Wie akzeptiere ich ein fremdes Kind?

9 Antworten

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Ihr tut mir alle leid. Der Vater, der eine untreue Freundin hatte, das Kind, dass nun keine Mutter mehr hat (zumindest sie nicht täglich sieht und in dir auch kein Ersatz zu finden ist) und seinen leiblichen Vater nicht kennt und sein Geschwisterchen auch nicht täglich sieht und auch du tust mir leid.

Ich kann verstehen, dass dir das nicht so leicht fällt, das Kind zu akzeptieren. Gerade auch, weil du das Kind jetzt mit deinem Freund garnicht mehr verbindest. Er hat aber wiederum Vatergefühle für den Kleinen, weil er ihn eben aufgezogen hat. Das Kind abzugeben ist zu viel verlangt und für beide grauenvoll.

Wenn du damit nicht klar kommst, musst du leider gehen. Du kannst nicht erwarten, dass er sich entscheiden soll. Entweder du arrangierst dich irgendwie damit, oder du findest eben keinen Platz in dieser Familie. -.-

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durch das Leben und sammeln von Erfahrung
YBCO123  18.01.2022, 08:30

sehe ich auch so. Wobei es hier belanglos ist, dass eine ehemalige Freundin "untreu" war oder nicht...man muss an das Kind denken, nicht an sich!

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ShadyAngel90  18.01.2022, 08:40
@YBCO123

Dennoch tut er mir leid, weil es sicher auch ein Schlag war zu erfahren, dass es nicht sein leibliches Kind ist und jetzt sitz er auch noch zwischen den Stühlen. Stelle ich mir schrecklich für alle Beteiligten vor.

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YBCO123  18.01.2022, 08:42
@ShadyAngel90

ja, aber ein nicht-leibliches Kind ist immer noch ein Kind. Und Vater kann er dennoch sein - die Gene im Kind ändern daran Null.

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ShadyAngel90  18.01.2022, 08:46
@YBCO123

Das stimmt. Mein Bruder hat auch einen Sohn, der nicht von ihm ist. Trotzdem ist die Liebe und das Verhältnis anders als zu seinen leiblichen Kindern. Das merkt man. Er macht das nicht mit absicht. Aber der Große bekommt halt oft den Ärger ab. Liegt vielleicht auch daran, dass er der älteste der Kinder ist. Mein Bruder ist genauso groß geworden. Er ist mein Halbbruder und mein Vater hatte es nicht leicht mit ihm. Meine Mutter allerdings auch nicht. Er war ein schwieriges Kind. Vielleicht auch gerade deswegen.

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Ich kann dir nur sagen, wie ich es akzeptiert habe: Indem man sein eigenes Ego herunterschraubt zum Wohle eines Kindes, das sich auch nicht ausgesucht hat, zur falschen Zeit am falschen Ort bei den falschen Eltern zu landen.

Strafe nicht das Kind dafür, dass die Mutter verantwortungslos gehandelt hat. Das Kind hat es damit schon schwer genug. Schluck deinen übermäßigen Stolz herunter und öffne dein Herz. Mehr kann ich dazu nicht sagen. Es gibt keinen einfachen Weg.

Das Ganze passiert im Kopf. Ich habe eine Enkelin die nicht meine Enkelin ist. Das Alter passt nicht, die Farbe passt nicht, aber sie hat entschieden dass ich der Opa bin (warum Opa und nicht Onkel weiss ich nicht)und so halten wir das jetzt seit über 7 Jahren . Ich habe keine eignen Kinder, und es funktioniert wunderbar. Ich habe mir gesagt "wenn sie will dass ich Opa bin dann bin ich es halt" und nicht "wenn sie will dass ich Opa bin dann mache ich es eben"

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Zunächst mal: Kinder sind keine Gegenstände, die man nach Belieben mal eben weggeben kann (so einfach wie sich das Jugendamt das vorstellt). Auch wenn das Kind von einem anderen ist und dein Partner nicht der Vater ist, hat es denn deshalb weniger Liebe verdient? Kinder können nichts dafür, dass sie auf der Welt sind.

Natürlich ist es nicht leicht, die Kinder eines/einer anderen zu akzeptieren, vor allem, wenn man gern eigene hätte, aber Kinder sind die schwächsten Glieder in der Familie und mal sollte sie nicht ohne weiteres einfach aus dem gewohnten Umfeld, was ja nun mal ihr Zuhause ist, reissen. Stell dir mal vor, da kommen fremde menschen und reissen dich aus dem Umfeld raus, was du lange zeit dein Zuhause nanntest. Seelische Schäden sind da eindeutig vorprogrammiert.

Ist schon sehr befremdend was du da schreibst: Wenn du einen Partner wählst, musst du ihn akzeptieren, so wie er ist. Du kannst dir nicht am Servierbrett aussuchen, was für dich gut oder nicht so gut ist. Er hat ein Kind, das bei ihm lebt - das wirst du akzeptieren müssen, oder halt die Beziehung vergessen.

Ein Kind ist ein Kind, dabei ist es egal, wessen Gene es in sich trägt. Es ist für dich komplett egal, da es ja nicht mal dein Kind ist - wie kann man ein Kind ablehnen, nur weil es nicht die Gene des Partners hat? Ein Kind ist immer eine Bereicherung - andere wären froh, wenn sie ein Kind hätten.

Wäre ich der Mann, würde ich ehrlich gesagt die Beziehung mit dir abbrechen, wenn du so denkst - du zerstörst aus Egoismus heraus nicht nur das Leben des Kindes, sondern auch das des Mannes - das sind klare Worte, aber es ist so.