Wie kann ich mit Verliebtheit richtig umgehen?
Mein TP überlässt es mir, wie ich mit der Verliebtheit in ihn umgehe und ob ich darüber sprechen möchte. Ich habe ihm gesagt, dass ich damit gut umgehen kann, aber das stimmt ich. Ich habe Angst, dass er die Therapie abbricht, wenn ich ihm sage, was ich wirklich fühle, aber ich kann es auch nicht für mich behalten. Er will sicher nicht ständig hören, wie sehr ich ihn liebe oder dgl.
6 Antworten
Sprich offen mit ihm darüber. Er ist dein Therapeut und genau der richtige, mit dem du lernen kannst, mit deinen Gefühlen umzugehen. Deshalb bist du doch dort.
Er ist professionell und darin ausgebildet. Es wäre für den Erfolg der Therapie ein Desaster, wenn er sich darauf einlassen würde. Aber es ist ganz sicher hilfreich mit ihm vollkommen offen und vertrauensvoll zu sprechen. Diese Gelegenheit wirst du mit keinem anderen Menschen haben können, denn draußen in der realen Welt ist Verliebtheit immer damit verbunden abklären zu müssen, ob das auf Gegenseitigkeit beruht, und wenn nicht, muss man sich aus dem Weg gehen. In einer Therapie ist das aber anders. Der Therapeut ist dafür da, dich deine Gefühle erkunden zu lassen. Er kann dich dabei unterstützen und leiten, aber er nimmt nicht an deinen Gefühlen Teil. Wenn du also etwas darüber lernen willst, was das Gefühl des Verliebtseins bei dir auslöst, ist er genau der richtige. Sehr wahrscheinlich wird dir das sehr weiterhelfen bei der Wahl deiner Lebenspartner. Vielleicht erkennst du, dass du auf bestimmte Eigenschaften "reinfällst" und kannst sehr davon profitieren.
Keine Angst, verliebt zu sein ist okay und ein schönes und positives Gefühl. Aber auch wenn du Hass und Wut fühlen würdest, Ärger und Zorn, ist das in einer Therapie sehr nützlich, aus genau den selben Gründen. Man kann so seine Gefühle erforschen und wenn man sich mit ihnen auskennt und mit ihnen wohlwollend anfreundet, ist ein großer Teil der therapeutischen Arbeit erledigt.
Verliebtsein ist nur ein Gefühl. Gefühle lügen nie und sind immer wichtig, aber sie sind nicht unsere Chefs. Wir müssen ihnen zuhören, aber nicht allen ihren Vorschlägen folgen. Wenn wir Hunger haben, brechen wir nicht in das nächste Haus ein um den Kühlschrank zu plündern, sondern fahren in Ruhe nach Hause und kochen Abendessen. Und genau so kannst du es auch mit dem Verliebtsein machen: Du fühlst das Bedürfnis nach Nähe und die kribbelnde Begeisterung, aber du lässt deinen Therapeuten natürlich in Ruhe. Du sprichst mit ihm darüber, aber bist dir bewusst, dass das in Therapien gar nich mal unüblich ist. Plötzlich hört einem jemand zu, nimmt einen wahr, ist interessiert und stellt die richtigen Fragen. So viel Nähe haben viele Menschen noch nie erlebt. Natürlich ist man dann hingerissen. Liebe ist aber etwas anderes, z.B. hat sie das Ziel zweitseitig zu sein.
Sollte dein Therapeut deine Gefühle erwidern, bekäme er massiven Ärger. Seinen Job wäre er dann los und seinen Ruf ebenfalls. Du kannst dich also darauf verlassen, dass du ihn nicht aus Versehen verführst oder verlockst - zumindest falls er kein Idiot ist. Es gehört zu seinen Aufgaben und er ist darin ausgebildet, professionell damit umzugehen, und dabei immer eines als Ziel zu haben: Deine Gesundheit.
Alles Gute und habe Mut!
