Werden Die Grünen bald unter 5% fallen?

10 Antworten

Nein, das wird nicht geschehen, auch wenn die Grünen, sobald sie in der Regierung sind, viele Federn lassen müssen. Sie sind im Zwiespalt gefangen, mehrheitsfähige Politik gestalten zu müssen und müssen sich dabei gelegentlich bis zur Unkenntlichkeit verbiegen, um das alles noch in ihrem politischen Dunstkreis zu vermitteln.

Dazu begehen die Grünen im Bundestag den klassischen Fehler, mit gut gemeinten, aber schlecht erklärten Aktionen viele Menschen vor den Kopf zu stoßen. Das wird auch bei ihnen einen Lernprozess in Gang setzen, denn zwei, drei verlorene Landtagswahlen haben bei vielen Parteien schon oft Erstaunliches bewirkt.

Ich schätze sie immer noch als die Partei, die den Leuten auch sagt, dass die anstehenden Aufgaben wichtig sind, dass sie auch teuer sind und dass sie noch viel teuerer werden, wenn man sie aufschiebt.

Im Augenblick ist es eigentlich nur die Heizungsgeschichte, die sie falsch angepackt und viel zu früh hinausposaunt haben. Dazu ist auch diese Partei ein Stück weit im Filz angekommen, in dem gute Pöstchen verteilt werden. Das ist leider absolut nichts Ungewöhnliches, wenn man an den Fleischtöpfen der Macht sitzt.

Schon nach der nächsten Jahrhundertflut oder Atomkatastrophe kann sich das Blatt sehr, sehr schnell wieder wenden.

SyntaxError95  16.05.2023, 14:24

Sehe ich genauso wie du, wobei das mit dem Heizungstheater auch teilweise auf die Kappe der Medien geht, die dieses Thema zu früh nach außen getragen haben obwohl das Thema noch Teil der politischen Debatte war. Jetzt wird das Thema medial immer wieder aufgefahren, klar das bringt Klicks, trägt allerdings zur Polarisierung bei.

Mittlerweile ist das Gesetz ziemlich fair und brauchbar. Das mit den Wärmepumpen ist aufgrund der Klimaziele sowieso unvermeidlich, allerdings zusätzlich technologisch sinnvoll.

0

Nein.

Wie alle ideologischen Parteien haben sie mächtig an Biss verloren seit sie in der Regierung sind. Man kann im Wahlkampf ja viel versprechen und alles anprangern doch wenn man tatsächlich regieren muss, zähmt und demütigt das doch stark. Und wenn die reale Politik dann nicht hergeben kann was man vorher quasi-revolutionär versprochen hat, leiden darunter die Umfragewerte.

Wenn die Grünen so weit fallen, dass sie bald nicht mehr Mitregieren, können sie wieder mutiger und ideologischer werden und aus der Opposition heraus erstarken wenn sie alles besser wissen aber nichts beweisen müssen.

Das lief mit den Linken nicht anders und würde mit der AfD nicht anders laufen (Ohgott ich hoffe es kommt nie dazu). Im tatsächlichen Politikbetrieb verlieren die ganz schnell an Glanz.

Außerdem haben die Grünen inzwischen eine viel zu breite Basis und sind viel zu gut etabliert um unter 5% zu fallen. Das wäre nur möglich mit einer neuen Partei welche die Nische der Grünen besetzt und deren Wähler bedient.

Nein, die Grünen kommunizieren derzeit nur nicht geschickt.

Das nutzen derzeit alle, die ohnehin mit Umweltschutz, alternativen Energien und Ökologie nichts am Hut haben um normale Vorgänge zu skandalisieren. Und dies schlägt sich halt in Umfragewerten wider.

Fast jeder Minister, ob auf Bundes- oder Landesebene wechselt die Spitzen seines Ministeriums und der diesen unterstellten Behörden gegen Personen aus, die Inhaltlich das Programm des neuen Ministers mittragen, wenn es zu einem Regierungswechsel kommt. Das verhindert, dass halbgare Geschichten ausgeplaudert werden und nicht das eigene, vom Vorgänger besetzte Ministerium dem neuen Minister in den Rücken fällt und seine Politik konerkarriert.

Wie das läuft, wenn man dies nicht tut, konnte man ja deutlich bei dem Verteidigungsministerium und dem diesen unterstellten Beschaffungsamt sehen.

Umfragen und Medienhisterie vergehen so schnell wie sie gekommen sind, zumal der Wähler offensichlich sehr vergesslich ist. Anderfalls müsste die CDU/CSU schon längst unter 20% liegen oder die AfD/FDP/Linkspartei aus ihrer unbedeutenden Rolle längst in der Bedeutungslosigkeit verschunden sein, bzw. die SPD nicht über 150 Jahre die Politik in Deutschland gestaltet haben.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Insiderwissen

Sicher nicht! Die Grünen haben eine kleine, bundesweit recht stabile Wählerschaft.

