Wir finden keine Fachkräfte mehr. Was soll denn das rumgejaule der Firmen, wenn die Fachkräfte da sind? Sind diese Probleme nicht irgendwo hausgemacht?
Habe vor kurzem mit einem Freund von mir zusammen gesessen und wir haben uns über seinen beruflichen Werdegang unterhalten.
Seine Qualifikationen: Studium im Bereich Maschinenbau mit der Note 1,1 abgeschlossen, Danach gleich noch einen Doktor hinterher gelegt, hat mittlerweile fast 150 Bewerbungen geschrieben, immer nur Absagen bekommen. Das, was er studiert hat, man müsse ihn ja einarbeiten, oder er wäre ja überqualifiziert.
Er hat die so genannten "Nägel mit Köpfen" gemacht, hat sich im Ausland, genauer gesagt, in Australien beworben und ist dort sprichwörtlich mit dem so genannten "Handkuss" sofort eingestellt worden, natürlich auch zu einem viel höheren Gehalt, als das, was diese Geizhälse von Firmen hier in Deutschland bezahlen würden.
Woher kommt denn eigentlich dieses lächerliche rumgejaule, dass angeblich nicht genügend ausgebildete Fachkräfte da sind? Die sind doch da, allerdings müsste man sie einarbeiten, also das tun, was eingentlich normal wäre.
Warum jaulen die Firmen denn eigentlich so laut rum über Probleme, die selbst verursacht sind?!?
9 Antworten
Maschinenbau und direkt Doktor dran ist aber auch ein so krasser Theoretiker, den will niemand in einer Firma haben. Man will weder den Doktor zahlen, den man meistens nicht braucht, noch kann er aufgrund fehlender Erfahrung Projekte und Leistungen seines Werdegangs aufzeigen. Drei bis vier Jahre arbeiten wäre sinnvoller gewesen als der Doktor.
Und wir reden beim Mangel nicht über einen BWLer oder Maschinenbauer - die es zu Unmenge am Markt gibt, was nicht zuletzt auch ein Grund ist, keinen teureren Doktor einzustellen - sondern von gewerblichen Fachkräften. Wir versuchen seit Monaten Elektroniker zu bekommen, keine Chance. Die freien haben entweder keine Erfahrung, massive Wissenslücken die wir nicht mal eben ausgleichen könnten oder sind in Anstellung und wollen 25% mehr Geld als der Abteilungsschnitt. Es ist aber einfach nicht möglich, jungen Leuten mit zwei Jahren Erfahrung 4500-5000€ zu zahlen. Das kriegt kein mittelständisches Unternehmen hin. Was sollen die erfahrenen dann kriegen? 8000? 10000?
Das muss man auch ein bisschen branchentechnisch spezifizieren. In den Bereichen, in denen ein Studium benötigt wird gibt es kaum Beschwerden über Fachkräftemangel. Eher im Gegenteil, die können sich die Kandidaten aussuchen (wie dein Freund ja auch bemerkt hat). Woran liegt: alle mit Abi wollen heutzutage studieren. Gerade die handwerklichen Berufe gehen dabei ziemlich unter, besonders bei Schülern mit guten Schulnoten. Da soll es in der Regel ein Studium oder eine kaufmännische Ausbildung sein. Ich kenne viele handwerkliche Betriebe, die ausbilden, sehr gut zahlen aber keine vernünftigen Azubis finden, weil da nur der Ausschuss durch die Tür spaziert. Da ist dann ein Fachkräftemangel vorprogrammiert.
Der Fachkräfte Mangel ist einmal hausgemacht weil viele firmen nicht ausbilden!
Und wen man eine Fachkraft endlich ist wollen die Firmen Nichtmal den Tariflohn bezahlen!
Da hat das dein Freund schon richtig gemacht und ist ins Ausland gegangen!
Das wäre Auch kaum anders wen er nur ein Ausbildung gemacht hat den auch da ist das selbe Problem mit den selben gründen da! Aber selbst wen man eine Ausbildung gemacht weiß man nicht ob man übernommen wird oder ob es wo anders klappen kann!
Selbst dan noch schreien die Firmen wir haben ein Fachkräfte Mangel wen es sehr viele mit dieser Qualifikation gibt!
Das Problem ist dass er studiert hat. Das tut in Deutschland bereits jeder zweite.
Berufserfahrung wird immer höher eingeschätzt als ein abgeschlossenes Studium.
Es sei denn man sucht jemanden den man "Ausbildenden" will.
Da gebe ich dir vollkommen recht,