Welches Fieberthermometer misst am genauesten?
Zuletzt hatte ich ein digitales Fieberthermometer (für den Mund), das gab jetzt den Geist auf und gibt nur noch komische Zeichen von sich. Also ein neues muss her. Auch wegen der Kinder die Frage: welches Thermometer misst am genauesten, was soll ich mir anschaffen?
9 Antworten
Ein digitales Thermometer mit flexibler Spitze zur Messung im Ohr. Dabei sollte das Ohr am oberen Rand genommen werden und waagrecht leicht nach aussen gezogen werden, sodass sich ein gerader Gehörgang ergibt. Bevor man aber Fieber feststellt, sollte man seine eigen Grundtemperatur kennen. Diese kann von 36 - 38 Grad schwanken. Eine Woche lang je 3 mal am Tag messen und Durchschnitt bilden. Erst dann kann man feststellen, ob die Temperatur erhöht ist.
Vorsicht, bei dieser Diskussion kommen immer wieder die tollsten Mythen auf's Tablett !
Erstmal generell zum Thema Genauigkeit beim Fiebermessen:
Es gibt Digitalthermometer, die auf zwei Nachkommastellen genaue Werte ausgeben. Ketzerische Frage: Macht das wirklich Sinn ?
Viel mehr als die Thermometer ist die Messtechnik für das Ergebnis entscheidend.
Die Flüssigkeitsthermometer (früher Quecksilberthermometer, die ab 2009 in der EU nicht mehr verkauft werden dürfen, jetzt ersetzt durch Thermometer mit einer neuartigen Legierung) haben eine hohe Genauigkeit, den Vorteil, dass sie IMMER funktionieren, aber erstens relativ träge sind (Messdauer) und leicht zerbrechen können (Haushalt mit kleinen Kindern !)
Die Digitalthermometer (vorausgesetzt: vernünftiger Hersteller) sind in der Regel schnell und zuverlässig, allerdings ist oft die Batterie leer, wenn man messen muss. Hier gibt es übrigens Thermometer mit flexibler Spitze, das soll für Säuglinge angenehmer sein.
Die Ohrthermometer (wobei ich einschränken muss: hier gibt es etliche gnadenlos schlechte Hersteller !) sind von der Technik her ebenfalls äuserst exakt. Allle anders lautenden Gerüchte sind ausschliesslich die Folge von Messfehlern der Anwender ! Das Thermometer kann nichts dafür, wenn die Temperatur des Gehörganges und nicht die des Trommelfells gemessen wird oder wenn das Ohr durch Ohrenschmalz so verstopft ist, dass falsch niedrige Werte ermittelt werden. Beim Ohrthermometer ist es unerlässlich, sogenannte "Blindwerte" zu bestimmen, also die Temperatur ohne Fieber ... die kann durchaus bei unter 35 Grad liegen ! Ist aber kein Problem, denn dann heisst 36,5 Grad bereits "erhöhte Temperatur".
Stirnthermometer sind bis heute nicht wirklich ausgereift, und komplett unbrauchbar sind diese Folien, die mit Flüssigkristallen gefüllt sind und Farbumschläge zeigen. Tolle Technik, aber am Körper leider viel zu ungenau.
Nochmal zur Messtechnik: Die genaueste und störunempfindlichste Methode ist und bleibt REKTAL. Oral ist schon ungenauer, unter der Achsel oder in der Leiste sollte man gar nicht mehr praktizieren. Und beim Ohr - wie gesagt - muss man wissen, wie man das Thermometer ansetzen muss, dann sind auch dort die Werte sehr gut verwendbar, vor allem bekommen Sie unter Umständen sehr frühzeitig Hinweise auf eine Mittelohrentzündung und können gegebenenfalls früher zum Kinderarzt gehen.
Als "Universalthermometer" für die ganze Familie würde ich ein ganz "normales" Digitalthermometer in der Apotheke kaufen, das aber einmal jährlich (zB beim Frühjahrscheck der Hausapotheke) auf Funktion testen.
Habe ein handelsübliches Digital-Fiebermessgerät. Bei den Kinder: mit flexibler Spitze - weil ich bei ihnen im Po messe.
Mit Ohrmessgeräten hatte ich früher schlechte Erfahrungen - Probemessungen ergaben Unterschiede von über 1 Grad Celsius - habe seither keines mehr benutzt.
Das gute alte Quecksilberthermometer. Das benutze ich immer wenn einer aus der Familie wirklich fiebert, nachdem ich die Werte mehrerer verschiedener Thermometer mal verglichen habe.
Im After (PO) ist es am genausten und am schnellsten auch