Wie geht man bei vollständiger Induktion solcher Aufgabentypen vor?

2 Antworten

Ich würde beim ersten Beispiel beide Ungleichungen separat über Induktion beweisen:



und



Hast du eine Idee, wie du dies zeigst?

Multipliziere z.B. die erste Gleichung mit n+1:



Bei der zweiten kannst Du ähnlich vorgehen.


Studentin02 
Fragesteller
 07.01.2022, 22:43

Ne nicht wirklich, da mich die Binomialkoeffizienten wirklich sehr verwirren. Ich habe es bis jetzt nur mit Summengleichungen usw gemacht :/

0
YBCO123  08.01.2022, 14:28
@Studentin02

das ist die "Faktorielle". Ein Binomialkoeffizient ist was anderes.

1
Studentin02 
Fragesteller
 08.01.2022, 16:45
@YBCO123

Stimmt, habe den falschen Fachbegriff benutzt. Kannst du mir denn ein gutes Video oder eine gute Seite empfehlen, sodass ich diese Aufgabe auch lösen könnte?

0
YBCO123  08.01.2022, 19:12
@YBCO123

z.B. folgt aus

2^n ≥ n^2

2^n+1 = 2*2^n ≥ 2n² ≥ (n+1)²

da

n² ≥ 2n+1

für n ≥ 4

und somit ist der rechte Teil des ersten Beispiels beweisen.

1
Studentin02 
Fragesteller
 08.01.2022, 19:34
@YBCO123

Oh man, ich habe eindeutig zu kompliziert nachgedacht! Habe die Aufgabe jetzt gelöst. Ich dabke dir! :)

1

Die Beweise folgen immer dem gleichen Schema.

  1. Überlege dir die Induktionsvariable. In diesen Aufgaben erkennt man sofort, dass es immer n ist. ℝ ist überabzählbar, also sind reelle Zahlen immer ungeeignet.
  2. Beweise den Induktionsanfang. Setze n = 4, n = 1 bzw. n = 0 ein und beweise, dass die Aussage wahr ist. Dieser Beweis ist in der Regel trivial.
  3. Schreibe die Induktionsannahme an. Du nimmst immer an, dass die gegebene Aussage für ein beliebiges n gilt.
  4. Der Induktionsschritt ist die eigentliche Arbeit. Du musst beweisen, dass die Aussage auch für n+1 gilt und darfst die Induktionsannahme für n verwenden. Schreibe die zu beweisende Aussage hin (mit n+1 statt n) und verwende Umformungen und ggf. Abschätzungen, bis du die Induktionsannahme anwenden kannst.

Studentin02 
Fragesteller
 06.01.2022, 19:53

Danke für die ausführliche Antwort und investierte Zeit! Diesen Vorgang habe ich bis jetzt immer nur bei Gleichungen angewendet. Wie würde ich denn bei Ungleichungen vorgehen müssen oder bei n! (siehe 1b.) ? Diese Zeichen verwirren mich auch beim Nachweisen :/

0
verreisterNutzer  06.01.2022, 19:56
@Studentin02

Bei Ungleichungen kann man oft Abschätzungen machen, um so auf die Induktionsannahme zurück zu kommen.

Der Zusammenhang (n+1)! = (n+1) * n! dürfte hilfreich sein.

0
Studentin02 
Fragesteller
 06.01.2022, 19:59
@verreisterNutzer

Ok vielen vielen dank, dann werde ich es jetzt wieder versuchen. :) Könntest du denn in dem Zusammenhang gute Videos/Seiten empfehlen, die auch die vollständige Induktion bei Ungleichheiten behandeln. Finde nur etwas zu Gleichungen und Mengen..

0
verreisterNutzer  06.01.2022, 20:04
@Studentin02

Da kenne ich konkret nichts. Vielleicht findest du irgendwo ein Beispiel mit Ungleichungen, das du dir ansehen kannst. Das Schema ist das gleiche wie mit Gleichungen, aber häufig sind im Induktionsschritt eben Abschätzungen notwendig.

0
Studentin02 
Fragesteller
 06.01.2022, 19:56

Kann man diese Ungleichungen denn zu Gleichungen umformen, sodass ich links und rechts etwas stehen habe?

0