Wie ist der Weg zum TÜV Kfz Prüfer?

3 Antworten

Also erst mal mein Lob, dass Du Dir Gedanken zum späteren Arbeitsleben machst, das zeichnet Dich im Gegensatz zu vielen anderen Deiner Generation aus.

5 Sterne * * * * *

Es gibt verschiedene Stufen bzw Befähigungs- bzw Berechtigunsmöglichkeiten:

den "aaPmt" (amtl. anerkannter Prüfer mit Teilbefugnis) = min. Meister, Techniker

den "aaP" (amtl. anerkannter Prüfer) oder

den "aaSmT" (amtl. anerkannter Sachverständiger mit Teilbefugnis) oder

den aaS (amtl. anerkannter Sachverständiger) ,

dazu muss man jeweils Ingenieur sein. Es gibt noch

den "Prüfingenieur", der, wie der Name schon sagt, Ingenieur sein muss.

Der "aaPmT" kommt heute als neue Ausbildung nicht mehr zum tragen, weil seine Zulassung sehr eingeschränkt ist, ich kenne nur "Bestandskollegen", neue bzw junge Kollegen werden ausschließlich nach Studium zum aaS(mT) oder PI ausgebildet.

Ich fasse das mal für den Prüf-Ingenieur zusammen.

Eine Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker als Basis ist zwar nicht gefordert, aber schon mal eine gute Idee, es macht sich in der späteren Praxis bemerkbar.

Wenn Du den Weg gehen willst, musst du ein abgeschlossenes Ingenieurstudium des Maschinenbaus, der Kraftfahrzeugtechnik oder der Elektrotechnik haben.

Abschluss "bachelor" oder "master", frühere Generation war noch Dipl.-Ing. aber das wurde vor Jahren umgestellt.

Nach dem Studium musst Du Dich bei einer Prüforganisation bewerben, die Dich dann weiterqualifiziert. Das kann bei TÜV / DEKRA / GTÜ / KÜS sein.

Die Weiterbildung dauert je nach Lage der Lehrgangs- und Prüfungstermine ca 9 - 12 Monate und schließt mit einer 3-tägigen Prüfung beim Landesministerium ab.

Schwerpunkte der Ausbildung sind Kraftfahrzeugtechnik, Tätigkeit eines Sachverständigen und Recht, sowohl nationales als auch EG-Recht.

Entweder vor oder während der Ausbildung musst Du (i.d.R. auf eigene Kosten) die fehlenden Fahrerlaubnisklassen nachholen.

Du musst den Führerschein der Klassen A (unbeschränkt) (Motorrad), B (Auto) und CE (Lkw incl Anhänger) haben.

Klasse D (Bus) ist nicht erforderlich, man darf die Probefahrt mit dem Bus mit Klasse CE machen.

Du darfst zudem nicht vorbestraft und musst zuverlässig sein, Dein Punktekonto in Flensburg darf nur eine geringe Zahl Punkte haben (weiß ich gerade nicht auswendig, wieviele)

Spätestens bei Zulassung als Prüfingenieur musst Du 23 Jahre alt sein.

aaSoP gibt es ausschließlich beim TÜV in den alten Bundesländern und bei DEKRA in neuen Bundesländern, Prüfingenieure (PI) bei allen Prüforganisationen in allen Bundesländern.

(Den Hintergrund zu erklären sprengt hier den Rahmen)

Wenn Dich der Job interessiert, kannst Du ja jetzt erst mal eine Kfz-Ausbildung machen, um zu sehen, ob das überhaupt etwas für Dich ist und anschließend das Abitur / Fachabitur und das Studium absolvieren.

Vorteil der Lehre, Du brauchst im Studium kein Praktikum mehr und hast später mehr Verständnis für die Praxis.

Oder Du machst direkt das Abi und studiert sofort, ich würde zur Lehre und anschließendem Studium raten.

Der Job ist sehr interessant und sehr abwechslungsreich.

Viel Erfolg und viel Spaß

links zum Thema:

StVZO Anlage VIIIb: https://www.gesetze-im-internet.de/stvzo_2012/anlage_viiib.html

Kraftfahrzeug-Sachverständigengesetz: https://www.gesetze-im-internet.de/kfsachvg/BJNR020860971.html

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Der schnellster Weg ist, du brauchst das Studium als Ingenieur, um TÜV Prüfer zu werden. Alternativ kannst du dich auch als Meister weiterbilden und dann zum Prüfer werden. Dies wird ca. 10 Jahre dauern, um diesen Job ausüben zu können und du benötigst auch dementsprechende Zertifikate, um als TÜV Prüfer zugelassen zu werden.