Wie vereinbart ihr das Studium mit Freunden und Freizeit?
Ich kriege das irgendwie total schlecht hin und vernachlässige meist meine Freunde, sodass Freundschaften auch nach einer Zeit im Sande verlaufen.
Wie haltet ihr eure Freundschaften aufrecht? Mir fällt auf, dass ich das Studium zu viel in meinem Leben gewichte und dadurch auch vereinsame, obwohl das eigentlich nicht sein müsste. Also oft wollen Leute mit mir Gespräche führen, sich mit mir treffen etc. aber ich lasse das nicht wirklich zu.
Hat da jemand Tipps oder Erfahrungen wie er das gut umgesetzt bekommt? :)
2 Antworten
Plane konkret, wann du lernst. Als Student tappt man leicht in die Falle, zu viel zu machen. Man kann ja immer mehr tun, man kennt den Stoff nie zu 100%, also macht man halt weiter. Hör damit auf, das ist ungesund.
Versuche wirklich, nicht mehr als acht Stunden am Tag zu lernen. Das inkludiert Vorlesungen und Übungen, aber eben auch das Lernen danach. Nach acht Stunden ist Schluss. Erholung ist wichtig.
Nimm dir zwei Tage, an denen du nichts machst. Idealerweise zwei hintereinander, sagen wir einfach Samstag und Sonntag (wenn du keine Vorlesungen am Samstag hast, passt das eh).
Der Samstag ist frei. Punkt. Egal was du zu tun hast, es wird auf einen anderen Tag verschoben. Du brauchst einen freien Tag, EGAL WIE STRESSIG ES IST. Wenn du einen Tag Pause machst, schaffst du an den anderen sechs mehr. Weil du erholt bist.
Das gleiche gilt eigentlich für den Sonntag, aber falls mal was wirklich dringendes ansteht, kannst du da noch ein bisschen was reinquetschen. Aber auch das soll eine Ausnahme sein, nicht die Regel. Wegen dieses Puffers kannst du aber den Samstag dann als freien Tag betrachten. Wenn was wirklich dringend ist, gibts den Sonntag. Wenn nicht, hast du das Wochenende frei.
Und damit hast du zwei Tage, an denen du was mit Freunden machen kannst. Genauso wie der Abend, nachdem du acht Stunden gearbeitet hast. Das musst du aber auch auch aktiv machen. Wenn du immer ablehnst, kann dir niemand helfen. Du merkst eh, dass es dir deswegen nicht gut geht. Freunde zu treffen ist genauso wichtig, wie zu lernen, sonst gehst du kaputt. Also plan das ein. Wenn dich Leute fragen, überleg bevor du nein sagst, ob es sich vielleicht ausgeht. Wenn ja, mach. Wegen ein paar Stunden, in denen du nicht lernst, wirst du nicht die Prüfung verhauen.
Nimm Einladungen eher an, als sie abzusagen. Statt zu denken "kann ich das jetzt rechtfertigen, am Donnerstag Abend nicht zu lernen?" denk andersrum: "gibt es einen guten Grund, warum ich am Donnerstag Abend nicht frei haben sollte?"
Nochmal, Freunde sind sehr wichtig. Dafür musst du dir genauso Zeit nehmen, wie fürs Studium. Plane konkret Zeit fürs Studium ein, und halte dich an die Zeiten. Also mehr im Sinn von "außerhalb diese Zeiten hat das Studium nichts verloren". Auch deine Freizeit und deine Entspannung sind wichtig, ohne wirst du kaputt gehen.
Danke sehr, ich werd mir von deinem Text wichtige Punkte herausschreiben, das hat mir sehr geholfen <3
Üben. Soziale Kompetenz ist eine Fähigkeit. Sag öfter ja zu Einladungen und triff dich mit Leute, dadurch solltest du automatisch wieder reinkommen.
Wenn das surreale Gefühl bestehen bleibt, würde ich aber mal vorschlagen einen Psychologen aufzusuchen. Aber eben nur, wenn es trotz Übung nicht besser wird.
Als ich angefangen habe zu studieren, hat der Prof uns empfohlen, dass wir uns einen Ausgleich zum Studium suchen. Denn nur, wenn man den Kopf hin und wieder frei bekommt, kann man ihn sinnvoll zum Lernen nutzen.
Daher nimm dir die Zeit. Vereinbart z.B., dass ihr euch jede Woche an einem bestimmten Wochentag abends für einen Spiele- oder Filmabend, oder was ihr sonst mögt, trefft. Diese Routine macht einiges aus, um den Kontakt aufrecht zu erhalten.
Studieren deine Freunde auch? Geht zusammen in die Mensa. Zusammen zu essen, hilft ebenfalls, um den Kontakt aufrecht zu erhalten.
Mir persönlich haben auch Chatfunktionen wie Discord geholfen, den Kontakt nicht einreißen zu lassen. Auf diese Weise konnten wir uns schnell und unkompliziert austauschen oder verabreden.
Mir ist auch aufgefallen, dass ich es total verlernt habe, mich mit Leuten zu treffen. Es ist sogar so, dass wenn ich mich mal treffe, die Situation total surreal für mich ist und habe auch eine soziale Angst dadurch entwickelt, sogar bei Leuten, die mir mal nahe standen. Hast du da vllt. auch Empfehlungen? :)