Wie sollte der Vater reagieren?

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Selbst wenn man sich von seinem Partner trennt, sind 6 Monate eine kurze Zeit, um sich emotional von seinem Partner zu lösen, um offen für jemand neues zu sein.

Hier kommt hinzu, dass die Tochter vermutlich noch in der Trauerphase ist, den Tod noch nicht verarbeitet hat und den Vater zzt. stärker den je braucht. Trauerphasen sind für jeden Menschen unterschiedlich lang.

Mein Vorschlag wäre, dass beide sich einer Trauer-Gruppe anschließen bzw. Gespräche mit einem Trauerbegleiter zu suchen.

Nun...einerseits ist die Reaktion der Tochter verständlich.

Sie kennt nur die Mutter. Und den Satz halte ich extra so kurz, weil sie nicht realisiert hat, dass Ihre Eltern eben nicht nur Mama und Papa sind/waren, sondern auch Mann und Frau. Das ist aber ganz normal.

Dazu kommt eben, die in ihren Augen, kurze "Trauerzeit". 6 Monate sind eigentlich nichts und in den Augen einer 15jährigen, die ihre Mutter vermutlich sehr geliebt hat/liebt, ein Verrat an dieser.

Hier hilft nur Verständnis, aber auch reden...denn die Tochter muss verstehen, dass ihr Vater eben nicht nur Papi ist, sondern ein Mann. Die Frau ersetzt ja nicht die Mutter, soll sie auch gar nicht (wobei ich hoffe, dass der Vater das so sieht...).
15jährige sind eben auch in der Pubertät und so einen Einschnitt, das sollte eigentlich kein Kind in dem Alter erleben. Aber deswegen reagiert sie eben auch so krass.

Die meisten Kinder würden auch nach einer normalen Trennung ihrer Eltern so reagieren, wenn ein Part wieder einen neuen Partner hätte.

Aber hier wäre es vielleicht ganz gut, wenn eine neutrale Person von außen, bspw. Tanten, Onkel, Großeltern...eben zu denen die Tochter Vertrauen hat, hier das Gespräch sucht und versucht ihr zu vermitteln, dass jeder eben anders trauert (auch in der Länge der Trauer) und dass ihr Vater auch Bedürfnisse hat, wie nach Liebe, Körperlichkeit usw.
Dass es kein Verrat an der Mutter ist, die sicherlich nicht wollte, dass ihr Mann das Leben lang alleine bleibt (bin mir sicher, das würde die Tochter zumindest aktuell erwarten).

Eine ganz schwierige Situation, die viel Verständnis, aber auch klare Worte erfordert.

Man könnte auch, je nach Kind, auf den Glauben verweisen...in diesen wird ja oft davon gesprochen, dass Menschen geschickt werden. Dass kein Mensch zum falschen Zeitpunkt ins Leben tritt.
Aber fraglich, ob das hier greifen würde.

Ehrlich: Natürlich ist das für die Tochter schwer, das Verhalten ist trotzdem unfair und kindisch.

Der Vater sollte ihr erklären, dass ihm diese Frau wichtig ist, sie ihre Mutter nicht ersetzen soll bzw. er die Mutter nicht ersetzt, aber er sich von der Tochter nicht vor die Wahl stellen lässt

Dem Mädel würde ich klar sagen, was Sache ist und wenn sie sich aufspielen will auch das Jugendamt mit einschalten. Das Leben des Vaters, da hat sie sich nicht einzumischen. Mein Vater würde ihr ein "Klyster per os tuum in Zerebrum" verpassen, dann würde sie wieder geradeaus laufen. So ein Einlauf mit Worten ins Gehirn kann schon gute Erleichterung bringen.

Er sollte sich von seinem Kind keinesfalls erpressen lassen.

Alles andere wurde hier schon sehr gut rübergebracht.