Dass Mädchen oder Frauen sich in ihren Therapeuten verlieben, kommt häufig vor. Keine Angst, er kann damit professionell umgehen. Viele Klientinnen haben sich noch nie in ihrem Leben so sehr verstanden gefühlt. Da liegt es nahe, dass solche Gefühle aufkommen. Du kannst mit ihm auch darüber sprechen. Die Therapie wird er deshalb nicht abbrechen. Guten Erfolg.
Ein erfahrener Therapeut arbeitet mit diesen Gefühlen, damit die Klientin wichtige Erfahrungen machen kann. Selbstverständlich kann sie den Therapeuten wechseln auf die Gefahr hin, dass sie sich wieder verliebt. Gegebenenfalls wäre sie bei einer Therapeutin besser aufgehoben.
Danke, Chaoslady, für diesen wichtigen Hinweis. Wenn die Klientin nicht offen kommuniziert, macht die Arbeit keinen Sinn. Sie muss lernen, positive und negative Gefühle auf den Tisch zu bringen.
Dieses Gefühl von Verliebtheit ist wahrscheinlich ein Symptom deiner Erkrankung(en) - und dazu noch kein ungewöhnliches.
Von daher würde ich einfach sagen: mach dir das bewusst und sieh den Therapeuten als das an was er ist: dein Therapeut der eine professionelle Beziehung zu dir hat. Das wars.
Du schreibst das er weiß das du in ihn verliebt bist und gleichzeitg hast du Angst das er es erfährt. Merkwürdig. :/ Wenn du so total verliebt bist, dann rate ich dir den Therapeuten zu wechseln. Du machst die Verliebtheit zum absoluten Thema, obwohl du ja mit Sicherheit wegen einem anderen Problem dort bist. So weh dir das auch tun würde, es wäre die bessere Entscheidung. Mich wundert es sowieso das er sich auf die Thematik einlässt.
https://www.gutefrage.net/frage/warum-keine-therapie
Ist das noch derselbe Therapeut, oder ein neuer, in den du ebenfalls verliebt bist? Wenn es derselbe ist, dann ist es absolut unverantwortlich von ihm dich weiterhin zu behalten.
Für gewöhnlich ist es nichts ungewöhnliches in seinen Therapeuten verliebt zu sein.
Vielleicht bist du einsam und er ist deine einzige Bezugsperson. Dann können schon Gefühle entstehen.
Dein Therapeut kennt natürlich diese ganzen psychologischen Faktoren, die da mitwirken und steht dem ganzen neutral gegenüber.
Er hat dir ja auch angeboten, dass du darüber reden kannst, wenn du möchtest. Und schweigen kannst, falls du das obere nicht möchtest.
Abbrechen wird er die Therapie ja nicht, weil er doch schon weiß, dass du in ihn verliebt bist und doch ganz "cool" damit umgegangen ist.
Dir selber muss aber bewusst sein, dass es nichts ändert ob Du in ihn verliebt bist oder nicht. Therapeuten sind ja quasi für Dich verantwortlich wie Lehrer, Ärzte, Psychologen u.ä. und fangen mit Patienten auch nichts an.
Wäre es für dich selber denn nicht besser, wenn DU die Entscheidung triffst einen anderen Therapeuten zu nehmen? Wenn es Dich in Deiner Therapie behindert, weil Du die ganze Zeit nur an das "ich bin so verliebt in ihn" - Gefühl hast, dann kannst du dich gar nicht auf das Wichtige - und zwar die Therapie! - konzentrieren kannst, oder?
Sie ist ja schließlich dazu da, dass du dich Besser fühlst und nicht, dass du in Liebeskummer verfällst :p
Ich wünsche dir alles Gute :)
>Die Therapie wird er deshalb nicht abbrechen.< Er muss ihr aber die Möglichkeit geben sich abgeben zu lassen. Wenn er das nicht vorschlägt ist das nicht Professionell von ihm.