Wieso gilt Augenkontakt bei und Menschen als höflich?

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Anstarren ist nicht höflich.

Durch Angucken zeigt man, das man seine Aufmerksamkeit ganz auf das Gegenüber richtet. Das ist auch Wertschätzung. Und deshalb höflich. Es kommt eben ganz auf die Art und Weise und die Situation an. Es gibt übrigens auch Tiere die sich anschauen und das nicht als Aggression verstehen.

Wenn ich mit jemandem im Gespräch bin, dann schaue ich diese Person an. Egal ob ich jetzt an der Kasse was bezahlen will oder ich mit meiner Mutter rede oder sonst wo. Immer starre ich die Menschen nicht in die Augen. Doch ich betrachte gerne schöne Frauen. Das heißt aber nicht das ich sie jetzt auch stalke.

Ich suche nach dem besonderem Detail was sie schön macht und das finde ich ich in den ersten zehn Sekunden. Meist sind die Frauen dann schon wieder weg. Wenn nicht dann schaue ich wo anders hin.

Doch mir ist es egal ob mich die Leute anstarren. Es ist mir auch egal warum sie mich anstarren. Nur wenn ich mitbekomme, dass sie über mich schlecht reden, dann kann ich echt böse werden.

Doch bin ich mir nicht wirklich sicher ob sie gerade mich anstarren oder doch jemand oder etwas anderes hinter mir, vor mir oder neben mir anstarrt. Oder vielleicht ist die Person gerade in Gedanken und schaut nirgendwohin. Sicher kann man sich da nicht immer sein.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Wie gesagt, so lockeren, Augenkontakt mit freundlichem Gesichtsausdruck finde ich völlig ok. Aber viele Menschen starren mir krampfhaft mit völlig steifem, ausdruckslosen Gesicht dermaßen penetrant in die Augen, als würden sie mich hypnotisieren wollen. Und ich kann mir nicht helfen, ich halte das natürlich aus und lasse mir nix anmerken, aber ich finde das weder höflich, noch angenehm.

Das geht mir genauso.

Ich denke es hat sich einfach so eingebürgert, dass permanenter Augenkontakt mit Höflichkeit, Ehrlichkeit und Aufmerksamkeit assoziiert wird. Aus älteren Filmen kennt man noch den Ausdruck: "Schau mir in die Augen, wenn ich mit dir rede!". Das waren dann aber meistens Lehrer oder Eltern, die das zu Schülern oder ihren Kindern gesagt haben als fast schon drohende Aufforderung. Auf mich wirkt das einfach sehr dominant und fast schon übergriffig, aber ich bin auch sehr sensibel.

Je länger ich gezwungen werde jemandem in die Augen zu schauen, desto unwohler fühle ich mich. Ich sehe dann auch gar nicht mehr den Gesichtsausdruck, der ja eigentlich das Wesentliche ist, sondern ich sehe dann nur noch zwei fette farbige Iriskreise mit zwei kleinen, runden, schwarzen Pupillen darin, also ich sehe bloß noch irgendwelche geometrischen Formen und Farben. Was bedeutet das für mich? Gar nichts. Ich möchte gerne das komplette Gesicht sehen: Mir sind Augenbrauen wichtig, ein Zucken am Mund, Sorgenfalten auf der Stirn, das Krausziehen der Nase, ein angedeutetes Lächeln usw. Das sind für mich wichtige Infos.

Es gibt aber offenbar auch Menschen, die lieben es anderen Menschen lange in die Augen zu starren. Für die bedeutet es Vertrautheit und Verbundenheit. Sie finden es toll sich in den Augen des Gegenübers "zu verlieren".

Selber nachvollziehen kann ich es auch nicht, für mich war Augenkontakt immer schmerzhaft. Ich hab erst vor zwei Jahren rausgefunden, das 'Anstarrwettbewerb' für andere nicht deshalb so schwierig war, weil das weh tut.

Aber ich vermute mal, es hängt damit zusammen, wie viele Emotionen viele Leute aus den Augen anderer lesen können. Da bin ich auch schlecht drin, aber andere können das ja. Wer deshalb nicht zulässt, dass andere so die eigene nonverbale Kommunikation ablesen können, wirkt, als würde man absichtlich versuchen, etwas zu verstecken oder zu verheimlichen. Und dadurch trauen sie einem dann nicht.

Ich glaube Blickkontakt gilt als höflich. Wenn dir einer was erzählt und du guckst weg, dann ist das unhöflich. Aber direkt in die Augen starren muss nicht sein, das finde ich auch mega unangenehm.