Wie missbrauchter Freundin helfen?
Kurz vorab:
joa, ich bin nicht so die Strukturierteste Person auf Erden aber dieses Thema bzw. die Frage ist mir schon echt wichtig deswegen bisschen strukturierter.
Vorgeschichte:
Eine Freundin von meinem Freund (und von mir)(15 Jahre alt) ist an Karneval vergewaltigt worden und wir hatten seit dem nicht mehr was von ihr gehört. Jetzt hat sie gestern geklingelt als ich bei meinem Freund war und wir haben so bisschen geredet. Ich hab sie dann so gefragt wie es ihr geht und darauf hat sie angefangen zu weinen und konnte gar nix mehr sagen.
Grund der Frage:
Wir sind dann so um 1 Uhr schlafen gegangen (haben beide bei meinem Freund gepennt) und irgendwie 4 Uhr oder so ist sie dann wachgeworden (die Freundin) und hat mich wachgemacht. Sie meinte so "Ich hab Angst". Ich hab mein Freund dann wachgemacht und wir sind dann den Rest der Nacht mit ihr wachgeblieben.
Aktuelle Lage:
Jetzt grade schläft sie nochmal und wir sitzen neben ihr "Wache".
Anmerkung:
Wir wissen aber dass es ihr echt sch***e ging die letzten Monate und wir haben immer Versucht mit ihr in Kontakt zu treten aber sie hat sich nicht gemeldet, wir waren quasi immer für sie da.
Meine (bzw. unsere) eigentliche Frage:
Wie kann man ihr helfen? Sie kann nicht darüber reden ohne zu weinen oder Flashbacks (meistens mit Panikattake) aber wir wissen auch nicht wie wir ihr entgegen kommen sollen.
Kenne es selbst:
Ich bin zwar damals (vor 3-4 Jahren) selbst mal angegrabscht worden, aber bei mir war mein Freund (also damals noch Kumpel) dabei und konnte noch schlimmeres Verhindern, bei ihr war niemand dabei in dem Moment.
Was jetzt tun?:
Wie kann man ihr helfen das Geschehene zu verarbeiten? Kann man ihr da überhaupt helfen wenn sie nicht von sich aus erzählt was sie an der Sache so belastet? Mich belastet das selbst weil ich einfach gemerkt haben was für ein riesen-glück ich einfach damals hatte dass er dabei war.
Nochmal zum Ende:
Ich hoffe es kommen nur sinnvolle und respektvolle Antworten und joa...
Danke 🫶🏻❤️ schonmal im Vorraus für hilfreiche Antworten. Wir machen uns echt Sorgen wegen Psyche und so.
Letztes Wort:
Jedem dem sowas auchschonmal ergangen ist wünsche ich auf jeden Fall nur das beste und einfach viel Glück und Kraft in den schweren Zeiten.
LG und bitte Hilfe
Emma (15 Jahre alt) (Acc) und Jo (16 Jahre alt) (bf)
Sie ist in Therapie seit kurzem (1 oder 2 Wochen meinte sie) weil ihre Eltern auch die Hacke voll (kein Bock mehr) hatten. Aber ich meinte damit wie wir als ihre Freunde ihr entgegen kommen können und ihr helfen können.
3 Antworten
Tut mir wirklich furchtbar leid.
Ich (m37) weiß, wie schwer es ist darüber zu reden. Hat bei mir sehr sehr viele Jahre gedauert. Ich konnte letztes Jahr meiner Heilpraktikerin zum ersten Mal davon erzählen. Vorher war ich schon ca 7 Jahre bei ihr aber immer nur ein paar Mal jährlich mit Einzelgesprächen und Gruppenarbeit.
Letztes Jahr sind wir uns einig geworden, dass ich professionelle Hilfe brauche. Ich habe schwere Depressionen und PTBS mit Verdacht auf kPTBS. Allerdings habe ich noch ein paar andere Dinge erlebt.
Bei mir gab es "nur" einen sexuellen Übergriff, indem ich von meiner Mutter als kleines Kind mit der Zunge geküsst wurde.
Ich weiß, dass es nicht annähernd so schlimm ist, wie bei Deiner Freundin. Aber ich weiß, dass eine sozial-psychologische Beratung helfen kann.
Wenn sie nicht sofort drüber reden kann, ist das mehr als verständlich. Vielleicht kann sie es aber auf einen Zettel schreiben.?
Wenn es zuviel wird, kann sie Pausen machen und später weiterschreiben.
Bitte unterstützt sie dabei, dass sie das Thema nicht ohne professionelle Hilfe lösen kann. Frag sie, ob es okay ist, wenn Du einen Termin für sie machst.
Vielleicht geht ihr auch gemeinsam hin, wenn sie einverstanden ist. Du kannst anfangen von Deinem Erlebnis zu erzählen. Vielleicht hilft es ihr. Wenn sie alleine drüber reden will, dann verlasse den Raum.
Aber zumindest sollte der Zettel an jemanden gehen, der die Hilfe geben kann, die erforderlich ist.
Für Euch alle wünsche ich, dass ihr glücklich werdet. Verdrängen und versuchen alleine damit klarzukommen, war für mich der falsche Weg. Wählt den richtigen, damit ihr es besser machen könnt.
heii
ich bin selbst opfer von mehrfachen sexuellen missbrauch und ich kann ihr nur raten in Therapie zu gehen und auch Medikamentöse unterstützung an zu nehmen… vielleicht auch in eine Klinik Traumatherapie machen gehen(hab ich noch nicht gemacht) weil die Flashbacks und albträume bleiben sonst für immer wenn man die nicht behandelt und vielleicht fängt sie sonst auch wie ich plötzlich mit dissozieren und krampfen an…
Ich finde, die beste Hilfe ist erst einmal da zu sein. Und das seid ihr.
Alles andere braucht sehr viel Zeit.