Sie sind an 11 Landesregierungen und in der Bundesregierung beteiligt. Nur im Saarland sind sie nicht vertreten.

Schwieriger wird es mMn eher für die FDP. Sie ist nur an zwei Landesregierungen und der Bundesregierung beteiligt und in 6 von 16 Landesparlamenten nicht vertreten. Deren Klientel ist deutlich kleiner und 'wankelmütig'.

Altersweise  16.05.2023, 14:10

Ja, aber die Partei leistet sich den Luxus, als koalitionsinterne Opposition zu fungieren. Das war eigentlich immer die klassische CSU-Aufgabe.

0
Spikeman197  16.05.2023, 14:21
@Altersweise

Ist das eigentlich sarkastisch gemeint? Im Prinzip gebe ich Dir Recht. Vorteilhaft fnde ich das allerdings nicht!

ZB 'freut' sich Lindner in Bremen im Parlament zu sein und nimmt das Ergebnis als 'Ansporn'. Ich würde das aber eher kritisch sehen, weil sie es nur ganz knapp mit Mühe und Not geschaft haben.

0
Altersweise  16.05.2023, 14:33
@Spikeman197

Irgendwie muss man ja auch Niederlagen möglichst als Sieg verkaufen. In Bremen hat die SPD auch nur deshalb dazugewonnen, weil sie einen Teil der in den vorherigen Wahlen verlorenen Stimmen wieder erhalten hat.

Der "fulminante Sieg" ist also nur eine kleine Katastrophenkorrektur der Ergebnisse der Wahl 2019.

0
Spikeman197  16.05.2023, 14:39
@Altersweise

Klar! Ich finde die +/- 5 % auch nicht soo spektakulär, wenn sie nicht aus dem 'fremden' Lager kommen!

In D nehmen sich Parteien rechts und links der Mitte vor allem innerhalb ihres Bereichs die Stimmen ab. Die Gewinne der SPD sind hier die Verluste der Grünen, die vor 4 Jahren ein StimmungsHoch hatten. Die politische Stimmung verschiebt das kaum! Aber es könnte die MachtVerhältnisse verschieben, wenn die SPD eine GroKo macht, oder wie in Berlin sogar den RB Posten abgibt.

Früher wurde es vor allem interessant, wenn die Stimmen zw. rechts und links ausgetauscht wurden. Aber jetzt haben wir ja häufig 'unklare' Ergebnisse...

2
eingew  16.05.2023, 15:15
@Altersweise
Irgendwie muss man ja auch Niederlagen möglichst als Sieg verkaufen. In Bremen hat die SPD auch nur deshalb dazugewonnen, weil sie einen Teil der in den vorherigen Wahlen verlorenen Stimmen wieder erhalten hat.

Es stimmt, dass das seit langer Zeit die gängige Praxis ist und sich damit möglicherweise zur selbsterfüllenden Prophezeiung etabliert hat. Wenn man sich ältere Interviews anguckt, gab es aber auch mal eine Zeit, wo Politiker auch die Schwächen ihrer Parteien offen zugeben konnten, ohne dass es ihnen geschadet hätte.

Das aktuelle Extrem, selbst offensichtliche Schwächen noch zu verleugnen, ist mMn für die öffentliche Wahrnehmung eher schädlich, weil es suggeriert, dass man sich auch nicht verbessern müsste. Jeder unzufriedene Wähler wird davon nur weiter abgeschreckt. Und wenn man sich die Wahlbeteiligung angeht ist das möglicherweise einer von vielen Punkten, die man möglicherweise mal überdenken sollte.

0
Spikeman197  16.05.2023, 15:51
@eingew

hmm, mag sein, vllt. fällt mir das auch nur beim FDP-Lindener besonders auf, weil ich ihn und seine Partei ganz anders sehe, als er selbst!

Haben sie ein 'schlechtes' Ergebnis, müssen sie sich 'mehr' anstrengen. Konnten sie ihr (schlechtes) Ergebnis 'halten', sind sie 'auf einem guten Weg'.

Das deren ganzer Kurs und ihr Verhalten im Bund falsch sein könnte und überdacht werden müssten, kommt ihm nicht in den Sinn!

Das ist natl. auch an den Wahlen nicht wirklich abzulesen und die meisten gehören sowieso nicht zur Klientel der FDP. Aber wie die potentiellen FDP-Wähler das alles sehen, steht gar nicht zur Debatte! Als sie das letzte mal mit der CXU an der Regierung waren, waren die so unzufrieden, dass die FührungsSpitze umgebaut wurde. Jetzt fragt man wohl lieber nicht nach, oder so! GG

2

Lange Rede, kurzer Sinn:

Nein!

Helrian  16.05.2023, 14:04

Das war keine Lange rede

1