannst du nicht einfach das Renteneintrittsalter von der durchschnittlichen Lebenserwartung abziehen...

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LizenzfireArtZ  30.08.2023, 11:25
@HappyFella

Weil in der durchschnittlichen Lebenserwartung auch Menschen miteingerechnet sind welche die Rente (und teilweise das Arbeitsleben) nie erreichen.

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