Welche spezifischen Erlebnisse oder persönlichen Begegnungen haben dazu beigetragen, dass du in deiner politischen Überzeugung standhafter geworden bist?

10 Antworten

Von Experte Udavu bestätigt

Naja, "standhafter" ist so eine Sache... ich möchte ja auch nicht stur oder festgefahren erscheinen, also höre ich mir ziemlich viel an (aus aus politisch ganz anderen Richtungen als die, die ich selber vertrete).

Ich bin aber nach wie vor überzeugter Europäer und Befürworter der EU.
Beigetragen hat dazu ein Besuch in Verdun (der die Folgen des 1. Weltkrieges ganz deutlich vor Augen führte), damals war ich 16 oder so.

Dass wir heute Freundschaft mit Frankreich und auch mit Polen haben, ist eine wichtige Sache, die man nicht unterschätzen soll.

Und ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass Umweltschutz, Artenschutz und Klimaschutz wichtige Ziele sind. Beigetragen dazu haben meine Reisen in den Norden Europas (Island, Norwegen, Schweden, Finnland) - für viele Menschen ist das dort eine Selbstverständlichkeit (und hier muss dies immer noch hart erkämpft werden).

Von den Isländern kann man übrigens auch lernen, wie man den Drogenkonsum recht erfolgreich bekämpft. Durch sinnvolle Alternativen (und weniger durch die ermüdenden Diskussionen um Legalisieren/Verbieten - die Lösungen liegen jenseits von beiden).

Und ich habe auch Verständnis für die Leute, die finanziell herausgefordert sind. Insofern sind mir soziale Komponenten in der Politik nach wie vor wichtig. Der reine, kalte Kapitalismus kann nicht die Lösung für alles sein.

Bewegt haben mich schon der Vietnamkrieg, Woodstock und der 11.September - 1973 in Chile.

Aber so richtig gefestigt wurde meine politische Überzeugung im Mai 1980 durch die Teilnahme an der Besetzung der Bohrstelle 1004 bei Gorleben, bekannt auch als "Republik Freies Wendland".

https://www.youtube.com/watch?v=Ls2PvU8kKJg

Ich konnte am eigenen Leibe erfahren, dass Anarchie, Selbstorganisation und das Prinzip "Alles für Alle" funktionieren kann. Dieser Monat hat mir klargemacht, dass es nicht nur ein schöner Traum ist, sondern eine reale Möglichkeit, miteinander zu leben.

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Heute jährt sich Dietrich Bonhoeffers Todestag. Dieser aufrechte, klar denkende und mutige Christ hat uns heute und dauerhaft Wichtiges zu sagen.

Dürfen wir schweigend zusehen, wenn das Unrecht sich entfaltet und sich Bahn zu brechen droht? Das dürfen wir - bei aller Friedensliebe - nicht tun!

Dem Unterdrückten, dem Angegriffenen, dem Unrecht Erleidenden, dem müssen wir unsere Stimme und unsere Hand leihen.

Den Wert unserer Demokratie, unserer Freiheit und Rechtsstaatlichkeit dürfen wir erkennen. Nichts ist perfekt, kein Mensch, kein System. Die meisten Menschen können aber hier in Würde, Anstand und gemeinsamen Wohlergehen zusammenleben.

Angriffe und Unterwanderungen, die auf Abschaffung dessen gerichtet sind, was wir an ideellen Werten erarbeitet haben, müssen wir frühzeitig benennen und abwehren.

Eine große und schleichende Gefahr sehe ich in nationalen und religiösen Faschismen. Möge es uns gelingen, diese Monster im Zaum zu halten. Gott helfe uns dabei!

 - (Politik, Deutschland, Leben)

Ich war immer schon für die schwachen Menschen.

Seit mir jemand gesagt hat, dass das Existenzrecht von Israel nicht diskutierbar ist, das Bürgergeld gekürzt werden muss, weiter Waffen in die Ukraine müssen, hat sich mein Standpunkt verfestigt und der Anspruch auf eine offene Diskussion über alle Themen weiter verfestigt.

Das war übrigens ein Mitarbeiter vom NDR

Welche spezifischen Erlebnisse oder persönlichen Begegnungen haben dazu beigetragen, dass du in deiner politischen Überzeugung standhafter geworden bist?

Das Erleben des Zweiten Weltkrieges als Kind, mit all seinen Folgen, auch aus privater Sicht, haben meine Einstellung im Leben, nachhaltig geprägt. Dazu diese Zwei sich beißenden Systeme in DE, hat mich vorsichtig werden lassen, wenn es immer losgeht auf andere zu hetzen und sich selber dabei als die Gerechten zu sehen.

Jetzt schreckt mich die Absicht ab, wieder kriegstüchtig zu werden als Land und dabei die diplomatischen Möglichkeiten voll zu ignorieren, das sogar das eher in Afrika gemacht wird. Dieses Wagnis der Politik, die wirtschaftlichen Interessen hintanzustellen, um eine politische Agenda durchzudrücken, gibt zu denken, zumal ein Sieg der Ukraine, um hier einmal konkret zu werden, von keinem Fachmann als möglich gehalten wird. Diese Milliarden, sinnlos verpulvert, werden DE auf die Füße fallen und das Land vollkommen verändern in der Zukunft. So sieht es aus, wer dazu hurra schreit, der wird sich noch wundern.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
MeinName927  08.04.2024, 13:58

Es gibt Menschen, die haben noch nie einen Atlas mit Verstand angeschaut oder ein Geschichtsbuch mit Verstand gelesen. Die sind von ihrer Dummheit so überzeugt, dass sie noch nicht einmal ansatzweise bemerken, was ihnen da ein kleiner ehemaliger Lokalpolitiker aus Niedersachsen vom Krieg und der Kriegstüchtichtigkeit erzählt. Und damit das auch jeder glaubt, wird es mit ungeheurer Ernsthaftigkeit und glühenden Augen vorgetragen.--- Dann ist man bald soooooo beliebt, ja, das ist das Schicksal unserer besten!

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zetra  08.04.2024, 14:20
@MeinName927

Du hättest ruhig Ross und Reiter nennen können, das wär aufklärender gewesen.

Hier kann man sich nur denken wer gemeint sein soll, zu mindestens spielt das Geschlecht hier keine Rolle, wie es sich darstellt.

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MeinName927  08.04.2024, 14:25
@zetra

Nun das feurige Schwänzle ritt eine Zeit lang auf einer abgelegten Mähre des Altbundeskanzlers.

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zetra  08.04.2024, 16:00
@MeinName927

Jetzt weiß ich worauf du abgezielt hast, das ist aber nicht das Ende dieses Dramas.

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MeinName927  08.04.2024, 16:16
@zetra

Nein, natürlich nicht! Es gibt Menschen , die sind an und für sich ein nie enden wollendes Drama! Und so ein Drama ist dieser Mensch! Mir fällt dazu eigentlich nur ein: => denn sie wissen nicht, was sie schwafeln (in Bezug auf Kriegstüchtigkeit).

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Udavu  08.04.2024, 15:24
Das Erleben des Zweiten Weltkrieges als Kind, mit all seinen Folgen, auch aus privater Sicht, haben meine Einstellung im Leben, nachhaltig geprägt.

WW2 Zeitzeugen werden täglich weniger.

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