Wie entkommt man einem Dilemma?

3 Antworten

Hey, guten Abend Dir!

Nach meiner Erfahrung, die jetzt noch nicht soo wahnsinnig viel ist, kommt es meist gar nicht darauf an sofort eine Entscheidung zu treffen und sich für das Eine oder gegen das Andere zu entscheiden.

Oft genügt es einem schon, wenn man die Frage die es zu entscheiden gilt umformuliert. Also ein Beispiel dazu:

Auf einer Party werden mir Drogen angeboten. Ich will die Jungs die sie mir anbieten beeindrucken und cool wirken, andererseits habe ich Angst vor Drogen und dem möglichen Kontrollverlust. Aber ich will auch nicht die Spielverderbertussi sein. Was tun?

Ich frage mich immer wie werde ich mich nach der Entscheidung fühlen? Keine Drogen genommen zu haben in seinem ganzen Leben kann man nur einmal aufgeben. Will ich das wirklich heute aufgeben? Ist mir die Anerkennung dieser Jungs so viel wert, dass ich für sie riskiere eventuell abhängig zu werden? Werden diese Jungs wenn ich abhängig bin mich auch noch cool finden? Was werden meine Eltern sagen? Wie werde ich selbst damit umgehen dass ich dann eben kein drogenfreies Leben geführt habe? Wie groß müsste ein Kick bei einer Droge sein, dass ich dafür so viel aufs Spiel setze? Gewinne ich außer einem wahrscheinlich kurzen Kick und etwas Anerkennung och irgendwas für mich? Ist die Anerkennung die ich hoffe mir so zu erkaufen wirklich echte Anerkennung oder werde ich dann nur zur dankbaren Kundin dieser Leute?

Alle diese Überlegungen führen ganz klar dazu, dass ich ziemlich sicher und auch mit innerer Stärke zu den Jungs, auch wenn sie noch so gut aussehen und noch so charmant sind, sagen würde: "Nein, Danke ich möchte nicht."

Das ist natürlich ein sehr vereinfachtes Beispiel. Aber versuch doch mal ob Du die Frage die Du dir stellst eventuell in mehrere Teilbereiche aufspalten kannst und ob diese Teilbereiche auch bestimmt was miteinander zu tun haben? Was auch sehr oft hilft ist einen Perspektivenwechsel zu machen und das Problem aus der Sicht einer anderen beteiligten Person zu versuchen zu sehen. Dabei fällt mir sehr oft auf, dass Leute gerade versuchen mich zu manipulieren.

Der Klassiker Hey ich brauche total dringend deine "Hilfe, Du bist die Einzige die das kann! Bitte hilf mir!" z.B. bei Mathe. Und wenn ich dann nachfrage: Was hast Du denn schon versucht um es selbst hinzubekommen, kommt: Nix.

Klar muss ich ne blöde Freundin sein wenn ich sie voll reinrasseln lasse. Aber ich wäre eine noch viel blödere Freundin wenn ich sie abschreiben lasse, sie nichts lernt und am Ende ihr Abi verk*ckt.

Also: Beschreibe erstmal genau für Dich das Problem und zwar in allen Facetten und aus allen Perspektiven. Oft wird dann schon klar was zu tun ist.

Um sowas zu überdenken bieten sich Wanderungen oder Spaziergänge an. Irgendwas wobei man sich körperlich bewegt und nach Möglichkeit immer den gleichen Bewegungsablauf hat.

  • Ein mal durchatmen/kleinen Spaziergang machen
  • Das Dilemma klar benennen (z.B.: Ich habe Problem XY. Wenn ich als Lösung das und das mache, passiert aber das.)
  • Falls es das gibt, die zwei Fronten gegenüberstellen und die Sichtweisen von ihnen benennen (geht gut auf Skizzen)
  • Lösungsansätze finden, kombinieren und ggf. mit den Fronten erweitern
  • Akzeptieren, dass man für ein Dilemma meist nie die „perfekte Lösung“ ohne Schmerz/Kompromisse findet

Für genauere „Anweisungen“ wäre das Thema des Dilemmas ganz gut


Meiner Erfahrung nach, erledigen sich erstaunlich viele Probleme von selber, wenn man einfach nichts tut.

Einen besseren Rat kann ich leider nicht geben ohne genauere Angaben.

LG.