wie erarbeitet man ein Raumkonzept?

3 Antworten

Hallo Michelle,

ein Konzept ist eine Visualisierte Idee, also der Nachweis, daß man sich Gedanken gemacht hat und das präsentierte Ergebnis, damit es für den Betrachter auch nachvollziehbar ist.

Die ersten Skizzen würden also den Grundriss zeigen und darin würden zB die sogenannten "Verkehrswege" eingezeichnet werden, also die Wege, die man häufig laufen wird. Als erstes natürlich den Weg von der Tür zum Fenster.

Dann werden Bereiche als große Kreise eingezeichnet wären können, wo sich zB. der Schlafbereich befindet, die Lernecke und der Wohnbereich. Natürlich auch mit den Beziehungen der Bereiche untereinander. Das kann zB. bedeuten: was sehe ich, wenn ich im Bett bin, schaue ich dann direkt auf den Schreibplatz, was ungünstig wäre, um zu Ruhe zu kommen, etc… (Sichtachsen und Laufwege)

Diese Skizzen werden dann unterstützt durch die Grundrisse der Möbel (und ggfls. Einbauten), die einzeln ausgeschnitten dann in dem Grundriss platziert werden können, bis sie das (in deinen Augen) Optimum an Wohnqualität erreicht haben. Da du die Möbel scheinbar selbst zu wählen hast, gehören dazu neben den Maßen auch die Bilddarstellungen davon, die zu einer Collage zusammengestellt werden.

Das Ergebnis ist eine Studie deiner Idee, dargestellt in einer Grundrissskizze und einer Möbelcollage, was beides deutlich macht, welche Idee hinter der Einrichtung steckt und welchen Stil (Farben, Formen, Möbel) das Zimmer aussagt.

Oder anders ausgedrückt: ein Raum-Konzept :)

Viel Erfolg dabei :)

MichelIe 
Fragesteller
 05.01.2015, 13:44

Danke!

Ohje das hört sich aber ein wenig kompliziert an... Also eine Collage habe ich schon, gestern habe ich versucht per Skizze zu gucken wo die Möbel am besten hin können. Wir sollen nur ein Raum planen der Wohn und gleichzeitig Arbeitszimmer ist.

Wie genau meinen Sie das mit den Kreisen und den Wegen einzeichnen? Ich habe sowas noch nie gemacht und könnte echt hilfe gebrauchen... Könnten sie mir eine Skizze zeichenen...grins

Also muss ich jetzt eine Skizze machen wo meine Möbelstehen soll, und anschließend in der Skizze den weg einzeichnen die mein Student meiner MEinung nach am häufigsten gehen würde? z.B vom Bettsofa zum Flur oder so?

Gibt es für sowas auch eine Mustervorlage, wie man beachtet wo was am besten stehen soll damit es den Student gut geht wenn er zuhasue ankommt?

z.B hatte ch überlegt den schreibtisch ans Fenster zu stellen damit mehr Tageslicht hat... Der Raum ist auch relativ klein und ich habe zwar die Maßen von mein Möbeln aber ob sie jetzt so reinpassen wie ich es auf meienr skizze habe weiß ich nicht...

Ich kann mir sowas immer schlecht vorstellen wenn ich kein Raum in natura gesehen habe..

Ich hoffe sie blicken durch wo mein Problem ist und können mir eventuell weiterhelfen...

VIELEN DANK!

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DieRaumagentur  05.01.2015, 14:22
@MichelIe

Hey Michelle,

klar, es ist nicht ganz einfach, aber wenn man sich etwas hineindenkt klappt es ganz gut. Mustervorlagen gibt es keine, jeder Raum ist individuell. Nicht umsonst gibt es gestaltende Berufe mit langer Ausbildungszeit ;)

Es sind doch nur zwei Funktionsbereiche im Raum unterzubringen: Arbeiten und Schlafen. Schrank, Kommode, Sofa etc. sind alle außen vor, das macht es doch schon viel leichter.

Wo würdest du in dem vorgegebenen Raum Schalten wollen und warum? (geschützte Ecke, Tür im Blick, aufgehende Sonne im Gesicht, Platz für Bücher, kein Blick auf das Schreibtischchaos, etc…) und wo würdest du lieber arbeiten wollen und warum? (Natürliches Licht, Ausblick ins Grüne, Tür nicht im Rücken, etc…)

Anbei ne kleine Skizze als erster Schritt, der dir vllt. weiterhilft. Nimm deine Möbel und platziere sie auf dem Grundriss im Raum, und dann stelle deinen Finger auf den Schreibtischstuhl und überlege, was du von dort alles siehst: die Wand vor der Nase oder den Blick in den freien Raum? Vielleicht schaust du nur aus dem Fenster und träumst?

Mache das gleiche mit dem Finger im Bett - wohin schaue ich: auf den Schreibtischstuhl und den Monitor? Auf einen Sessel? Das Fenster?

Und wenn ich in der Tür stehe: wie begrüsst mich der Raum. Licht und Chill-Ecke oder irgendetwas, was im Weg steht, muss ich erst um das Bett rumlaufen um in den Raum zu kommen, ist die Lauflinie (der Bogen, den ich laufe) frei, oder sehe ich zuerst den Schreibtisch, der mich ruft?

Wir laufen immer in Bögen, wir kommen ja fast gerade in den Raum hinein und biegen dann ab zu der Stelle, die wir aufsuchen wollen, daher sind Lauflinien immer in Bögen zu sehen. Alles was auf dieser Linie liegt ist ein Hindernis, alles andere wird niemals im Weg stehen.

An allem, was niedrig ist (bis Schienbeinhöhe) können wir dicht vorbeilaufen, an allem höheren (bis Handkante) laufen wir mit ½ Körperbreite Abstand vorbei, und an allem, was darüber hinausgeht laufen wir mit einer Körperbreite Abstand vorbei. Das heisst für uns: je niedriger die Möbel sind (zB. Bett), umso weniger Platz brauchen wir, um bequem daran vorbeizugehen, je höher sie sind (Kommode oder Schrank zB), desto mehr Platz benötigen wir, um frei daran vorbeizulaufen.

Nutze meine Skizze und deinen Finger als Hilfe, dann findest du sicherlich deine Lösung dazu. Deine Gedanken sind zumindest auf einem sehr guten Weg :)

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hier die erste kleine Skizze mit Laufweg und Funktionsbereichen eines Raumes mit entsprechenden Gedanken dazu. Natürlich ganz rudimentär, aber als Start durchaus geeignet ;)

Konzept-Start - (Architektur, Planung, Konzept)
MichelIe 
Fragesteller
 05.01.2015, 14:54

ah ok, vielen vielen liebend danke. (:

Also sollte ich skizzen am besten von oben zeichen ? Das ist doch dann sowas wie ein Ein-Punkt.Zentralobjekt oder den dies musss ich später auch noch machen.

Wie hängt man ein Bild mit an?

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DieRaumagentur  05.01.2015, 22:36
@MichelIe

gern :)

Ja, von oben ist es am leichtesten nachzuvollziehen. Dabei muss es nicht unbedingt eine Perspektive sein, eine Zweidimensionale Draufsicht wie die aus der Aufgabenstellung genügt völlig.

Jetzt heisst es "nur" noch, Möbel und Appartement zu einer Einheit werden zu lassen, und schlüssig begründen, warum man sich für diese Lösung entscheiden hat - dann hat man das Konzept erarbeitet...

Was beinhaltet denn "Wohnen"? Alles, was das Wohnen betrifft, also auch das Schlafen und Behältnismöbel wie Schränke und Kommoden, oder nur Wohnen, im Sinne von "Wohnzimmer"?

Und ist wirklich der ungewöhnliche Maßstab 1/30 gefordert? ^^

LG, Steffen

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MichelIe 
Fragesteller
 06.01.2015, 09:57
@DieRaumagentur

Achso, ja das wohnen beinhaltet auch das schlafen und Schränke.. Für die Zeichnung ja bei der Skizze ist das egal, schreibt man das Raumkonzept eig. als Text oder zeigt man das anhand einer zeichnung ?

Sprich müssen die Möbel dann ausgezeichnet sein oder reicht es wenn man einfach nur andeutet uuuuuuund muss man die Wandfarbe auch zeichnen?

