Was soll ich tun?


07.09.2023, 22:24

Ich habe nachts schon Alpträume und wache Schweiß gebadet auf. Außerdem schlägt mir das ganze etwas auf den Magen. In der Schule esse ich so gut wie gar nichts. Daheim geht es. Ich habe richtige Angst in die Schule zu gehen obwohl nichts schlimmes passiert ist. Wohlgemerkt lag der Wechsel an 5 jährigem Mobbing weshalb es mir mit dem Wechsel auch so schwer viel. Ich wollte von den Leuten weg aber eigentlich nicht von der Schule. Meine Eltern meinen es wird schlimmere Dinge im Leben geben und ich muss das durchziehen. Dass weiß ich auch und ich gehe ja auch weiter in die Schule allerdings mit Bauchschmerzen und Angst

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Wow, das war ja mal 1A Parenting von deiner Mutter... dann übernehm ich das mal:

Schwierigkeiten bei der Umstellung zu haben oder generell nicht alles auf Anhieb perfekt hinzukriegen, bedeutet nicht, dass man sich falsch entschieden hat oder etwas nicht schaffen kann!

Deine Mutter hat nicht Recht und klingt ehrlich gesagt wie ein trotziges Kleinkind. Ein Schulwechsel ist ein Riesending! Du verbringst immerhin einen sehr großen Anteil deiner Zeit in der Schule, d.h. wenn die sich ändert, ändert sich auch sehr viel an deinem Leben. Soziales Umfeld, sowohl Schüler als auch Lehrer, Lehrplan, Ansprüche und die Örtlichkeit selber haben sich von heute auf morgen komplett für dich verändert und damit muss man erstmal klarkommen. Dass du dich da im Moment überfordert fühlst, ist völlig verständlich.

Was helfen kann, ist, nicht zu streng mit sich selber zu sein. Wenn gerade etwas noch nicht so klappt, wie zB Anschluss bei den Mitschülern zu finden, mach dich nicht fertig deswegen. Das meiste ergibt sich mit der Zeit fast von selbst. Versuch, geduldig zu sein und dich immer wieder daran zu erinnern, dass dieser stressige Zustand nur vorübergehend ist. Du hattest deine Gründe, die Schule zu wechseln und diese Gründe sind auch immer noch valide!

Wenn du es schaffst, kannst du ja mal im Einzelnen überlegen, was deine Sorgen genau sind und wie es dagegen idealerweise sein müsste, damit du dich wohler fühlen würdest. Daran kannst du dann festmachen, was du tun kannst, um diesem Ideal näher zu kommen. Bsp.: Deine Sorge könnte sein, dass du noch keine feste Freundesgruppe gefunden hast und in der Pause nicht weißt, wo du dich dazustellen sollst. Ideal wäre, wenn du jemanden hättest, der dich mitnimmt oder auf den du dich traust zuzugehen. Als Lösung könntest du also versuchen, Kontakt zu einem deiner Mitschüler aufzunehmen. Vielleicht trägt irgendwer ein Bandshirt von einer Band, die du auch magst oder du hast jemanden über eine bestimmte Lehrerin lästern hören, die du auch nicht leiden kannst. So eine erste Gemeinsamkeit kann dir helfen, ein Gespräch anzufangen. Das geht ja mit einer einzelnen Person meist einfacher, als auf eine ganze Gruppe zuzugehen. Und sobald du Kontakt zu dieser Einzelperson hast, hast du durch die einen Einstiegspunkt in die Freundesgruppe gefunden. Ich hoffe, das war verständlich und hilfreich :D

Du schaffst das! Sei selbstbewusst und falls du das nicht bist, tu einfach so. Dann wird der Kloß im Hals bestimmt bald verschwinden :)


ToffeeLeni 
Fragesteller
 07.09.2023, 22:46

Hey vielen Dank für deine Antwort. Ich habe noch etwas hinzugefügt. Hast du dafür eine Idee?

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Bellbellbell  14.09.2023, 17:49
@ToffeeLeni

Hey, sorry für die späte Antwort! Alpträume, Appetitverlust und Angst sind völlig verständliche Reaktionen. Wenn du so gemobbt wurdest, könnte es gut sein, dass dich das traumatisiert hat. Trauma entsteht dann, wenn das Erlebte so starke negative Emotionen hervorruft, dass du diese selbst im Nachhinein nicht ganz loslassen kannst. Und wenn du dann an den "Tatort", also die Schule (auch wenn es eine andere ist) zurückkehrst, kommen diese Emotionen eben zurück. Falls eine Therapie oder Sprechen mit einem Vertrauenslehrer keine Option ist, musst du versuchen, das alleine zu bewältigen. Dein Kopf ist gerade noch darauf konditioniert, Schlimmes zu erwarten, wenn du in die Schule gehst. Das kannst du versuchen umzukehren, sodass dein Kopf lernt, dass du in der Schule keine Angst haben brauchst. Das braucht vor allem Zeit. Also sei weiter geduldig mit dir! Du kannst versuchen, dich jeden Schultag auf die positiven Dinge zu fokussieren. Schreib dir jeden Tag nach der Schule auf, was Gutes passiert ist: Lob eines Lehrers, ein Lächeln eines Mitschülers, ein interessantes Thema im Unterricht oder einfach schönes Wetter. Lass keine einzige Kleinigkeit aus und mach dir bewusst, wie harmlos und gefahrenlos es an dem Tag wieder war. Dann wirst du nach und nach die Angst abbauen und dich daran gewöhnen, dass dir nichts passieren kann und du nicht mehr gemobbt wirst!
Und für das Problem mit dem Essen: Statt Brot kannst du dir Smoothies oder sowas wie yfood/foodie mitnehmen. Die machen auch satt, aber da du sie trinken kannst, gehen sie viel leichter runter trotz flauem Magen!

Btw solltest du deine Eltern nicht zu ernst nehmen. Zu sagen, es gäbe schlimmeres im Leben als ein Trauma durch Mobbing in der Schule zu haben und sich nun selbständig davon erholen zu müssen, ist einfach nur empathielos und gemein. Was du mitgemacht hast, ist durchaus etwas sehr Schlimmes und das kleinzureden ist total kontraproduktiv von deinen Eltern. Ich persönlich war nie wieder so unglücklich wie in der Schule damals, also glaub bitte nicht, dass in der Zukunft noch Schlimmeres auf dich zukommen wird und freu dich schonmal drauf, wenn du's geschafft hast!

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Ich würde einfach an deiner Stelle noch ein wenig abwarten. Wie du schon sagtest hat das Schuljahr erst angefangen und da ist klar das man nicht von heut auf morgen alles weiß oder direkt die besten Freundschaften hat. Sei einfach selbstbewusst und du selbst und dann wird das schon. Auf den Spruch von deiner Mama würde ich erstmal nicht viel geben, das ist nicht fair von ihr direkt so etwas zu kommentieren und stärkt dich auch nicht in dem was du vorhattest und gerne möchtest. So lange es jetzt so ist wie du es wolltest, wirst du auch noch mehr gefallen dran finden. Also sei stark, glaub an dich und halte daran fest. Das wird schon. :) und immer dran denken: aufgeben ist nie eine Lösung

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung