Was wäre aus Afrika ohne Kolonialismus geworden?

4 Antworten

Das ist ein mehr, als man in ein Buch schreiben kann. Afrika ist ein Kontinent, fast 3x größer als Europa, mit so vielen unterschiedlichen Klimazonen wie sonst selten auf diesem Planeten.

In Nordafrika wäre es anders gewesen (da waren die Europäer schon immer, da wurde schon immer Handel getrieben), als in der Sahelzone. Am Nil anders als im Westen. Im Regenwald anders als in der Savanne und dort in der Feuchtsavanne anders als in der Trockensavanne. Am Horn anders als am Kap.
Kurz: Millionen Möglichkeiten.

Vielleicht hätte irgendwann ein Stamm/ein Volk die Oberhand bekommen. Durch diplomatischen Austausch hätte man sicher Bildung und auch Staatenordnung kennengelernt und vielleicht übernommen. Anstatt dass sie uns nachmachen, wären wir vielleicht (bei Kultur und Kunst) mehr Afrika - Austausch auf Augenhöhe. Afrika wäre insgesamt reicher.

So eine aufstrebende Kultur sehe ich in in der Regenwaldzone. Viel langsamer, als sich die Reiche in Europa ausgebreitet hätten und wahrscheinlich nachhaltiger, also tödlicher für andere Stämme/Völker.

Woher ich das weiß:Hobby

Interessante Frage, wenn man drüber nachdenkt.

Wahrscheinlich hätte ein Zusammentreffen von Kulturen immer zu einer Art Kolonialismus geführt. Wenn nicht die Spanier, Belgier, Portugiesen und Engländer, dann hätten andere begonnen Handel zu treiben. Und die Gesellschaften mit 1000 oder 2000 Jahren Entwicklungsvorsprung hätten versucht an die Ressourcen zu kommen, sobald die Länder mit Schiffen erreichbar wurden.

Und wenn jemand nur Handel getrieben hätte, ohne Beherrschung anzustreben. Mit Respekt vor den Einwohnern. Was hätten die im Tausch verlangt von den moderenen Errungenschaften ? ... Waffen wären sicher eins der ersten Wünsche gewesen. Und dann hätten sie sich gegenseitig niedergemetzelt, wie sie es vorher auch gelegentlich gemacht haben. Nicht dass ich der Meinung wäre die Afrikaner oder Südamerikener weniger "zivilisiert" sind. Ich denke nur wie unsere Gesellschaften die letzten 1000 Jahre sich "zivilisiert" verhalten haben. Afrika hat diese Entwicklung im Schnelldurchgang durchmachen müssen.

Die Alternative, einen Kontinent quasi unter Quarantäne zu stellen und Zeit zu geben alles Entwicklungen selber durchzumachen, die war wohl nie realistisch.

Alternativgeschichte ist immer reine Spekulation. Meine ist es gäbe ja dann auch kein Europa das aufkosten kolonialisierter Länder aufsteigt und in Wohlstand lebt. Es wäre wohl weltweit langsamer 'vorangegangen'. Die Industrialisierung wäre in irgendeinem zufälligen Ort auf der Erde aufgepoppt und ein Wettrennen um Fortschritt hätte stattgefunden. Im Endeffekt wäre die Welt vlt 50 Jahre hinter dem heutigen Stand, dafür ware der Entwicklungsstand, die Ressourcenverteilung und der Wohlstand gleichmäßiger verteilt. Kein China das ehemaligen europäischen Kolonien Kredite gibt die sie niemals zurückzahlen können um sie von sich abhängig zu machen.

Die Geschichte zeigt aber auch dass Wohlstand und ebenbürtig starke Mächte in unterschiedlichen Systemen Weltkriege bringen. Vlt wäre es diesmal nicht Nationalsozialismus vs. Kommunismus vs. Kapitalismus geworden sondern was ganz anderes. Afrikanische Staaten hätten auf jeden Fall mitgemischt und vlt durch eine oder mehrere Siegermächte auch wesentlich dazu beigetragen wie auf den Weltkrieg zurückgeblickt wird.

Ich fände es auch interessant zu wissen wo die USA heute stehen würden hätte es einmal den Sklavenhandel, bzw die Deportierung afrikanischer Menschen nir gegeben, geschweige denn die Kolonialisierung Nordamerikas durch va Mitteleuropäer und Briten und Südamerikas durch Portugiesen und Spanier. Die Inkas, Azteken usw waren ja auch sehr weit entwickelte Völker..

Oder aber alles hätte sich gleich entwickelt, dann kommt ein Weltkrieg, alle erfinden gleichzeitig die Atombombe und vernichten alles. Wir werdens nie wissen

paulatola 
Fragesteller
 07.06.2023, 15:31

Echt interessant

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Abgesehen davon, dass das eine rein rhetorische Frage ist, wäre Afrika ein Kontinent mit einer Vielzahl von Völkern und Stämmen geblieben, unter denen das Recht des Stärkeren gilt und Demokratie nicht vorhanden ist.