Wieso gendert man?
Zum Beispiel Fussball:erin
Was ist der Grund hierfür?
Wieso gendert man nicht?
So habe ich es in der Schule gelernt
8 Antworten
Das s.g. generische Maskulinum, also in diesem Fall "Fußballer", soll in der Theorie alle Geschlechter gleichermaßen repräsentieren. Wir wissen aus sprachwissenschaftlicher Forschung allerdings gesichert, dass diese generischen Maskulina Männer überrepräsentieren. Für die Sichtbarmachung von Menschen, die keine Männer sind, wird daher gegendert, also z.B. die (nicht so tolle) Doppelpunktform genutzt.
Die richtig genutzte Doppelpunktform wäre übrigens Fußballer:in.
Niemand gendert so. Eher schon Fußballer*innen. Ist natürlich unnötig, weil man ja problemlos "Fußballerinnen und Fußballer" schreiben könnte.
Und was in deinem Beispiel zumindest sprachlich soweit passt, geht z.B. bei Kund*innen schief, denn die männliche Form heißt ja nicht "der Kund", sondern "der Kunde".
Und so gibt es viele weitere grammatikalische Hürden und keine einheitliche Lösung, Vorschrift oder gar Pflicht.
Es geht nur darum, dass fanatische, männerfeindliche Feministinnen pauschal allen unterstellen, sie würden vorsätzlich Frauen verbal unterrepräsentieren und durch explizite Nichtnennung diskriminieren, solange sie das generische Maskulinum verwenden.
Daherist dieses Gendern kompletter Müll.
Das Wort "Fußball:erin" gibt es nicht.
Fußball ist grammatisch maskulin, also: der Fußball - die Fußbälle
Vielleicht sprichst du aber von den Personen, die Fußball spielen:
- m. der Fußballer / Fußballspieler - die Fußballer / Fußballspieler
- f. die Fußballerin /Fußballspielerin - die Fußballerinnen / Fußballspielerinnen
Niemand kann dich zwingen, den Unsinn mit * oder : mitzumachen und beim Sprechen Stotterpausen einzulegen. Das ist sprachlicher Nonsens. Wenn gemischte Mannschaften gegeneinander spielen, kannst du ja völlig problemlos von Fußballern und Fußballerinnen (oder umgekehrt) sprechen.
Man kann gendern, um auszudrücken, dass nicht nur Männer sondern in diesem Fall auch Fussballspielerinnen gemeint sind. Man würde dann allerdings zum Beispiel "Fussballer:in" schreiben.
Vermutlich mit dem langfristigen Ziel, dass das männliche Geschlecht nicht mehr im Vordergrund steht.
Schlussendlich sind es ja nur ein paar Buchstaben, welche uns ganz einfach über die Lippen laufen.