Wie wäre dein Gefühl, wenn du den Gipfel des Matterhorns in der Schweiz erklommen hättest?

10 Antworten

Von Experte Giovanni47 bestätigt

Die Besteigung des Matterhorns liegt weit jenseits meiner bergsteigerischen Fähigkeiten.

Ich bin letzten August in den Zillertaler Bergen bei Hintertux schwer verunglückt und habe mir einen mehrfachen offenen Sprunggelenksbruch zugezogen. Die Tour hatte ich davor bestimmt schon 50x gemacht. In den Augen eines guten Bergsteigers ist sie sicher leicht, für die meisten "normalen" Bergsteiger ist sie mittelschwer.

Mein Mann war allerdings schon auf dem Matterhorn! Auch schon auf dem Mont Blanc. Er ist aber auch ein versierter erfahrener Hochtourengeher.

Das Matterhorn hat ihm ganz sicher viel bedeutet. Ich als seine Frau war immer sehr froh, wenn er unversehrt von seinen Touren zurück kam. Wir haben ja auch zwei Kinder zusammen.

Vielen Menschen ist gar nicht bewusst, welche Gefahren das Bergsteigen in hochalpinem Gelände birgt. Am Matterhorn haben bereits mehr als 500 Menschen ihr Leben gelassen, manche wurden nie gefunden. In Zermatt gibt es sogar einen Friedhof nur für verunglückte Bergsteiger.

Touren wie das Matterhorn sollten richtig guten Bergsteigern vorbehalten sein und auch die sollten mit einem erfahrenen Bergführer aufsteigen.

Wer solche Touren bewältigt, hat meinen höchsten sportlichen Respekt.😃⛰️

tanzella  24.04.2024, 21:30

Vielen lieben Dank für den Stern.⭐

Ich freue mich sehr. Liebe Grüße 😃 💐

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Der einzige Viertausender, den ich in der Schweiz bestiegen habe, war die Dufourspitze. Sie erfordert viel Ausdauer, ist aber nicht so schwer zu besteigen wie das Matterhorn, das ich nur aus der Ferne bewundern konnte.

Unglücklicherweise war der Abschnitt vor dem Gipfel der Dufourspitze aber so steil und eisig, dass mein Vater und ich die Tour abbrechen mussten. Wir befanden uns da aber bereits auf einer Höhe von über 4000 Metern.

Viele Bergsteiger empfinden eine Bergtour nur als lohnenswert, wenn sie den Gipfel erreicht haben. Bei mir war das immer anders.

Wenn ich den Gipfel des Matterhorns erklommen hätte, wäre mein Gefühl nicht anders als wenn ich kurz vor dem Ziel umkehren hätte müssen.

Für mich stand immer die Sicherheit an oberster Stelle, nicht der Traum vom Gipfelglück.

Diese extremen Bergtouren machte ich mit meinem Papa in meinen Teenagerjahren und fühlte mich dabei allerdings leicht überfordert. Heute, 50 Jahre später, blicke ich jedoch gerne auf diese Erlebnisse zurück.

Das Matterhorn liegt weitab meiner Kräfte.

Allerdings bin ich letztes Jahr trotz meiner körperlichen Einschränkungen auf das Stockhorn gefahren und von dort runtergelaufen.

So sieht das Stockhorn aus:

Bild zum Beitrag

Das ist die Stockhornbahn auf dem Weg nach oben:

Bild zum Beitrag

Und so sieht der Weg nach unten aus:

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Ich sage also aus voller Brust und mit dem grössten Stolz: F*ck dich, Matterhorn! ✊

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
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Einmal: wie komme ich heil wieder runter?

und zum anderen sicher ein gewisser Stolz. War schön häufiger auf 3000ern in den Alpen, wenn auch nicht von dieser Kategorie wie das Matterhorn, und es war immer ein tolles, befriedigendes Gefühl, oben zu stehen.

Nachdem ich schon zweimal auf dem Matterhorn stand, kann ich die Frage nicht nur hypothetisch beantworten: es ist ein grandioses Gefühl da oben auf 4478m zu stehen, die Anstrengung des Aufstiegs hinter sich zu haben und den Rundblick zu genießen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
tanzella  24.04.2024, 13:34

Respekt!😃👍⛰️

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