Wie kann jemand, der alles verloren hat, wohlhabend werden (in Deutschland)?

4 Antworten

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Autisten haben oft auch herausragende Fähigkeiten. Die könnte man spezialisieren.

Oder du schliesst dich einer Gemeinschaft an, die dich so nimmt wie du bist. Keine Religion sondern eher so etwas wie ein Ökobauernhof.

Du brauchst dazu eigentlich nur einen festen Willen etwas für dich selbst zu finden.


Zitruseulchen  02.12.2023, 13:57
Autisten haben oft auch herausragende Fähigkeiten. 

Nein, nicht oft. Manchmal, vielleicht. Ich weiß leider nicht, was genau du mit "herausragende Fähigkeiten" meinst. Redest du von Inselbegabungen oder von Spezialinteressen?

Es ist nämlich so (Ich bin selber Autistin): Inselbegabungen haben Savants. Menschen mit dem Savant-Syndrom gibt es jedoch nur sehr selten auf der Welt. Circa 100-200. Es gibt so wenige, dass das Savant-Syndrom sehr unerforscht ist. Besonders im Vergleich zu Autismus. Circa die Hälfte aller Savants sollen auch Autisten sein. Doch jetzt stell' mal die ungefähre Zahl der Savants weltweit mit denen der Autisten weltweit gegeneinander. Selbst wenn das stimmt, so heißt das, dass trotzdem nur ein sehr kleiner Prozentsatz von Autisten echte Inselbegabungen hat.

Solche Inselbegabungen sind auch oft nichts ... "hilfreiches", in dem Sinne. Also natürlich kann es das sein. Aber es gibt auch Savants mit Inselbegabungen, die man beim besten Willen nicht "vermarkten" kann, sozusagen. Man wird mit seiner Inselbegabung geboren. Soweit ich weiß, sucht man sich die nicht aus.

Wenn du auf Spezialinteressen anspielst, hast du schon eher Recht. Viele von uns Autisten - nicht alle, aber viele - haben Spezialinteressen. Diese können für Außenstehende unter Umständen so aussehen wie Inselbegabungen, sind es jedoch so gut wie nie. Mit einem Spezialinteresse wird man nicht geboren, man sucht es sich selber aus (Was jedoch keineswegs bedeutet, dass man es einfach ablegen und sich dann für ein Anderes faszinieren kann, wie es gerade für die Situation passend ist) und man muss aktiv daran arbeiten, besser zu werden, Wissen darüber zu sammeln. (Hast du ja selber erwähnt. "Spezialisieren".)

Dies bedeutet auch, dass ein Spezialinteresse nicht zwingend etwas sein muss, in dem ein Autist gut ist. Ja, du kannst ein Spezialinteresse haben, aber nicht gut darin sein bzw. nicht alles darüber wissen. Genauso wie bei Inselbegabungen ist auch nicht jedes Spezialinteresse vermarktbar, beruflich hilfreich, bzw. stehen ganz viele andere Hürden im Weg. Selbst die beste Spezialisierung bringt da nicht unbedingt etwas. Du kannst noch so gut in deinem Spezialinteresse sein: Wenn du in keiner Umgebung arbeiten kannst, weil das sozial, vom Stresslevel her und von den Reizen her (Sensory Overload) einfach nicht machbar ist, dann bringt dir auch all dein Wissen und all dein Talent nicht sonderlich viel - Zumindest nicht in beruflicher Sicht.

Dann könnte ich noch anführen, dass es hier ja darum geht, wohlhabend zu werden, nicht einfach nur, einen Job zu haben. Ein Spezialinteresse in etwas haben bedeutet auch nicht direkt, dass man damit wohlhabend werden kann. Jemand müsste mir erklären, wie ich mit Spezialinteressen in Autismus und Vögel/Ornithologie wohlhabend werden kann, ohne dass ich die Wohnung verlassen und jemals mit einer fremden Person sprechen (oder schreiben oder telefonieren) muss.

Das wollte ich sicherheitshalber richtigstellen. Es verwechseln nämlich echt viele Leute Spezialinteressen mit Inselbegabungen und verstehen beides sehr falsch ...

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Skywalker17  02.12.2023, 15:01
@Zitruseulchen

Nein, ich hab das nicht verwechselt. Ich wusste das nicht. Danke für die Information.

Auf wohlhabend bin ich nicht eingegangen, weil ich das für fast unmöglich halte bei diesem User. Aber glücklich kann jeder werden, wenn die Ansprüche nicht zu hoch sind im Leben.

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Wenn man bis 40 wenig bis gar nichts verdient hat, sind die Aussichten realistischerweise eher schlecht dann plötzlich noch wohlhabend zu werden. Ausser man erbt noch was. Trotzdem sollte man natürlich nie aufgeben, an sich arbeiten, denn auch kleine Verbesserungen sind Verbesserungen.

Vielleicht ist aber auch der Gedanke falsch, dass man unbedingt wohlhabend sein muss. In Deutschland sind die wenigsten Menschen wohlhabend und trotzdem kann man ein glückliches Leben führen.

Aufpassen sollte man allerdings, dass man immer die Miete bezahlen kann und nicht obdachlos wird. Das ist eine Situation, die sehr hart ist und aus der man aus eigener Kraft auch sehr schwer wieder heraus kommt. Also besser rechtzeitig Hilfe suchen vor allem bei Depression oder Suchtverhalten.

Ohne Leistung kein Erfolg.

Mur weil jemand wenig Glück hatte, gibt es keine Recht darauf wohlhabend zu werden gegenüber anderen, die sich imLeben Bemühen. An allen der genannten Probleme kann man ein Stückweit auch selber arbeiten.

Man sollte sich aber mal überlegen, ob so ein Abstraktes Ziel wie "Wohlhabend" überhaupt was erstrebenswertes ist und sich stattdessen nicht echte klare Ziele setzt die man realistisch erreichen kann.

Mit den Vorraussetzungen bleibt nur darauf zu hoffen das man im Lotto gewinnt um wohlhabend zu werden. Sinnvoller wäre es ein normales Leben mit normalem Vermögen anzustreben und nicht gleich zu übertreiben.