Wie kann ich eine traurige Szene schreiben?
Hallo, ich habe gerade damit angefangen ein Buch zu schreiben und eine der ersten Szenen soll (wie man am Titel ja schon sieht) eine eher traurige Szene sein. Der Charakter wird dem Leser hierbei erst einmal vorgestellt, heißt, ich habe den Nachteil, dass dieser Kasumi (so ihr Name) noch nicht kennt und somit die Bindung fehlt.
Sie ist einer von zwei Protagonisten und es ist quasi ihre Vorstellungsszene.
Sie weiß, dass sie eine fiktive Figur ist, es geht nämlich in dem Buch darum, dass die Buchwelt eines Autors lebendig wird und die Protagonistin ein Eigenleben entwickelt. Eigentlich wäre es das vorgeschriebene Ende ihrer „tragischen Heldenreise“ gewesen, nachdem sie ihr Ziel erreicht hat, jedoch zu dem Preis, dass sie gescheitert ist ihre Kameraden zu beschützen.
Durch einen Fluch empfindet sie stärkere Gefühle als ein normaler Mensch und erstellt während dieser Szene ausversehen ein Portal in eine Parallelwelt, wo die Chance besteht, dass sie eben jene Freunde zurück bringen kann. Der Autor bemerkt nebenbei nur, wie plötzlich zusätzliche Seiten in seinen Notizen erscheinen.
Habt ihr Beispiele für besonders traurige Szenen die ihr schonmal gelesen habt, sodass ich mich inspirieren lassen kann? Oder habt ihr selber Tips, die ich anwenden könnte?
3 Antworten
beschreibe jedes detail dieser szene. jeder funken ist wichtig. Aber sei vorsichtig, wenn du übertreibst wirkt es unrealistisch. Vielleicht hilft es zu schreiben, dass die Hauptperson alles nur gedämpft oder das gegenteil, gestochen scharf wahrnimmt. Erzähl ruhig Dinge, die nicht in das Bild passen:
Es kam mir/ihr/ihm unnatürlich vor, dass die Sonne schien. Sie leuchtete hell, zu hell, und war nicht warm, sondern grau und kalt. Ihr Licht erreichte mein/ihr/sein Herz nicht.
Diese Idee ist äußerst gut gelungen!
Sage nicht, dass sie traurig ist, du musst es dem Leser zeigen. Beschreibe ihre Augen und den Ausdruck in ihnen, ihr gesamtes Gesicht, ihre Körperhaltung, den Ton ihrer Stimme, in der Luft liegende Gerüche, das Wetter, die Stärke des Windes, die Reaktionen der anderen Charaktere auf die Trauer. Nutze Metaphern und Vergleiche, aber neue, die du dir selbst ausdenkst, keine die jeder kennt.
PS: Natürlich musst du das nicht alles machen, du könntest aber.