Wie findet ihr es, wenn man mit 27 noch nie richtig gearbeitet hat?

5 Antworten

Was verstehst du unter "richtiger" Arbeit? Und was hat diese Person bis zum 27. Lebensjahr gemacht?

Wenn jemand nach dem Abitur studiert, einen Master, ein Diplom oder ein Studium mit zwei Staatsexamina macht und im Anschluss daran vielleicht auch noch promoviert, ist es gar nicht so selten, dass der Einstieg in den Job erst in diesem Alter allmählich ansteht. Hier ist es aber meiner Ansicht nach totaler Unfug, wenn man behauptet, dass diese Perosn ja noch nie "richtig gearbeitet" hätte. Schließlich sind diese Wege extrem arbeitsintensiv, 60-Stunden-Wochen sind auf diesem Weg alles andere als eine Seltenheit...

Wenn jemand durch eine schwere Erkrankung auf dem Weg von der Schule in den Beruf irgendwo massiv um Jahre zurückgeworden wurde, ist es auch mehr als verständlich, wenn dieser Mensch dann eben nicht mit Mitte / Ende 20 schon voll im Beruf steht. Ohne Gesundheit geht's halt nicht.

Problematisch wird es erst dort, wo es letztendlich dann echt um Arbeitslosigkeit nach dem Schulabschluss mangels Motivation, Einsatzbereitschaft oder auch schlichtweg Willen geht. Da sollte dieser Person klar sein, dass sie jetzt echt in die Puschen kommen muss und dass der Weg alles andere als leicht wird. Ansonsten droht da eben ein Leben im sozialen Abseits, denn lebenslang mit ALG 2 zu leben, sorgt neben der finanziellen Einschränkungen sicherlich auch nicht für Glück, Zufriedenheit, Selbstbewusstsein...

Nicht sonderlich ungewöhnlich.

Ich kenne einige, die in dem Alter noch nicht mit dem Studium fertig sind.


tanzella  06.07.2020, 17:58

Hoffentlich machen sie Nebenjobs, sonst wirkt das schon sehr weltfremd. Ich habe bereits ab 14 immer wieder gearbeitet.

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Himmelblau0815  06.07.2020, 17:59
@tanzella

Ich musste auch immer jobben, schon während der Schulzeit und auch durch das Studium hindurch. Meine Eltern waren der Meinung, dass man den Wert von einem Euro nur begreifen kann, wenn man ihn sich schon einmal selbst verdienen musste.

Ich finde, sie haben damit nicht unrecht!

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Himmelblau0815  06.07.2020, 18:40
@tanzella

Mir haben auch einige Jobs Spaß gemacht - aber andere auch weniger.

Ich habe ab 15 in einer Pommes-Bude gejobbt. Das war im Sommer bei fast 40°C nicht unbedingt spaßbringend! Vielleicht könnte man es als Ausgleich sehen, aber im Winter war es dafür von drei Seiten immer extrem kalt - und man roch nach dem Dienst immer ziemlich streng nach besagter Pommesbude.

Trotzdem habe ich da gerne gejobbt, auch wenn es mies bezahlt war. In der Zeit habe ich mir öfter mal die frischen Goldstäbchen gegönnt (die gingen immer aufs Haus! Da waren die Inhaber großzügig) ;)

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tanzella  06.07.2020, 19:39
@Himmelblau0815

Ich habe extrem früh viel Nachhilfe in etlichen Fächern (Latein, Französisch, Englisch und Deutsch) gegeben. Als Studentin war ich jahrelang Fremdsprachenhostess auf Messen.

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Ist zwar bei zahlreichen Stundenten so üblich. Aber einmal ehrlich es rächt sich später.

Mir zum Beispiel wurden, weil ich immer 2 Monate im Sommer bereits als Jugendlicher gearbeitet habe, diese Jahre als volle Jahre bei der Pension angerechnet.

Jahre, welche diejenigen, die im Sommer nicht arbeiten, dann eben nicht haben werden.

Wenn er gesund ist, dann ein fauler Kerl. Wenn krank, dann kann er nichts dafür.

Hängt davon ab. Wenn du krank bist dann ist es so, aber wenn du nur faulenzt ist es nicht gut