Widerspruch bei Ablehnung Mutter Kind Kur
Hallo zusammen,
könnt ihr mir bitte einmal sagen, wie "einfach" eure Kur / bzw. auch mehrfach Kuren bewilligt worden sind? Der Hintergrund ist folgender:
Ich habe wegen Erschöpfungszustand / Überforderung und Migräne eine Mutter-Kind-Kur beantragt. Diese wurde mit der Begründung abgelehnt, dass noch nicht alle Möglichkeiten vor Ort ausgeschöpft worden wären. Hiergegen habe ich Widerspruch eingelegt. Danach kam wieder eine Ablehnung mit der Begründung, dass ich in meiner Lebensplanung zu unentschlossen wäre (zur Erklärung: Wir sind beim Kinderwunschzentrum in Behandlung, weil wir gerne noch ein zweites Kind hätten - das weiß die Krankenkasse natürlich - und ich bin in Teilzeit berufstätig), ich solle mich entscheiden ob ich noch ein zweites Kind möchte oder aber meinen Beruf aufgebe, da ja mit einem weiteren Kind weiterhin eine Überforderung absehbar wäre. Ich bin allerdings der Meinung, dass eine Kur ja dazu dient, den aktuellen Gesundheitszustand zu verbessern und nicht für sämtliche Eventualitäten der Zukunft angewandt werden kann. Bei beispielsweise einer dreifachen Mutter verändern sich die Lebensumstände nach einer Kur ja auch nicht dahingehend, dass die Allgemeinbelastung weniger werden würde. Hat jemand gleiche / oder ähnliche Erfahrungen gemacht oder kann mir einen Tip geben, wie ich die Kur doch noch bewilligt bekomme?
Vielen Dank und liebe Grüße
Yvonne
7 Antworten
Erst mal finde ich es total unverschämt, was deine KK dir da geschrieben hat. Und, du musst ja gar keine Ambulanten maßnahmen gemacht zu haben, da bei mutter-Kind-Kuren das "Ambulant vor Stationär" nicht gilt. Das ist sogar ein Gesetz. Das würde ich der KK erst mal sagen. Dann bitte deinem Arzt er soll dir ein detaliertes Dringlichkeitsattest ausstellen, er soll dort genau reinschreiben, warum du eine Mukikur brauchst. Sonst melde dich bei:
Wende Dich an eine Caritasberatungsstelle. Die kriegen das für Dich durch. Zunächst lehnen die Kassen immer erst ab. Lass den Widerspruch von denen verfassen. Aber mal ganz im Ernst, überdenke das zweite Kind zu bekommen, wenn es Dir wirklich dauerhaft besser geht. Das nun einzuplanen ist tatsächlich gezielter Wahnsinn.
Das der Widerspruch selbst abgelehnt wurde, hab ich überlesen. UNd die gesetzlichen lehnen tatsächlich in den meisten Fällen Kuren ab (laut Info der Caritas).
Mit damales 5 Kindern, ganztägiger Berufstätigkeit, einem alkohokranken Mann, dem entsprechend angegriffener Ehe und völlig fertig mit den Nerven wurde mir eine Kur abgelehnt. Leider war ich zu "müde", um mich dagegen zu wehren. Tipps habe ich dem entsprechend keine, aber ich finde das einfach nur doof! Setz das durch!!!
Die Krankenkasse hat doch Recht. Und wenn Du es jetzt schon nicht schaffst, alles auf die Reihe zu kriegen, dann solltest Du Dir das mit dem zweiten Kind auch überlegen - es wird nicht einfacher!
Wenn Du schon einen Widerspruchsbescheid hast, dann lass die Klagefrist nicht verstreichen sonst wird der Bescheid rechtskräftig!
Der Hinweis mit der Beratungsstelle ist gut - die können Dir ggf. auch bei der Klagebegründung helfen. M.E. sind immer noch die Sozialgerichte zuständig - eine Klage ist gerichtsgebührenfrei und Du brauchst keinen Anwalt. Dort besteht Amtsermittlungspflicht, d.h. das Gericht wird ev. die behandelnden Ärzte etc. anschreiben.
Nein, 1. wird nicht "immer" abgelehnt, es sind oft bestimmte Kassen, die das tun (bspw. die KKH) und 2. ist sie bereits in den Widerspruch gegangen. Jetzt ist nur noch eine Klage gegen den Bescheid möglich. Im Übrigen finde ich die Argumente der KK nicht ganz von der Hand zu weisen. Ich kann nicht einerseits Überlastung mit dem Kind geltend machen, andererseits aber eine Kinderwunschbehandlung wegen eines zweiten Kindes vornehmen lassen. Das beißt sich in der Tat.