Welche Symptome treten bei einer Schädigung des Präfrontalen Cortex auf?

3 Antworten

Bei einer Läsion in den kognitiven Anteilen des Frontalhirns treten kognitive Störungen auf. Neben Problemanalyse-Störungen und Störungen der Ideenproduktion kann es zu sprachlicher Reduktion kommen. Die Umstellungsfähigkeit geht zurück und der Patient neigt zur Perseveration. Teilweise tun sich die Patienten mit Regelbeachtung und Regelverstößen schwer.

Routinehandlungen werden nicht gezielt eingesetzt. Die Plausibilität von Handlungen wird nicht mehr kontrolliert. Alternativpläne entwickeln die Patienten kaum oder gar nicht. Sie haben Schwierigkeiten, wenn sie mehrere Informationen gleichzeitig beachten sollen. Handlungskonsequenzen sehen sie nicht vorher. Darüber hinaus lernen sie nicht aus Fehlern und handeln impulsiv.

Ihre Willensstärke geht oft zurück. Das Frontalhirnsyndrom kann sich auch vorrangig in Verhaltensstörungen manifestieren. Bei der Pseudodepression nach Frontalhirnschädigung kann eine motorische Verlangsamung und Sprechverarmung eintreten. Auf Ebene der Sensorik ist eine mangelnde Reaktionsfähigkeit bis hin zur Apathie denkbar.

Emotional-affektive Symptome wie eine niedergeschlagene Grundstimmung mit geringem Selbstwert, Selbstablehnung oder emotionaler Gleichgültigkeit sind denkbar. Antriebs- und Interessenverlust, Initiativverlust und eine Reduktion des sexuellen Verlangens treten ein.

Neben einer Vernachlässigung des eigenen Erscheinungsbilds tritt sozialer Rückzug ein. Auf kognitiver Ebene entsteht neben Entscheidungsunfähigkeit vor allem eine Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörung. Schlafstörungen und Müdigkeit prägen den Biozyklus. Von der Pseudodepression ist die Pseudopsychopathie nach Frontalhirnschädigung zu unterscheiden.

Motorische Hyperaktivität trifft hierbei auf sensorische Halluzinationen. Eine manisch euphorische Grundstimmung kann genauso vorliegen wie paranoide Wahnvorstellungen und Aggressionsausbrüche. Gefühlsregungen wie Lachen und Weinen sind nicht mehr angemessen.

Neben Hypersexualität treten mangelndes Taktgefühl, soziale Konventionslosigkeit, mangelnde Distanzierungsfähigkeit, Enthemmung, Vulgärsprache und Konfabulationen auf. Kognitiv sind die Patienten oft ideenflüchtig, witzelsüchtig oder aufmerksamkeits- und konzentrationsgestört. Das biozyklische Schlafbedürfnis geht zurück.

Woher ich das weiß:Recherche

Enthemmung und Störung der Planungsfähigkeit.