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DieRaumagentur  07.01.2015, 12:06
@MichelIe

oh, dann wird der Raumbedarf doch noch etwas strapaziert ;)

Die Darstellung des Raumkonzeptes ist eigentlich die Zeichnungsform mit Text als Unterstützung. Die Andeutung der Möbel genügt, wenn sie im Folgenden noch als Bild dargestellt werden. Das kann zB eine auf den Grundriss verweisende Linie sein, und außerhalb der Zeichnung am anderen Ende der Linie ist dann ein Foto von dem Möbel auf das Blatt geklebt. Also einer Farbcollage nicht unähnlich.

Das Konzept sollte dem Betrachter auf den ersten Blick schon verdeutlichen, welche Absicht, welche Idee dahintersteckt, und auf den zweiten Blick ein paar nähere Infos dazu preisgeben.

Die Wandfarbe ist so gesehen auch Teil des Konzeptes, es würde aber genügen, wenn sie auf dem Moor-Board auftaucht, der Collage, auf der Farben und Möbel so angeordnet sind, daß die Stimmung des zukünftigen Raumes spürbar ist.

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Hey Michelle,

ich hab mal ne Skizze angefertigt, wobei ich die relevante Wand mit dargestellt hab. Im Maßstab 1/30 passt alles auf ein DIN A3 Blatt.

Ein Begleittext, der das Konzept (die Ideen dahinter) näher erläutert auf oder neben der Zeichnung könnte zB. so klingen können:

"Der Bewohner wird durch die Längsausrichtung des Parkettbodens in das Appartement hineingeführt, und bevor der Flur endet, zieht ihn das diagonale Lowboard nach rechts in den Wohnraum hinein. Hier konzentriert sich die Dielenausrichtung auf die hauptsächliche Blickachse, die zwischen Sitz- und Liegemöbel und dem Sideboard liegt.

Die geschlossene, raumhohe Schrankwand bietet zum einen dem Bett die nötige Geborgenheit, zum anderen ist dadurch kein weiteres Möbel im Raum notwendig, so daß die Einrichtung fast nur aus Kleinmöbeln besteht. Alle Behältnismöbel Weden von der Architektur aufgenommen.

Der Schreibtisch ist eine Erweiterung des Lowboards, nah am natürlichen Licht, mit einer tiefen Arbeitsfläche und dadurch großem Abstand zur Wand. Der Monitor ist der visuelle Übergang vom offenen Fenster bis zur langen Wand, so daß der Bewohner nicht mit dem Blick in die Raumecke arbeitet. Die Pflanze trennt den Wohn- vom Arbeitsbereich auf angenehme Weise ab.

Ziel des Einrichtungskonzeptes ist es, alle Funktionsbereiche im Raum so anzuordnen, daß keine Parzellierung des Raumes entsteht, aber dennoch bei Nutzung des einen, der andere nicht zeitgleich im Focus steht. Nur so kann man konzentriert arbeiten, ohne daß Sessel oder TV zum Faulenzen aufrufen. Nur so lässt es sich entspannen kann, ohne gleich die Lernaufgaben auf dem Schreibtisch präsent zu haben.

Dank des bequemen Sessels kann man auch mit Freunden einen netten Abend verbringen und bei so viel Stauraum wird alles seinen Platz finden und es wird immer klar und aufgeräumt sein.

Ein idealer Start in ein selbstständiges Leben für Studenten, die kaum mehr als ein Bett ihr Eigen nennen, wenn sie das Elternhaus verlassen, um studieren zu gehen."

Ich hoffe, es hilft dir weiter und bringt dich auf die richtige Idee ;) LG, S

Raumkonzept-Bsp - (Architektur, Planung, Konzept)
MichelIe 
Fragesteller
 17.01.2015, 13:43

Vielen lieben dank!

leider hatte ich ein Problemem mit meinem Internet weshalb ich dies erst heute gesehen habe, jedoch hast du mir sehr weiter geholfen mit deinen Tipps. Ich habe für meine angefertigte Mappe eine 1- bekommen und die wird direkt als Zeugnissnote eingetragen.

Danke also dafür! (:

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DieRaumagentur  17.01.2015, 17:06
@MichelIe

Hey, das ist doch top (:

aber bei so zeitigen Gedanken dazu und so viel Engagement war das doch klar, oder? :-p

Auf jeden Fall freue ich mich mit dir und gratuliere zu der erfolgreichen Umsetzung!

LG, S

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