Wer kennt ein gedicht über Augen?

3 Antworten

Ein eigenes, auch nicht so gut gelungenes Gedicht ist attraktiver als ein geliehenes oder gar geklautes fremdes. Du wirst ja ihre Augen irgendwie toll finden, wenn du ihr darüber ein Gedicht schenken willst (oder ist das nur Strategie, um sie rumzukriegen?!). Versuch einfach mal, deine Gefühle in Worte zu fassen. Was empfindest du bei ihrem Anblick? Je nachdem kannst du Vergleiche ziehen. Findest du sie beruhigend, bietet sich ein See an, man kann sich in Augen verlieren wie in einem Sternenhimmel, sie glitzern wie die Sonne auf dem Wasser oder lodern auf wie eine Flamme - es gibt so viele Möglichkeiten, seine Anziehung auszudrücken... Du kannst auch deinen eigenen Versuch mal hier reinstellen und ich schau mir das an und helf dir z.B. mit dem Metrum.

Meine Augen

Deine Augen

Augen

nn

Ich will dran saugen

und sie staubsaugen

sonst bekommst du Standpauken

Oh Augen

wie sehr ihr funkelt

schließ sie,

und sie wie es abdunkelt

Denn Rosen sind Rot

Feigen sind Blau

Deine Augen sind grau das weiß ich genau

(Zitat Ulrich von Bullaugen)

Augen in der Großstadt

Wenn du zur Arbeit gehst am frühen Morgen, wenn du am Bahnhof stehst mit deinen Sorgen: da zeigt die Stadt dir asphaltglatt im Menschentrichter Millionen Gesichter: Zwei fremde Augen, ein kurzer Blick, die Braue, Pupillen, die Lider - Was war das? vielleicht dein Lebensglück... vorbei, verweht, nie wieder. Du gehst dein Leben lang auf tausend Straßen; du siehst auf deinem Gang, die dich vergaßen. Ein Auge winkt, die Seele klingt; du hast's gefunden, nur für Sekunden... Zwei fremde Augen, ein kurzer Blick, die Braue, Pupillen, die Lider - Was war das? Kein Mensch dreht die Zeit zurück... Vorbei, verweht, nie wieder. Du mußt auf deinem Gang durch Städte wandern; siehst einen Pulsschlag lang den fremden Andern. Es kann ein Feind sein, es kann ein Freund sein, es kann im Kampfe dein Genosse sein. Er sieht hinüber und zieht vorüber ... Zwei fremde Augen, ein kurzer Blick, die Braue, Pupillen, die Lider - Was war das? Von der großen Menschheit ein Stück! Vorbei, verweht, nie wieder.

Kurt Tucholsky