Wieso will ich immer allen helfen?

7 Antworten

Ich vermute, du läufst vor dir selbst davon. Du hilfst anderen, um von deinem Problem abzulenken und erhoffst gleichzeitig, jemand erkennt dein Problem und hilft dir.

Wenn das, der Fall ist, braucht du jemanden, der dich gut kennt und dem du vertraust. Erst dann kann Er (Sie) dir helfen.

Eli0999 
Fragesteller
 31.01.2020, 11:14

Das könnte vielleicht sogar zutreffen...

Wobei ich selber nicht mal weiss, was meine Probleme sind.

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Jehukal  31.01.2020, 11:31
@Eli0999

Ich kenne das Gefühl. Man hat irgendwann den halt verloren. Zuerst, genießt man die "Freiheit" und wenn man merkt, man hat keinen halt mehr, ist es zu spät.

Nun ich kenne dich nicht persönlich, aus diesem Grund ist es nicht so einfach dir einen guten Rat zu geben.

Mach dir mal Gedanken darüber, was es vielleicht gewesen sein könnte.

Warst du einmal in einer für dich nahezu unerträglichen Situation und niemand hat es gemerkt ober dir geholfen?

Oftmals verdrängt man solche Ereignisse.

Pass auch einmal auf, in welchem Situationen das stärkste Bedürfnis hast zu helfen und denke nach ob dir das bekannt vor kommt.

So mach dem Motto: "Ich kenne das und möchte es dir ersparen."

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Und ich bin irgendwie das perfekte Opfer, da ich es eben verstehe und mich dementsprechend nicht genug wehre.

Es gibt Leute die neigen leider öfter als andere dazu ausgenutzt zu werden und das sind auffällig viele die kein Selbstbewusstsein haben, sich nicht abgrenzen können und anderer Leute Probleme zu ihren eigenen machen.

Es ist wichtig, dass man vorrangig auf sich selbst achtet und das hat nichts mit Egoismus zu tun sondern mit gesunder Psychohygiene. Würde ich zuhause sitzen und mir nur den Kopf über die Probleme anderer zerbrechen dann würde ich mich selbst aus den Augen verlieren und nicht mehr sehen was bei mir selbst schief läuft, was ich brauche das es mir gut geht.

zB die Situation die du mit deinem Ex beschreibst: es gibt gewisse Grenzen und Situationen wo man dieses, Entschuldigung, Gelabere einfach nicht mehr hören möchte. Wenn man bei einer Trennung zornig ist und seine Ruhe haben will dann möchte man nicht mit der Ex über sein Gefühlsleben quatschen.

Was du schlussendlich damit erreichst, ist, dass du nicht mehr ernst genommen wirst. Ratschläge solltest du dann geben wenn du danach gefragt wirst und dich dann auch wieder abgrenzen.

Eli0999 
Fragesteller
 31.01.2020, 17:23

Okay, ich verstehe völlig, dass er seine Ruhe haben will. Ich bin da zwar völlig anders (leider), aber ja. Ich denke immer es ist meine Schuld, dass er jetzt traurig ist, also muss ich das auch wieder gut machen... Obwohl das Blödsinn ist, denn er hat mich die ganze Beziehung durch mies behandelt.

Ich hoffe, ich schaffe das irgendwie, dass ich mal mich nur auf mich selbst konzentrieren kann.

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Ostsee1982  31.01.2020, 17:43
@Eli0999

Es ist nicht deine Schuld wenn er traurig ist. Das kommt vor, dass Beziehungen nicht halten. Es gibt immer wieder Situationen die einen im Leben traurig machen und andere die glücklich machen und dann gibts noch ganz viel dazwischen. Das ist keine Frage von Schuld. Dich hat es sicher auch traurig gemacht das es mit ihm auseinander ging oder? War er dann da?

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Eli0999 
Fragesteller
 31.01.2020, 17:57
@Ostsee1982

Nein er war nie da... War schon mal Schluss von ihm aus und da war er auch nicht da, stimmt... Oh mann ich bin so schlimm

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Ostsee1982  31.01.2020, 18:37
@Eli0999
Nein er war nie da...

....warum willst du dann für ihn da sein?

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Das hier von Dir beschrieben Verhalten sehe ich pers. als eine grundlegend gute und positive Eigenschaft.
Leider sind da wenig Leute, die dies auch so offen und real ausleben.

Durch "helfen" kannst DU auch Frunde gewinnen, so habe ich betrieblich mal einen sehr entfernt Bekannten geholfen. Daraus hat sich dann mittlerweile eine Freundschaft entwickelt und er würde sogar nachts vorbeikommen und mir helfen, falls ich plötzlich Hilfe brauche (damals plötzlich ins Krankenhaus, hat mit seiner Frau dann Töchterchen morgens betreut und zum Kindergarten gebracht).

Und das fing an, weil ich "nur" mal geholfen habe .... Oma sagte immer "wer nichts gibt kann auch nichts erhalten". Alles Gute Dir !

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Hey, das war bei mir früher auch sehr extrem. Ich wurde so oft ausgenutzt, dass ich irgendwann für mich entschied öfter NEIN zu sagen. Ich helfe nur Menschen wo ich weiß, dass ich auch Hilfe zurück bekomme. Ich helfe nur Menschen die ich als Freunde oder Familie bezeichne und nicht jemandem den ich erst zwei Wochen kenne. Also du kannst dir so Grundsatz-Richtlinien schaffen. Außerdem wenn jemand dem du andauernd hilfst dir aber immer die Hilfe verweigert, würde ich der Person auch nicht mehr helfen.

Irgendwann fühlt man sich sonst einfach voll ausgenutzt, wenn du dann Hilfe brauchst bist du allein. Das ist auch doof...

Beispiel bei mir: Ich habe schon auf sehr vielen Umzügen geholfen, ich bin vor drei Jahren ausgezogen. Von den Leuten hat mir kein Einziger seine Hilfe angeboten! Manche haben am selben Morgen sogar noch abgesagt. Am Ende hat mein Bruder seine Jungs zusammengetrommelt und die haben mir geholfen.

Ja, das sogenannte Helfersyndrom. Leider wird dies von vielen Menschen schamlos ausgenutzt. Am besten überlegst du dir, wie wichtig, dir die Person überhaupt ist, die was von dir will.Würde sie dir auch helfen? Ist sie auch für dich da? Die meisten haben auch Angst davor, das sie mit einem NEIN nicht mehr gemocht werden.Aber ehrlich gesagt, diese Menschen die nach einem NEIN sofort beleidigt sind und sich von dir abwenden, sind es eh nicht wert, das du ihnen hilfst, das sind auch meist diejenigen, die dir ein NEIN geben,wenn DU mal Hilfe brauchst.