Werden im öffentlich-rechtlichen Fernsehen zu viele Krimis produziert?
Sind die finanziellen Mittel welche das öffentlich-rechtliche Fernsehen für die Produktion von Krimis ausgibt gerechtfertigt?
Die Auswahlmöglichkeit "Ja" bezieht sich auf die Frage in der Überschrift.
Das Ergebnis basiert auf 23 Abstimmungen
11 Antworten
Es hält sich so die Waage - offenbar verlangt der Markt danach und die Formate sind ja auch erfolgreich, von daher passt es. Ich habe nicht den Eindruck, dass Krimiserien das Programm dominieren; die Defizite liegen woanders.
Schlimmer sind irgendwelche kitschigen Degeto-Liebeskomödien, stets merkeltreue Nachrichten anstelle des früheren Kohl-Funks, verworrene Psychothriller und wunderliche Dramas, Volksmusik, diese modernen Tatorte mit Ermittlern, die durchweg psychische Probleme zu haben scheinen und diese klemmimäßigen politisch korrekten "Hitlerfilme" über die Nazizeit, in deren Handlung meist eine mehr oder weniger "verbotene" oder von den Älteren nicht gebilligte Liebesbeziehung mit eingebaut wird, was das Ganze dann zur Schmonzette verkommen lässt, während der erhobene Zeigefinger natürlich auch mitmischt. Jährlich werden neue Filme dieser Machart produziert ... obgleich die Geschichtsbücher doch viel mehr hergeben. Und ich finde es einfach nur überzeichnet. Ein paar SOKO-Krimis, damit Opa Heinz am Vorabend unterhalten wird und in den Werbespots gleichsam über Haftcremes für die Dritten oder Potenzpillen aufgeklärt wird, sind da eigentlich harmlos und stören nicht weiter.
Das Thema ist aber nicht neu; das ging ja schon so ab ca. 2005 los - ich sage mal so: Als ich neulich einen 2001er Spiegel (ca. Juni/Juli 2001) zum zehnjährigen ARD-Jubiläum von "Boulevard Bio" las, wurden damalige ARD-Verantwortliche zitiert, Alfred Biolek sei ihr letzter richtiger Unterhaltungsstar. Damit hatten sie Recht - nach "Bio" ist wirklich nix mehr gekommen. Das ZDF hatte noch seine vielseitige Geheimwaffe Thomas Gottschalk, ansonsten war's das.
"Andere Meinung", weil ich jetzt nicht genau weiss, ob ich mit einem "Ja" die Frage beantworte, ob zu viele Krimis produziert werden oder ob die Ausgaben gerechtfertigt sind.
Sendungen werden in der Regel möglichs gewinnbringend (in diesem Falle: je höher die Einschaltquote, um so besser für den Sender) produziert. In diesem Sinne: Produziert ein Sender viele Krimis, dann scheint die Fanbase dafür zu bestehen und die Einschaltquoten bei solchen Ausstrahlungen hoch genug zu sein, um weiteres Geld zu investieren. Dabei geht es nicht darum, ob MIR die Sendungen gefallen (das tun sie in der Regel nicht), sondern darum, ob eine Mehrheit der anderen Zuschauer sich an diesen Produktionen orientiert.
Ja
Sind die finanziellen Mittel welche das öffentlich-rechtliche Fernsehen für die Produktion von Krimis ausgibt gerechtfertigt
Nein
Sie finden offensichtlich ihre Zuschauer. Aus meiner Sicht wären es aber tatsächlich zu viele. Ich könnte aber auch auf Carmen Nebel oder Rote Rosen verzichten.
Naja also die Produktionen sind im Regelfall ja schon sehr billig. Somit sind das nicht gerade gewaltige Unsummen die für eine Folge ausgegeben werden. Das ist aber auch der Grund warum ich die nicht ausstehen kann.
Von daher ist für meinen Geschmack jeder Euro der in einen X-Tausendsten Tatort aus gegeben wird verschwendet.
Aber es gibt eben auch viele die das schauen.
Gerade im Bezug der Einnahmen der Öffentlich-Rechtlichen die durch die GEZ quasi staatsrechtlich, finanziell abgesichert sind, verbrauchen wohl die Krimis jeglicher Art nur ein Bruchteil von den Gesamteinnahmen. Wobei noch angemerkt die GEZ Gebühr fast nur eine Richtung kannte: Den Weg nach oben! Wobei ich mal gerne wissen würde, wie sehr alle Räte von ARD/ ZDF und Spartenkanäle finanziell versorgt wurden und werden. Im kleinem Anteil würde ich Asporc zustimmen, das die Anzahl der Tatorte in den letzten Jahren stetig gewachsen ist. Wobei die Qualität deutscher Schauspieler, gefühlt seit 30 Jahren, zu wünschen übrig lässt. Wogegen die Engländer, mit als Hauptproduzent von Death in Paradise, eine immer erfolgreich werdende Krimiserie produzieren konnten, ähnlich erfolgreich wie die Rosenheim Cops, sind viele Tatorte naja nichts für mich.