was verdient ein Heilpraktiker/in in der stunde?

5 Antworten

Es gibt für Heilpraktiker zwar eine Gebührenordnung, aber an diese muss er sich nicht wirklich halten.

Für eine Erstanamnese berechnen die Heilpraktiker in unserer Gegend 180 - 200,-- (für ca. 1,5 Stunden Fragen stellen). Für die eigentlichen Behandlungen jeweils zwischen 40 und 50,--, egal wie lange diese dauern. Er kann also durchaus auf 100,-- pro Stunde kommen.

Man muss allenfalls dagegenrechnen, dass er dann die Büroarbeiten nicht nochmals in Rechnung stellen darf, also wenn er z.B. seine Rechnungen schreibt.

Wenn der HP mit der Krankenkasse abrechnen kann, sieht das nochmals anders aus, denn da muss er für die Behandlung nach einem Schlüssel abrechnen. Merkwürdigerweise fand ich auf meinen Rechnungskopien da auch Behandlungen für Dinge, die mir gar nicht bekannt waren. Darauf angesprochen, teilte der HP mir mit, dass er nur so meine gesamte Behandlung der Zusatzkasse in Rechnung stellen könne, die nicht alles bezahlt...

Pangaea  17.07.2015, 09:31

Hast du das denn der Kasse gemeldet, und bist du zu diesem Abrechnungsbetrüger nochmal gegangen?

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Bennykater  17.07.2015, 13:23
@Pangaea

Nein, ich habe es tatsächlich nicht gemeldet, sondern habe mich von dem freundlichen Herrn HP einlullen lassen. Ich denke, es war mir auch ganz recht, dies nicht privat bezahlen zu müssen. Korrekt wäre aber gewesen, wenn der HP mir vorher gesagt hätte, was von seinen Behandlungen die Kasse übernimmt und was nicht, dann hätte ich dies selbst entscheiden können. Im Grunde ist das wohl ein recht häufiger Versicherungsbetrug, wie ich hinterher aus dem Bekanntenkreis erfahren habe.Ich bin aber, weil auch die ganze Behandlung überhaupt nichts gebracht hat, nach einigen Monaten nicht mehr hingegangen. Die Eigenleistungen waren immer noch hoch genug - in Anbetracht des Ergebnisses viel zu hoch. Hätte ich das alles selbst bezahlt, wäre ich schon früher ausgestiegen. Aber HP verstehen es ganz vortrefflich, ihre Kundschaft geduldig zu halten.


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Bennykater  03.08.2015, 18:40

Wichtig ist aber auch die Überlegung, wie viele Heilpraktiker sich die eigene Praxis überhaupt längerfristig leisten können. Ich kenne drei, die für viel Geld eine HP-Schule besucht, zunächst eine Praxis eröffneten und sich diese dann nicht mehr leisten konnten. Die Eine arbeitet wieder in ihrem früheren Beruf als Verkäuferin, die Andere macht Fußpflege und Reiki, die Dritte hat recht bald schon erkennen müssen, dass eine Selbstständigkeit erst einmal eine Menge Kosten verursacht, die man von den Einnahmen natürlich abziehen muss. Sie hat dann das Inventar mit viel Verlust wieder verkauft und hängt immer noch im Mietvertrag. Nicht gut gelaufen. Wir haben in unserer Kleinstadt allein 8 Heilpraktiker, manche nur teilzeit, und die Schulen liefern jedes Jahr Neue nach. 

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Mal ganz naiv nachgefragt: überlegst Du, wegen der Verdienstmöglichkeiten Heilpraktiker zu werden? Ich denke, Grundlage sollten da eher der Wille sein, den Patienten zu helfen sowie das Interesse am Fach. Eine Heilpraktikerin schreibt dazu zum Beispiel: "Fasziniert hat mich die Homöopathie schon seit meiner Jugend, als ich selbst als Patientin damit in Kontakt kam. Seitdem besteht eine ungebrochene Leidenschaft für die ungeahnten Kräfte, die diesem Therapieansatz innewohnen." http://naturheilpraxis-ruth-meyer.de/

Bis so eine Praxis läuft und Du damit gut Geld verdienst, wird es sicherlich eine Weile dauern. Um diese Zeit zu überbrücken, brauchst du wohl einiges an Idealismus.

Andererseits: wenn Du für Deine Sache brennst, dann spricht auch nichts dagegen, dass Du damit gutes Geld verdienst.

Ein HP kann in Rechnung stellen, was immer er möchte. Er muss das nur VOR der Behandlung kommunizieren. Er kann also für 10 € / h arbeiten oder für 1.000 € / h ...... wenn er jemanden findet, der das bezahlt.

Was er mit den Kassen abrechnen kann, ist ein anderes Thema. .-)

Das kann man so nicht genau sagen. Ein Heilpraktiker hat ja noch Nebenkosten, wie Praxismiete, Putzfrau oder Berufshaftpflicht. Aber die meisten Heilpraktiker die es geschafft haben eine gut gehende Praxis zu führen verdienen dabei soviel wie ein Durchschnittsverdiener. Also 1500 bis 2500€ netto monatlich.

Das kommt darauf an, welche Ausbildung sie hat, wie viele Patienten sie hat, was sie mindestens verdienen will. So kann man das nicht beantworten - leider.

Pangaea  16.07.2015, 19:13

Heilpraktiker brauchen keine Ausbildung.

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