Wieso sind manche politische Ausrichtungen im Journalismus unterrepräsentiert?
Ich Frage lediglich aus Interesse, da man ja den Aufstieg der AFD erlebt, der von der Presse ausschließlich negativ aufgefasst wird, wobei andere Themen weit weniger kritisch betrachtet werden. Es gibt sicherlich auch andere Beispiele. Sollte Journalismus nicht sowohl allem kritisch gegenüberstehen als auch notwendigerweise (zur Finanzierung) ein Abbild der Gesellschaftsstruktur sein?
6 Antworten
Journalismus richtet sich im Wesentlichen nach der politischen Ausrichtung der Regierung. Das war schon immer so (ist allerdings in den letzten Jahren wirklich extrem und penetrant geworden).
Da die AfD für Parteien wie die CDU, SPD, FDP und Grünen eine große Gefahr darstellt, wird sie dementsprechend in die Ecke des Nationalsozialismus gestellt. Dies erfüllt zwar den Strafbestand der Volksverhetzung (Verharmlosung des Nationalsozialismus), aber das ist egal, da die Regierung die politische Richtlinie festlegt, der auch Presse, Gerichte und Gesellschaft folgen.
Sonst ist aber noch alles frisch bei dir, oder?...
...Mei was für ein Mumpitz...
Politisch orientieter Journalismus ist schlechter Journalismus. Er darf eine gewisse politische Färbung haben, aber er darf keinesfalls tendenziös sein. Journalismus ist die Wiedergabe dessen, was ist. Nicht dessen, wie es der Journi oder gewisse Politiker haben wollen.
Vielen Dank für die Antwort. Das ist sehr hilfreich. Ist eine politische Färbung nicht schön tendenziös? Und gibt es deiner Meinung nach guten Journalismus? Ich glaube, Journalismus hätte die Fähigkeit, Gesellschaften zu verändern.
Er erklärt das ganz gut. Du merkst immer wieder dass er noch irgendwo im Sumpf der alten Medien gefangen ist, aber er macht ziemlich gute Videos, wo du sehen kannst, wie es in den Redaktionsräumen dieses Landes so ausschaut.
https://m.youtube.com/watch?v=1W9VeoDbr-g&pp=ygUUZ3Jlbnpnw6RuZ2VyIHN0dWRpb3M%3D
da man ja den Aufstieg der AFD erlebt, der von der Presse ausschließlich negativ aufgefasst wird
Der Eindruck täuscht. Es gibt durchaus Presseerzeugnisse deren Herausgeber dem nationalistischen Gedanken einen breiten Raum geben und positiv darstellen.
Du liest einfach nur die falschen Zeitungen. Auf den großteil der Medienlandschaft trifft deine Erkenntniss zu, hier findest du eine Analyse, warum das so ist: https://www.tichyseinblick.de/feuilleton/medien/wie-sich-unsere-medien-ueberfluessig-machen/
Aber es gibt sie noch, die kritischen Berichte. Empfehlen kann ich in dieser Hinsicht z.B: eben Tichys Einblick oder die schweizer NZZ.
Ist dir die NZZ nicht seriös genug? Ansonsten haben fast alle alten Medienhäuser ein massives Qualitätsproblem.
Ich halte diese Seite für deutlich Seriöser und Transparenter als 90% der restlichen Medienlandschaft. Und das beruht auf Erfahrung. Solch heftigen Schnitzer wie die Tagesschau hat sich Tichys Einblick bisher noch nicht geleistet.
Okay, in welcher Diktatur lebst du?